06.02.2020

Systemgastronomie: Gewerkschaft NGG fordert Stundenlohn von 12,- Euro

Die Beschäftigten in Fast-Food-Restaurants wie Nordsee, McDonald's oder Burger King sollen höhere Löhne bekommen. Diese Forderung stellt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor dem Hintergrund der laufenden Tarifrunde zwischen der NGG und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS). Im BdS sind die führenden Unternehmen der Branche organisiert. Bundesweit arbeiten in 3.000 Restaurants und Cafés rund 120.000 Beschäftigte. "Die Mitarbeiter stehen rund um die Uhr an der Fritteuse oder an der Verkaufstheke - bekommen dafür aber meist nur den Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde", kritisiert Gewerkschaftssekretär Moritz Steinberger von der NGG Region Bremen-Weser-Elbe. Die Gewerkschaft verlangt "armutsfeste Löhne" von mindestens 12,- Euro pro Stunde. Bislang hätten die Arbeitgeber ein spürbares Lohn-Plus vehement blockiert. Die schlechte Bezahlung führe nach Einschätzung der NGG auch zu einem verschärften Personalmangel. Höhere Löhne in der Systemgastronomie seien ein entscheidender Beitrag, um Fachleute in der Branche zu halten und Schulabgänger für eine Ausbildung zu gewinnen, so die NGG. Am Samstag, den 8. Februar 2020, geht die NGG in Bremen auf die Straße.
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05.02.2020

Kanada: "Trudeaus Plan für Lachsproduktion wird eine Herausforderung"

Die Ankündigung des kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau, die gesamte Zuchtlachserzeugung des Landes bis 2025 vom Meer auf's Land zu verlegen, ist nach Ansicht von Experten in diesem Zeitraum kaum zu bewerkstelligen, schreibt das Portal IntraFish. In einer gestern veröffentlichten 64-seitigen Studie der kanadischen Behörde für Fischerei und Meere (DFO) bewerten die Autoren vier Produktionssysteme für die kommerzielle Lachszucht in der Provinz British Columbia: (1) landgestützte Kreislaufanlagen (KA) für Lachse von Marktgröße, (2) eine Kombination landgestützter KA für die Produktion von Post-Smolts mit im Meer schwimmenden geschlossenen Systemem für das Abwachsen auf Marktgröße, schließlich Farmen im offenen Meer mit offenen (3) oder geschlossenen Gehegen (4).
05.02.2020

Verbraucherzentrale Hamburg: "Absolut nicht zu empfehlen: Lachs, atlantischer"

Die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) hat eine neue Auflage von ihrem "Ratgeber zum nachhaltigen Fischeinkauf" veröffentlicht. Die Einkaufshilfe, Stand: Dezember 2019 und gültig "bis höchstens 21. März 2021", wurde in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Berlin und der "unabhängigen Nachhaltigkeitsberatung EcoAid" entwickelt, schreibt die VZHH und erläutert: "Unsere Einschätzungen beruhen nicht auf Einzelmeinungen, sondern sind anhand der Bewertungen von vier anerkannten Institutionen erfolgt: WWF (Deutschland), Monterey Bay Aquarium (USA), Marine Conservation Society (Großbritannien) und Fishsource." Neben den bekannten, in den Ampelfarben gehaltenen drei Kategorien "Zu empfehlen" (grün), "Bedingt zu empfehlen" (gelb) und "Nicht zu empfehlen" (rot) heben die Verbraucherschützer zusätzlich zehn Fischarten hervor, die "absolut nicht zu empfehlen" seien - unter ihnen auch "Lachs, atlantischer". Label und Gütesiegel betrachtet die Verbraucherzentrale als "eher ein Problem", weil es "für Fisch so viele gibt". Doch ihr Fazit: "Die meisten Fische mit Siegeln halten wir jedoch für empfehlenswert. Beim MSC-Siegel sind das immerhin 70 Prozent." Dass der Ratgeber sich nur auf Fische aus Wildfang bezieht, mag sich zwar dem intelligenten Leser erschließen, ist jedoch nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Ein pdf des Ratgebers finden Sie hier.
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05.02.2020

Schweiz: Hauszustellung von Mahlzeiten boomt

Der Markt für Essenslieferdienste in der Schweiz wächst sehr dynamisch, konstatiert der Geschäftsführer des Schweizer Food-Delivery-Marktführers Eat.ch, Dominic Millioud. Eat.ch, das zum britischen Online-Bestell- und Lieferservice Just eat gehört, engagiert sich seit 2007 in der Schweiz, neben dem seit 22 Jahren aktiven Mosi, dem vor etwa drei Jahren in den Markt eingetretenen niederländischen Anbieter Takeaway.com und dem Anfang 2019 in der Schweiz gestarteten US-Anbieter Uber Eats. Millioud prognostiziert, dass der Gesamtumsatz mit Online-Essensbestellungen in der Schweiz in diesem Jahr auf 1,4 Mrd. CHF wachsen soll - ein Plus von 15% gegenüber dem Umsatz von vor zwei Jahren. Gemessen am Gesamtumsatz der Schweizer Gastronomie von knapp 23 Mrd. CHF (2018) sei das "noch ein kleines Stück Kuchen", kommentiert die Sonntagszeitung. Verlierer sei vor allem der LEH, meint Dominique Locher, ehemals Leiter des Migros-Online-Supermarktes Le Shop und heute LEH-Berater: "Jede bestellte Mahlzeit kostet einen Teil des Einzelhandelsumsatzes." Unter den bestellten Gerichten liege die Pizza mit Abstand auf Platz 1, doch das Bestellverhalten unterscheide sich in der Schweiz nach Sprachregionen: so sei der Sushi-Anteil in der Westschweiz siebenmal höher als im romanischen Teil des Landes.
04.02.2020

Nordfrost-Gruppe: Gründer Horst Bartels gestorben

Der Gründer der Nordfrost-Gruppe, Horst Bartels (* 1944), ist am 1. Februar nach schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren gestorben. Der studierte Betriebswirt baute 1977 sein erstes Tiefkühlhaus, in dem er die ersten Jahre vor allem staatliche Interventionsbestände - Magermilchpulver, Butter, Rindfleisch - einlagerte. Die erste räumliche Expansion war ein Tiefkühlhausbau in Hollenstedt bei Hamburg, der Kauf und Bau weiterer Objekte folgten. 1985 baute Horst Bartels in Schortens Deutschlands damals größtes Kühlhaus. Heute gehören zur Nordfrost-Gruppe 40 Kühlhausstandorte mit 770.000 Palettenplätzen in ganz Deutschland. Die täglich eingesetzten 1.600 Nordfrost-Kühllastzüge beliefern fast alle großen Handelsketten. Die TK-Produkte, darunter auch Frostfisch, werden auch direkt an den Produktionsorten abgeholt. Auch in den Niederlanden, Dänemark sowie weiteren Ländern ist Nordfrost aktiv. Die rund 2.700 Beschäftigten erwirtschafteten zuletzt einen Umsatz von 378 Mio. Euro (2018).
03.02.2020

Russland: Corona-Krise drückte Alaska-Seelachs-Preis

Die Preise für Alaska-Seelachs aus russischer Fischerei sind durch die Corona-Epidemie in China unter Druck geraten, melden die Undercurrent News. Wenngleich der Preis für AP in dieser Zeit des Jahres gewöhnlich rückläufig zu sein pflegt, weil die Fischerei im Ochotskischen Meer wieder beginnt, beobachten Insider aufgrund schleppender Nachfrage durch chinesische Verarbeitungsbetriebe, deren Beschäftigte sich noch im verlängerten Neujahrsfest befinden, einen überdurchschnittlichen Preisverfall. So habe der Preis für AP ausgenommen/ohne Kopf (H&G) um rund 15% nachgegeben, liege aktuell bei 1.420 bis 1.520 USD/t, teilte der Präsident der russischen Pollack-Fänger-Vereinigung, Alexey Buglak, mit.
03.02.2020

Seafood Expo North America: Veranstalter trifft Vorsorge wegen Corona

Der Veranstalter der Seafood Expo North America/Seafood Processing North America, Diversified Communications, hat Maßnahmen getroffen, um die Gesundheit von Ausstellern und Besuchern der in Boston stattfindenden Veranstaltung zu schützen. Bislang habe die weltweit um sich greifende Grippewelle, ausgelöst durch das hochgradig ansteckende Corona-Virus, noch keine Auswirkungen auf den Buchungsstand für die vom 15. bis 17. März 2020 im Boston Convention & Exhibition Center (BCEC) stattfindende Messe der Fischwirtschaft, teilt Diversified mit. Dabei folge die Messe den Richtlinien des Centers for Disease Control and Prevention (CDC), einer US-Bundesbehörde des amerikanischen Gesundheitsministeriums, sowie der Massachusetts Convention Center Authority (MCCA), dem Betreiber mehrerer Messezentren. Auf dem Messegelände würden beispielsweise die Möglichkeiten zur Handhygiene intensiviert. Die Stadt Boston habe ihre Bemühungen verstärkt, ein mögliches Ausbreiten der Krankheit im Stadtgebiet zu verhindern. Am örtlichen Flughafen Boston Logan International Airport werden internationale Reisende inzwischen auf etwaige Krankheitszeichen geprüft.
03.02.2020

Bayern: Fischzucht Störk wird nach IHN-Befall desinfiziert

Die Fischzucht Störk im oberschwäbischen Bad Saulgau (Landkreis Sigmaringen) muss leergeräumt und desinfiziert werden, meldet die Schwäbische Zeitung. Der Grund: ein Teil der Forellen war an der Infektiösen Hämatopeotischen Nekrose (IHN) erkrankt, einer weltweit anzeigepflichtigen Erkrankung der Salmoniden. Wie das IHN-Virus die Regenbogenforellen befallen hat, ist noch unklar. Inhaber Peter Störk betont: "Wir arbeiten ausschließlich mit eigener Nachzucht und verwenden Eier und Samen ausschließlich aus dem eigenen Betrieb." Nach Angaben des zuständigen Veterinäramtes Sigmaringen gibt es viele Möglichkeiten, wie das Virus in Betriebe gelangen kann: neben direkten Infektionen über Fische sind indirekte Infektionen über verseuchte Geräte, Wasser oder die Schutzkleidung von Personen denkbar. Um einen "seuchenfreien Status" wiederherzustellen, muss der betroffene Betrieb "fisch- und wasserleer" sein, dann folgen Reinigung und Desinfektion der Anlage nach "den fachlichen Vorgaben des Veterinäramts". Lebende Fische dürfen die Zucht nicht mehr verlassen, wohl aber geschlachtete. So hat Peter Störk mehrere tausend Fische geschlachtet und in speisefertiger Form über Großhändler verkauft. In Deutschland wurden in den letzten zehn Jahren (2009 bis 2018) jeweils zwischen 5 und 21 IHN-Fälle pro Jahr gemeldet, heißt es im Tiergesundheitsjahresbericht 2018 des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Für Menschen und Säugetiere ist das IHN-Virus ungefährlich.
31.01.2020

Corona-Epidemie: Auswirkungen auf Pangasius- und Lachspreise

Europäische Importeure von Pangasius halten es für möglich, dass die in China ausgebrochene Corona-Epidemie auch auf die Preise für Pangasius aus Vietnam Auswirkungen haben könnte, schreiben die Undercurrent News. Denn Pangasius spielt eine Rolle auch in der Gastronomie in China, die derzeit darunter leidet, dass die Chinesen sicherheitshalber zuhause bleiben und nicht auswärts essen gehen. Hinzu kommt, dass der chinesisch-vietnamesische Handel eingeschränkt ist, nachdem Vietnam am 28. Januar seine Grenzen zur Volksrepublik geschlossen hat.
31.01.2020

Brexit: Mehr als 500 Arbeitsplätze sind in Gefahr

Wenn Großbritannien mit Schlag Mitternacht heute die Europäische Union verlässt, bleibt für die Fischwirtschaft operativ zunächst alles beim Alten. Denn für die kommenden elf Monate - bis zum 31.12.2020 - läuft eine Übergangsperiode, in der das United Kingdom zwar nicht mehr EU-Mitgliedstaat ist, jedoch weiterhin den EU-Regularien unterworfen sein wird. Doch bereits bis zum 1. Juli 2020 wollen europäische und britische Verhandlungspartner ein neues Fischereiabkommen ratifizieren, dessen Aushandlung allerdings eng mit einem Handelsabkommen verknüpft ist. Für die europäische Fischerei werde der Brexit "deutliche Auswirkungen" haben, heißt es in einer Studie des Thünen-Instituts. Bislang werden die Fangmöglichkeiten in den EU-Gewässern und damit auch in der britischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) nach einem historischen Schlüssel verteilt, der die Fangzusammensetzung der EU-Flotten in den Jahren 1973 bis 1978 widerspiegelt. Nach dem Prinzip der sogenannten "relativen Stabilität" erhalten die Mitgliedstaaten einen bestimmten, immer gleichen prozentualen Anteil an den jährlich festgelegten Fangquoten.
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