Der Preis für Zuchtlachs aus Chile liegt seit Jahren etwas niedriger als der Preis für Farmlachs aus Norwegen. Aktuell jedoch sei die Preisdifferenz ungewöhnlich hoch, bemerkte Knut-Ivar Bakken, Analyst der Danske Bank, gegenüber dem Portal IntraFish. Kostete Chile-Lachs im vergangenen Jahr im Durchschnitt 4 bis 5 NOK/kg (= 0,38 bis 0,47 Euro/kg) weniger als Zuchtlachs aus Norwegen, so war chilenische Ware, ausgenommen mit Kopf, in den ersten fünf Monaten 2020 für im Schnitt 9 NOK (= 0,89 Euro/kg) weniger erhältlich. Zum Vergleich: in den vergangenen zehn Jahren lagen die Chile-Preise zwischen 2 und 10 NOK/kg (= 0,19 bis 0,94 Euro/kg) unter den Preisen für das norwegische Produkt. In wenigen Ausnahmemonaten lag der Unterschied höher als 10 NOK (= 0,94 Euro).
Die schwedische Möbelhauskette IKEA will im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen Lachs anbieten, der alternative Futtermittel erhalten hat, und äußert sich interessiert an der Kooperation mit Produzenten, die Lachs in landgestützten Kreislaufanlagen züchten. Das teilte Christoph Mathiesen, verantwortlich bei IKEA für die nachhaltige Entwicklung im Bereich Lebensmittel, bei einem Webinar am 4. Juni mit, das der Algenhersteller Corbion organisiert hatte. Der Umstieg auf Lachs aus Zuchten an Land hänge davon an, inwieweit der Sektor entsprechende Mengen anbieten könne.
Zum diesjährigen Start der Matjes-Saison am Freitag, den 12. Juni, bitten die Messe Bremen und der Bremer Ratskeller zur Party mit Livestream ins Internet - statt des traditionellen Festes in der Bremer Innenstadt. "Wir wollen Flagge zeigen für die Fischbranche, der wir ja sehr verbunden sind", sagt Projektleiterin Sabine Wedell von der Messe Bremen, die wie der Ratskeller zur M3B GmbH gehört. Gemeinsam mit dem Bremer Hörfunkmoderator Olaf Rathje wird sie am 12. Juni von 17:00 bis 19:00 Uhr durch ein buntes Programm mit Wissenswertem und Unterhaltsamem rund um den jungen Hering führen. Teilnehmer dieser Videokonferenz sind zwei Showköche, die den Zuschauern die Zubereitung von Matjes-Sushi und Matjes-Burgern zeigen, begleitet von Karl Josef Krötz, Kellermeister des Bremer Ratskellers. Der Wein zu der virtuellen Weinprobe kann noch bis Dienstag, 9. Juni, beim Ratskeller bestellt werden, damit er bis Freitag eintrifft.
Sechs von zehn FischesserInnen haben in den vergangenen zwölf Monaten ihr Konsumverhalten geändert, um Ozeane und Fischbestände besser zu schützen. Das ist ein Ergebnis einer vom Marine Stewardship Council (MSC) beauftragten repräsentativen Verbraucherstudie zum Thema Fisch und Meeresschutz, die der MSC anlässlich des heutigen Internationalen Tages der Meere (8. Juni) veröffentlicht hat. Die Befragung - die weltweit größte ihrer Art - knüpft an den SOFIA-Report der Welternährungsorganisation FAO an. Für die Studie wurden vom Meinungsforschungsinstitut GlobeScan mehr als 20.000 Menschen in 23 Ländern zum Thema Ozeane und Fischkonsum befragt, darunter 1.312 FischesserInnen in Deutschland.
Im April diesen Jahres verzeichnete Norwegen beim Seafood-Export das erste Mal nach 18 Monaten einen wertmäßigen Rückgang, der sich im Mai fortsetzte, meldet Fish Information & Services (FIS) nach einem Gespräch mit Tom-Jørgen Gangsø, Direktor für Marktbeobachtung und -zugang beim Norwegian Seafood Council (NSC). Allerdings lagen die Seafood-Exporte im ersten Quartal 2020 derart über den Vergleichsmonaten 2019, dass die Bilanz für das laufende Jahr mit einem Wert von 44,6 Mrd. NOK (= 4,2 Mrd. Euro) noch 3% oder 1,5 Mrd. NOK (= 141 Mio. Euro) über dem Vorjahresergebnis liege. Verantwortlich für den durch die Corona-Krise bedingten Einbruch sind Exportrückgänge bei frischem ganzen Lachs, Klippfisch sowie Garnelen und Königskrabben.
Die empfohlene Fangmenge für den Wildlachs in Russlands Fernem Osten liegt für 2020 mit insgesamt 384.000 t rund 23% niedriger als die Fänge 2019, schreibt IntraFish. Das Gros der erwarteten Fangmenge macht mit 222.800 t oder 58% der Buckellachs aus, gefolgt vom Ketalachs mit voraussichtlich 113.500 t, Sockeye mit 39.000 t, Silberlachs mit 8.400 t und Königslachs mit 500 t. Am Montag, den 1. Juni, hat die pazifische Lachsfischerei traditionell in der Region Kamtschatka begonnen, wo mit Fängen von 240.000 t gerechnet wird. Die Preissituation ist von Anspannung und Unsicherheit gekennzeichnet, zumal die Vorsichtsmaßnahmen angesichts der Corona-Pandemie zusätzliche Kosten verursachen.
Crusta Oceans, holländischer Spezialist für lebendfrische Meeresfrüchte, ist seit dem 1. Juni nach dem FSSC 22000 zertifiziert, teilt der Importeur aus Urk mit. FSSC (Food Safety Systems Certification) 22000 ist der internationale Standard für Lebensmittelsicherheit und der erste globale Standard für die gesamte Lebensmittelindustrie, anerkannt von der Global Food Safety Initiative (GFSI). Crusta Oceans, die 2015 mit dem Import lebender kanadischer Hummer begannen, sind jetzt ein spezialisiertes Zentrum für lebende, frische und tiefgefrorene Meeresfrüchte mit einer breiten Produktpalette für das Gaststättengewerbe und Fischgeschäfte. "Mit dieser Zertifizierung, die von unserem Qualitätsmanager Pieter Pasterkamp überwacht wird, nehmen wir die Anforderungen für die Zukunft vorweg", meint Direktor Arie Zuurmond.
Der irische Räucherer und Seafoodproduzent Carr & Sons Seafood, seit 2014 eine Tochter der schwedischen Gruppe Mondi, übernimmt die irische Traditionsmarke HJ Nolan Seafood, Dublin. Die Nolan-Produkte sollen in Zukunft in der BRC-zertifizierten Fabrik von Carr & Sons in Killala (Co. Mayo) produziert werden, schreiben die Undercurrent News. Carr produziert ebenso wie die Muttergesellschaft unter deren Eigner Erling Charleson gekühlte geräucherte und frische Seafood-Fertiggerichte für den heimischen irischen sowie für internationale Märkte. Carr besitzt jetzt die Marken William Carr, Carr & Sons und Nolan's Quality Seafoods.
86 Besatzungsmitglieder des US-amerikanischen Fabriktrawlers 'American Dynasty', der auf Alaska-Pollack fischt, sind inzwischen positiv auf den Covid-19 getestet worden, meldet IntraFish unter Berufung auf einen Bericht der Muttergesellschaft, des führenden Weißfisch-Produzenten American Seafoods vom Sonntag. Das Schiff liege jetzt abgeriegelt im Hafen von Seattle, sämtliche Besatzungsmitglieder befinden sich unter Quarantäne und ärztlicher Beobachtung. Bereits vor Auslaufen des Fangschiffs hatten alle Crewmitglieder eine mindestens fünftägige Quarantäne absolviert und waren nach Mitteilung von American Seafoods-CEO Mikel Durham sämtlich von der Universität in Washington untersucht worden.
Die Fischer auf der Balearen-Insel Mallorca haben in diesen Tagen mit dem Direktverkauf ihres Fischs im Hafen begonnen, weil ihnen die geschlossenen Restaurants und Hotels als Abnehmer weggefallen sind, meldet das Mallorca-Magazin. Bereits im März konnten die Fischer aus zehn Häfen der Insel nur noch rund 15% der Mengen verkaufen, die in den Vorwochen abgesetzt wurden. In Sóller beispielsweise informieren Fischer wie Gregori "Passador" Mayol ihre Kunden per Nachricht aufs Smartphone oder in den sozialen Netzwerken über ihre Ankunft im Hafen. Auch die Fischer in den Häfen von Alcúdia und Can Picafort, ab morgen auch in Port de Pollença besitzen eine Genehmigung für den Direktverkauf.