21.08.2019

Russland: Pollack-Produzenten wollen Veredelung steigern

Alaska-Pollack aus russischer Fischerei wird derzeit überwiegend als Rohware nach China geliefert, dort filetiert und veredelt und anschließend als zweimal gefrorene Ware exportiert, etwa nach Europa. Das soll sich ändern, meint Aleksey Buglak, Präsident der russischen Pollack Catchers Association (PCA). "Die PCA schlägt vor, auf Staatsebene ein Programm zu etablieren, um russischen Fischprodukten auf dem Weltmarkt ein wettbewerbsfähiges Image zu verleihen. Darüberhinaus ist es erforderlich, Produzenten beim Erwerb internationaler Umweltzertifizierungen zu unterstützen", erklärte Buglak in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti, zitiert in dem Portal Fish Information & Services (FIS). Denn im vergangenen Jahr produzierten Russlands Fischer zwar 1,7 Mio. t Alaska-Pollack, von denen jedoch nur 79.400 t Filet (= 4,7%) und 13.000 t (= 0,8%) Fischfarce waren.
Länderreport Länderreport
20.08.2019

Nordsee: Krabbenfischer nach Zwangspause wieder ausgelaufen

Nach einer dreiwöchigen Zwangspause sind die Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste gestern erstmals wieder auf Fangfahrt gegangen, meldet der Norddeutsche Rundfunk. Grund für den Fangstopp waren randvolle Lager der Großhändler, die in der Regel 95 Prozent der Krabbenfänge abnehmen. Dabei war dies schon die zweite Pause in diesem Jahr. Bereits im Mai waren die Fischer drei Wochen lang in den Häfen geblieben. Ursache sei die Situation im vergangenen Herbst 2018. Damals hatten die Fischer in kurzer Zeit riesige Mengen Krabben gefangen, weil die Fangsituation gut war. Angesichts der beiden Unterbrechungen befürchten viele Krabbenfischer, dass 2019 "ihr schlechtestes Jahr" werden könne. Torben Hinners von der Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer (EzDK) prognostiziert: "Die ganzen Krabbenkutterbetriebe werden Minus fahren. Ich mache das jetzt 32 Jahre und ich habe das nicht ein Mal erlebt, dass wir Minus fahren." Dirk Sander, Geschäftsführer der (EzDK), spricht von der "wahrscheinlich [...] größte[n] Krise, die ich in meinem Leben mitgemacht habe."
20.08.2019

Kormoran: Fischereiverband fordert ein "Gesetz schädliche Arten"

Der Kormoran dürfte Schätzungen zufolge in Deutschland jährlich mehr Fisch fressen, als die Aquakultur hierzulande produziert. Wurden 2018 in Deutschland nach Angaben des Fisch-Informationszentrums (FIZ) 18.108 t Fische erzeugt, so fressen die hiesigen Kormorane - rund 24.500 Brutpaare oder 122.500 Kormorane im Herbstbestand - täglich etwa 60 t Fisch oder in Summe 21.900 t im Jahr. "Wegen der inzwischen rund 1.300 Wölfe und jährlichen Millionenschäden kam die Bundesregierung dem politischen Druck nach und hat das Bundesnaturschutzgesetz durch die sogenannte 'Lex Wolf' geändert", stellt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) fest und fordert entsprechend eine Ergänzung der "Lex-Wolf" durch eine „Lex schadensträchtige Arten“ im Bundesnaturschutzgesetz. Der Kormoran solle in den Anhang II der Vogelrichtlinie aufgenommen werden, um seine Regulierung dort, wo es erforderlich ist, zu erleichtern. Außerdem sollen sich die Behörden als Mittel der Schadensprävention zu einer Bestandsregulierung auch in Naturschutzgebieten verpflichten.
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20.08.2019

China: Neue Seafood-Plattform für bis zu 6 Millionen Tonnen jährlich

Nahe der ostchinesischen Metropole Qingdao (Provinz Shangdong) hat die Luhaifeng-Gruppe eine Logistikplattform für Fisch und Seafood in Betrieb genommen, die langfristig 3 bis 6 Mio. t Ware bewegen soll, melden die Undercurrent News. Diese Menge entspricht mehr als dem Fünffachen dessen, was in Deutschland im Jahr an Fisch und Seafood konsumiert wird. Der erste Teilabschnitt dieses North China International Seafood Trading Centers, das ein "Tor für Seafood vom Norden in den Süden" werden soll, wurde im Juli feierlich eröffnet. Dazu gehöre ein Kühlhaus für supergefrostete Produkte, die bei -60 ºC gelagert werden. Mit einer Kapazität von 50.000 t soll es das weltweit größte Lagerhaus im Superfrozen-Bereich sein. Hier werde unter anderem Thunfisch eingelagert, den die chinesische Hochseefangflotte anlandet. Zusammen mit zwei weiteren Kühlhäusern liege die Lagerkapazität des Umschlagszentrums derzeit bei 150.000 t, soll jedoch letztendlich auf insgesamt sechs Häuser mit einer Kühlkapazität von in toto 300.000 t ausgebaut werden. Das Zentrum soll dem Export, aber auch dem Binnenmarkt dienen. Alleine in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sollen Chinas Seafood-Importe auf Basis Wert um 32% auf 7,03 Mrd. USD - rund 6,3 Mrd. Euro - gestiegen sein.
19.08.2019

Niederlande: Noordzee International kauft Lachsverarbeitung

Der holländische Seafood-Verarbeiter Noordzee International übernimmt eine neue Fabrik von Varia Vis in Urk, um in die Verarbeitung von Lachs einzusteigen, melden die Undercurrent News. Noordzee war ursprünglich auf die Verarbeitung von Plattfischen spezialisiert, hatte jedoch vor zwei Jahren schon Kabeljau aufgesattelt. "Motiviert durch diesen Erfolg und aufgrund steigender Nachfrage von Kunden, die Lachs wünschen", habe man sich zu der Erweiterung entschlossen, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. In Urk werde jetzt spekuliert, ob Varia Vis in Zukunft nur noch als Handelsunternehmen agieren oder an anderem Standort die Produktion wie gehabt weiterführen werde.
19.08.2019

Schleswig-Holstein: Ein gutes Miesmuschel-Jahr

Schleswig-Holsteins Muschelfischer sind derzeit überaus zufrieden. "Der Muschelfischerei geht es im Moment gut bis sehr gut", sagte Peter Ewaldsen, Geschäftsführer der Erzeugerorganisation schleswig-holsteinischer Muschelzüchter, anlässlich einer Presseveranstaltung vergangenen Freitag in Hörnum auf Sylt. Das bestätigte der Muschelfischer Paul Wagner: "Das letzte Jahr war exorbitant gut." 2018, so Ewald, landeten die Erzeuger 13.900 t Muscheln im Wert von 30,4 Mio. Euro an. Das entspräche einem Durchschnittspreis von etwa 2,19 Euro/kg. Eine Ursache für die erfolgreiche Performance der Schleswig-Holsteiner war der schlechte Ausfall der Muschelernte in den Niederlanden. Auch dieses Jahr hätten die Nachbarn wieder Probleme, sagte Paul Wagner: "Wir sind wieder die Könige auf dem Muschelmarkt."
19.08.2019

Neue Studie: Deutsche kaufen am liebsten alles in einem Geschäft

Die Bundesbürger gehen immer seltener Lebensmittel und Konsumgüter einkaufen. Das ist ein Fazit einer neuen Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen. Dabei sind für fast zwei Drittel der Verbraucher (65 Prozent) Sonderangebote wichtig. Fast 59 Prozent der Bundesbürger kaufen am liebsten dort, wo sie ihren Einkaufszettel schnell abarbeiten können. Eine fachkundige Beratung hingegen ist nur jedem vierten Verbraucher wichtig. "Einkaufen muss praktisch sein", betont Nielsen-Experte Frank Küver. Im vergangenen Jahr war jeder deutsche Haushalt im Schnitt rund 193 Mal einkaufen und gab dabei im Durchschnitt jedes Mal rund 20 Euro aus. Zum Vergleich: im Jahre 2017 waren es noch 196 Einkäufe, bei denen der Durchschnittsbon bei 19,40 Euro lag.
19.08.2019

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16.08.2019

Schottland: Neuer Biolachszüchter baut Farmen vor der Isle of Skye

Organic Sea Harvest, ein neuer Lachszüchter, errichtet vor der Nordostküste der schottischen Insel Skye zunächst zwei Biolachsfarmen mit einer Produktionskapazität von 3.400 t, meldet das Portal IntraFish. Bereits Mitte 2018 hatte Organic Sea Harvest die Genehmigung für zwei Farmstandorte in Invertote und Culnacnoc erhalten, die jeweils eine maximale Kapazität von 2.500 t Lachs besitzen. Angesichts der strengen Vorschriften einer Biozertifizierung sollen hiervon aber nur rund 68% genutzt werden, so dass mit einer Ernte von jeweils 1.700 t gerechnet werden könne, sagte Geschäftsführer Alex MacInnes. Unterstützt wird der CEO von Karl Scott, der selber seit 20 Jahren eine Biolandwirtschaft bei Aberdeen betreibe. "Die Biolachs-Tonnage in Schottland wurde in den vergangenen zehn Jahren erheblich reduziert", begründet MacInnes den Bau der neuen Biolachsfarmen. Zielmärkte für den Biolachs seien neben dem heimischen Markt die USA, Asien und Europa. Aktuell habe Organic Sea Harvest mit dem schottischen Aquakulturtechniker Gael Force Group Verträge im Wert von 4,3 Mio. Euro abgeschlossen. Im Frühjahr 2020 sollen die Farmen besetzt werden, um voraussichtlich 2021 erstmals ernten zu können. Noch 2019 wolle Organic Sea Harvest Lizenzen für zwei weitere Farmstandorte in Flodigarry und Balmacqueen beantragen.
14.08.2019

Fischverzehr in Deutschland: Weniger Räucherfisch, weniger Tiefkühlfisch

In Deutschland wurde im vergangenen Jahr insgesamt etwas mehr Fisch gegessen als im Vorjahr. Das teilte der neue Vorsitzende des Fisch-Informationszentrums (FIZ) René Stahlhofen (Geschäftsführer Royal Greenland Vertriebs GmbH) heute im Rahmen der jährlichen FIZ-Pressekonferenz mit. Während der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahre 2017 nach endgültigen amtlichen Daten der Außenhandelsstatistik bei 14,1 kg lag, schätzt das FIZ den Verbrauch für das Jahr 2018 mangels derzeit noch nicht vorliegender belastbarer Zahlen auf 14,4 kg. "Der Zuwachs der Nachfrage geht dabei im Wesentlichen auf das Konto einer stärkeren Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten im Außer-Haus-Verzehr", erklärte Stahlhofen. Die von den privaten Haushalten eingekaufte Menge lag mit 401.178 t um 3% unter dem Vorjahr, bedingt durch eine geringere Menge an Räucherfisch (- 5,4%) und Tiefkühlfisch (-4,7%). Hauptgründe seien die hohen Rohwarenpreise bei Lachs und eine starke Nachfrage nach frischen Naturfilets, die zu Lasten der tiefgekühlten Fischfilets ginge.
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