19.01.2018

Frankreich: Carrefour verzichtet auf Produkte aus Elektrofischerei

Carrefour Frankreich teilt mit, dass die Hypermarkt-Kette seit Dezember 2017 unter ihrer Eigenmarke keinen Frisch- und TK-Fisch mehr handele, der unter Einsatz von Elektrofischerei gefangen wurde, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die seit 1998 in Europa verbotene, auch Pulsfischerei genannte Fangmethode wird seit dem Jahre 2007 wieder zu Forschungszwecken eingesetzt. Carrefour teilte mit, auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Daten zu den Einflüssen dieser Fischerei habe sich der LEH-Filialist entschieden, dem Vorsorgeprinzip zu folgen. Carrefour setze sich für die Verwendung von Fischereitechniken ein, die das marine Ökosystem weniger schädigten. Entsprechend hat sich die Supermarktkette zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahre 2020 die Hälfte seiner gehandelten Aquakulturprodukte nachhaltig produziert sein soll.
Länderreport Länderreport
19.01.2018

Kanada: Bitcoin-Schürfen beheizt Aquaponik-System

Ein kanadischer Unternehmer verwendet die Abwärme, die beim Generieren von Bitcoins entsteht, für die Beheizung einer Kombination aus Fischzucht und Gewächshäusern, meldet Kanadas staatlicher Rundfunk CBC. Bruce Hardy, Inhaber eines Softwareunternehmens in St. Francois Xavier bei Winnipeg, betreibt in den Räumen eines alten Automuseums mehr als 30 Computer, die Bitcoin-Transaktionen verifizieren. Die entstehende Wärme hatte er zunächst durch Airconditioning heruntergekühlt. Inzwischen setzt er die Abwärme für eine nachhaltige Kreislauf-Produktion von Lebensmitteln ein. Im 1. Stockwerk des Hauses schwimmen in Bassins 800 Seesaiblinge, deren nitratreiches Abwasser wiederum den Dünger abgibt für die Produktion von Grünem Salat, Basilikum und Futtergerste. Der Standort in der Provinz Manitoba eignet sich aus mehreren Gründen für das mit hohem Stromverbrauch verbundene Bitcoin-Schürfen: die Provinz hat die niedrigsten gewerblichen Strompreise in Kanada, außerdem zählt ihre Hauptstadt Winnipeg zu den nordamerikanischen Städten mit den geringsten Durchschnittstemperaturen. Finanziert hat Bruce Hardy den Betrieb mit dem Erlös der generierten Bitcoins. Inzwischen hätten australische Forscher und chinesische Investoren Interesse an seinem Projekt gezeigt.
19.01.2018

Hamburg: Fisch zu Hundefutter

Nicht nur für den Menschen, auch für den Hund ist Fisch gesund. Ausgehend von diesem Gedanken haben drei Hamburgerinnen eine Hundefutter-Linie auf Basis von luftgetrocknetem Fisch für den deutschen Markt entwickelt, schreibt das Hamburger Abendblatt. Unter dem Label "Tales & Tails" - übersetzt: Geschichten und (Hunde-)Schwänze - gibt es seit August Leckerlis unter lustigen Namen wie "Gepimpt mit Shrimp", "Ich dreh Dorsch" oder "Lachs doch mal". Unter Beratung durch die Tier-Ernährungsspezialistin Inga Teegen haben die Initiatoren Kaja Ringert, Cathrin Hansen und Stella Mohr ein Sortiment entwickelt, das natürlich und gesund sein sollte, ohne lange Zutatenlisten und viel Zucker. Stella Mohr hatte ehemals als Produktentwicklerin für Fischfeinkost gearbeitet. Partner der drei ist eine Manufaktur auf Island, die ein schonendes Trocknungsverfahren für die Verarbeitung von frischem Fisch zu Tierfutter entwickelt hat. Snacks wie Wunderbarsch oder Kabeljauchzen werden vor allem über den eigenen Online-Shop, aber auch in derzeit 100 Hundeläden vertrieben. Für jeden verkauften Beutel geht eine Spende von fünf Cent an Tierschutzprojekte.
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18.01.2018

EU-Parlament stimmt für Verbot der Elektrofischerei

Das Europäische Parlament hat sich am Dienstag mehrheitlich für ein Verbot der Elektrofischerei (engl. electric pulse fishing) ausgesprochen, melden die Undercurrent News. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Our Fish stimmten 402 für und 232 Abgeordnete gegen ein Verbot. "Our Fish" ist eine von 18 NGOs und Fischereigruppen, die sich unter Führung der französischen NGO Bloom dafür eingesetzt hatten, die Pulse-Fischerei in Europa zu verbieten. Die Kritiker begrüßten das Abstimmungsergebnis als "großen Gewinn für die europäischen Meere".
17.01.2018

USA: Pestizide gefährden Lachsbestände vor der Westküste

Drei in den USA weit verbreitete Pestizide bedrohen das Überleben gefährdeter Wildlachse und Killerwale vor der Westküste des Landes. Das gehe aus einem Dokument des Nationalen Meeresfischerei-Dienstes (NMFS) hervor, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das NMFS hatte eine Einschätzung zu den in der Landwirtschaft verwendeten Pestiziden Chlorpyrifos, Malathion und Diazinon abgegeben. Da diese drei Organophosphorverbindungen den Wildlachsbestand gefährdeten, seien drei Maßnahmen denkbar: die Schaffung von Pufferzonen, Techniken, die das Sprühen verringern und schließlich Programme zur Regulierung des Pestizideinsatzes. Die Nichtregierungsorganisation Earthjustice erinnerte daran, dass die US-Umweltschutzbehörde EPA sich 2017 geweigert habe, Chlorpyrifos zu verbieten "trotz überwältigender Beweise, dass das Pestizid Kinder, Arbeiter und die Umwelt schädigt". Chlorpyrifos wird auf Zitrus-, Nuss- und weiteren Fruchtbäumen eingesetzt. Malathion, das in den USA beim Anbau von Baumwolle, Reis und Weizen weit verbreitet sei, könne bei Fischen Anomalien verursachen. Glen Spain, Regionaldirektor der Föderation der Fischervereinigungen der Pazifikküste, forderte die Behörden dazu auf, sich weiter dafür einzusetzen, die Lachse von der Bedrohung durch diese toxischen Pestizide zu befreien.
17.01.2018

Island: Fischerei auf Blauen Wittling erhält MSC-Zertifikat

Gut ein Jahr nach Beginn des Zertifizierungsverfahrens ist die isländische Fischerei auf den Blauen Wittling im Nordostatlantik am vergangenen Donnerstag nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Die Zertifizierung erstreckt sich auf die Fischerei mit pelagischen Schleppnetzen, Ringwaden und Grundschleppnetzen in isländischen und färingischen Gewässern. Im vergangenen Jahr stieg Islands Fangmenge beim Wittling um 22 Prozent auf 228.928 t, so dass der Fisch auf Basis Menge etwa 19 Prozent der Gesamtfangmenge von 1,2 Mio. t ausmachte. In Deutschland hatte der Wittling zuletzt einen Anteil von 0,6 Prozent am Pro-Kopf-Verzehr (2016) und lag damit im Ranking noch vor Dorade und Tilapia, aber hinter dem Karpfen. In Deutschland wurden 2016 insgesamt 9.800 t Blauer Wittling angelandet, dazu kamen Auslandsanlandungen von 10.185 t, so dass dem Markt hierzulande fast 20.000 t Wittling zur Verfügung standen.
17.01.2018

USA: Behörden stoppen Pangasius wegen "tasteless smoke"

US-Behörden haben in der vergangenen Woche mehrere Sendungen Pangasius aus Vietnam in Häfen der USA gestoppt, weil die Fischprodukte auf ihren Etikettierungen eine Behandlung mit "tasteless smoke" auswiesen, melden die Undercurrent News. Tasteless smoke ist ein Gasgemisch, das vor allem Kohlenmonoxid (CO) enthält. Das beim direkten Einatmen für den Menschen potentiell tödliche Gas ist bei der Behandlung von Fleisch, auch Seafood, ungefährlich. Im Jahre 2000 stufte die US-Lebensmittelkontrollbehörde tasteless smoke als "generally recognized as safe" (GRAS) - "generell als sicher anerkannt" - bei der Verwendung für Thunfisch ein. Die seit September 2017 für die Einfuhrkontrolle von Pangasius zuständige Abteilung des US-Landwirtschaftsministeriums, der Food Safety and Inspection Service (FSIS), verwies jedoch darauf, dass tasteless smoke für die Verwendung bei Pangasius nicht ausdrücklich zugelassen sei. Die FDA hatte in ihrer GRAS-Einstufung immerhin betont, dass ein mit tasteless smoke behandeltes Seafood-Produkt nicht mehr als "frisch gefroren" bezeichnet werden dürfe. Der FSIS hat auch ein Interesse daran, die heimische US-Welsproduktion zu schützen.
17.01.2018

Dänemark: Streifenbarsch-Hybriden aus der Kreislaufanlage

Der dänische Fischzüchter Biofarm stellt dem europäischen Markt mit dem "Sunshine bass" eine vergleichsweise unbekannte Fischart vor, schreibt das Portal IntraFish. Bei dem Sunshine bass handelt es sich um einen Hybriden von einem Weibchen des Seebarschs (Morone chrysops) und einem männlichen Streifenbarsch (Morone saxatilis). Dieser natürlicherweise nicht vorkommende Streifenbarsch-Hybrid wurde erstmals schon Mitte der 1960er Jahre in staatlichen Brutanstalten im US-Bundesstaat Florida produziert. Die auch als Felsenbarsche bezeichneten Hybriden haben oftmals eine unterbrochene Linienzeichnung im vorderen Rumpfbereich und durchgehende Linien auf der hinteren Hälfte des Körpers. Biofarm produziert den Barsch seit November 2016 in einer Kreislaufanlage in der jütländischen Gemeinde Vinderup am südöstlichen Ufer des Limfjords, 21 Kilometer nördlich von Holstebro. Dort werden im Jahr 100 t geerntet, die Kapazität der Farm liege allerdings bei 300 t. In den USA werde der Sunshine bass gerne für Sushi verwendet und in Sashimi-Form gegessen. Dafür müsse er vorher nicht gefroren werden, sagt Biofarm-Geschäftsführer Lars Bach, da er parasiten- und krankheitsfrei sei. Derzeit verschicke Biofarm Proben des Fischs und verkaufe kleinere Mengen. Der Umsatz des Züchters lag 2017 bei 470.000 Euro.
16.01.2018

Deutsche See: Hartwig Retzlaff nicht mehr Geschäftsführer

Hartwig Retzlaff (54) ist nicht mehr Geschäftsführer der Fischmanufaktur Deutsche See. Retzlaff, zuletzt verantwortlich für Einkauf und Verkauf, verlasse Deutsche See zum Januar nach rund 18 Jahren Unternehmenszugehörigkeit auf eigenen Wunsch, um sich neuen unternehmerischen Herausforderungen zu stellen, teilt der Bremerhavener Fischproduzent und -großhandel mit. "Die Gesellschafter danken ihm für seine erfolgreiche und engagierte Mitarbeit", heißt es in einer Mitteilung. Retzlaff habe zunächst die Spitzengastronomie für Deutsche See erschlossen und mit dieser unternehmerischen Leistung "erhebliche positive Abstrahlungseffekte auf Deutsche See intern und extern" bewirkt. Über weitere Führungspositionen wurde er schließlich 2014 in die Geschäftsführung berufen.
15.01.2018

Island: Schwarmfischfänge sorgten 2017 für 10 Prozent mehr Anlandungen

Island hat im vergangenen Jahr insgesamt 1,2 Mio. Tonnen Fisch angelandet und damit 10 Prozent mehr als 2016, schreibt IntraFish. Das Mengenplus sei vor allem auf gute Schwarmfischfänge zurückzuführen. So verdoppelte sich beim Capelin die Fangmenge nahezu von 101.089 Tonnen auf 197.000 Tonnen. Beim Blauen Wittling lagen die Fänge mit 228.928 Tonnen immerhin 22 Prozent höher als 2016. Demgegenüber wurden 6 Prozent weniger Grundfische angelandet als 2016 (siehe Tabelle).
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