Zwei der größten europäischen Muschelverarbeiter - Roem van Yerseke und Koninklijke Prins & Dingemanse - haben sich zusammengeschlossen und damit einen neuen Muschelproduzenten mit rund 80 Mio. Euro Jahresumsatz geschaffen, melden die Undercurrent News. Die zwei in Hollands "Muschelhauptstadt" Yerseke ansässigen Familienbetriebe, beide mit einem Umsatz von etwa 40 Mio. Euro, firmieren ab sofort unter Roem van Yerseke. Neben Muscheln und Austern will das neue Roem van Yerseke auch Shrimps handeln.
Der Scampi-Produzent Læsø Fiskeindustri hat seit Anfang März 2020 mit Lasse Dahl Pedersen einen neuen Direktor, meldet das dänische Fisker Forum. Pedersen war zuvor Produktionsleiter bei der Sæby Fiske-Industri, führender Produzent von Makrelenkonserven. Er tritt die Nachfolge von Svend Larsen an, der nach drei Jahren in diesem Amt zum 1. April in den Ruhestand getreten ist. Zum Vorstand gehören damit neben Pedersen Bjarne Kronborg (CFO), der um die Jahreswende ein halbes Jahr lang kommissarischer Geschäftsführer war, und der Vorsitzende Gregers Jacobsen. Læsø Fiskeindustri ist der größte dänische Produzent von Kaisergranat.
Chinesische Behörde wollen am morgigen Freitag per Videokonferenz drei lachsverarbeitende Betriebe in Norwegen inspizieren, melden die Undercurrent News. Anlass ist der Nachweis von Spuren des Corona-Virus' auf einem Schneidbrett für Lachs in einem Pekinger Großmarkt. Die drei Schlachtbetriebe - Sekkingstad, Viking Fjord und Nova Sea - sollen nach dem Zufallsprinzip gewählt worden sein. Bei der Kontrolle sollen chinesische Behehördenvertreter ein Team norwegischer Lebensmittelkontrolleure über Skype begleiten. Ob hinter dieser Forderung "eine Panikreaktion Chinas oder etwas anderes stecke - wir wissen es nicht", kommentierte Hans Helge Vik, Geschäftsführer von Viking Fjord, das Ansinnen der Chinesen.
Der ehemalige CEO des US-amerikanischen Thunkonserven-Produzenten Bumble Bee, Christopher Lischewski, ist zu einer Gefängnisstrafe von fast dreieinhalb Jahren verurteilt worden, meldet IntraFish. Ein US-Bezirksgericht in Nord-Kalifornien hatte Lischewski als Kopf eines umfangreichen Systems von Preisabsprachen zwischen den Thun-Produzenten Bumble Bee, Starkist und Chicken of the Sea identifiziert. Außerdem müsse er eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet fast 89.000 Euro zahlen. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar eine Haftstrafe von 8 bis 10 Jahren und eine Geldbuße von 1 Mio. USD (= 928.000 Euro)gefordert. Die von 2004 bis Sommer 2015 gelaufenen Absprachen hatten Millionenschäden verursacht.
Der Lachs, an dem auf einem chinesischen Großhandelsmarkt Spuren von COVID-19 nachgewiesen worden waren, trug den Erreger nicht, bevor er auf den Pekinger Markt Xinfadi gelangte. Das teilte der stellvertretende Direktor des Chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und -vorbeugung (CDC), Shi Guoqing, gestern mit. „Gegenwärtig sprechen alle Belege eher für Xinfadi als Verursacher als für den Lachs“, bestätigte Zhong Kai, Direktor des China Food Information Centers. Das CDC hatte weitere 16 Lachsproben, darunter Fische aus Norwegen, Irland, Island, Dänemark und Chile gezogen: sie wurden sämtlich negativ auf das COVID-19-Virus getestet. Bereits zuvor hatten Wissenschaftler mitgeteilt, dass lebender Lachs, der im Meer lebt, nicht mit dem Virus behaftet sein kann. Dies könne erst etwa durch kontaminiertes Wasser bei der Verarbeitung, beim Transport oder beim Verpacken geschehen, sagte Lin Li, leitender Wissenschaftler einer Lebensmittelkontroll-Behörde in der Provinz Guangdong.
Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat sowohl beim Kabeljau als auch beim Schellfisch in der Barentssee für die Fangsaison 2021 eine Anhebung der Fangquoten empfohlen, schreibt IntraFish. So soll die TAC für den Kabeljau auf 885.600 t steigen - ein Plus von 20% gegenüber der 2020er Quote. Für 2020 hatte die ICES-Empfehlung bei 689.672 t gelegen, während die Gemeinsame Norwegisch-Russische Fischerei-Kommission die Quote auf 738.000 t festgelegt hatte. Für den Schellfisch liege die 2021er Empfehlung bei 232.537 t, was einer Anhebung um 8,2 % gegenüber der 2020er TAC entspricht, die bei 215.000 t lag.
Der Lachs ist mit einem Anteil von mehr als 15 Prozent am Pro-Kopf-Verzehr der Deutschen der beliebteste Speisefisch gleich nach dem Alaska-Seelachs. Doch der Schauspieler und Filmemacher Hannes Jaenicke empfiehlt: "Lachs sollte man einfach gar nicht mehr essen." In einem "aufrüttelnden Film" von Judith Adlhoch und Eva-Maria Gfirtner, der heute Abend ab 22:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird, spricht sich Jaenecke gegen Wildlachsfischerei und Lachsaquakultur aus. So habe er die Biologin Dr. Alexandra Morton getroffen, die in den letzten Jahren "einen frappierenden Rückgang an Lachsen beobachtete."
Der englische Fischproduzent New England Seafood International (NESI) hat als erster in Großbritannien ein Sortiment von vier Wolfsbarsch- und Doraden-Produkten vorgestellt, die aus ASC-zertifizierter Zucht stammen, teilt der ASC mit. Unter der neu eingeführten Marke 'Fish Said Fred' produziert der in Chessington (Surrey) 25 km südlich von London ansässige Hersteller, gegründet 1991 von Fred Stroyan, Wolfsbarschfilets, Wolfsbarsch mit Zitronengras und Chili-Butter, Butterfly-Filets vom Wolfsbarsch mit Zitrone und Petersilie sowie schließlich Doradenfilets. Die Markteinführung soll von Videos mit Zubereitungstipps und Rezepten begleitet werden. Der Wolfsbarsch stammt aus 2019 zertifizierten Farmen in der Türkei. "Die ersten Farmen wurden erst im letzten Jahr nach unserem Standard für Wolfsbarsch, Dorade und Adlerfisch zertifiziert", bestätigt ASC-Vertreterin Maud van den Haspel. Der Standard für Seabass, Seabream und Meagre wurde 2018 vorgestellt. Derzeit seien weltweit 40 Farmen nach diesem Standard zertifiziert, 7 befänden sich aktuell im Bewertungsverfahren. Damit dürfen global 36.323 t der drei Fische das ASC-Siegel tragen.
Die neue norwegische Fischerei-Kommissarin für Deutschland, Kristin Pettersen, reagiert kurz nach ihrem Amtsantritt auf zwei Fernseh-Dokumentationen über das Lebensmittel Lachs. Bereits heute Abend strahlt der TV-Sender Arte ab 20:15 Uhr den 90-minütigen Bericht "Die Gier nach Lachs" aus und eine Woche später, am Dienstag, den 16. Juni 2020, wird ein Beitrag des Schauspielers Hannes Jaenicke, der seit vielen Jahren über Umweltthemen berichtet, gesendet. Zu beiden Dokumentationen hat Kristin Pettersen Statements vorbereitet, deren Punkte sich analog zu den Kritikpunkten der Fernsehbeiträge überschneiden.
Der Agrar- und Umweltminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, hat am vergangenen Freitag zwei Welszüchtern im Landkreis Rostock Zuwendungsbescheide zur Förderung von Investitionen in Höhe von insgesamt mehr als 2,4 Mio. Euro überreicht, teilt das Ministerium in Schwerin mit. Mecklenburg-Vorpommern ist mit einer Jahresproduktion von rund 1.000 t Afrikanischer Welse mittlerweile führend bei der Zucht dieser Fischart. Die Gesellschafter der 2006 gegründeten Bioenergie Lüchow um Carsten Pommerehne wollen insgesamt 1,57 Mio. Euro in die Errichtung einer Setzlingsproduktion für Welse und in die Erweiterung verschiedener Komponenten am Standort Altkalen investieren, das Land MV und der Europäische Meeres- und Fischereifonds unterstützen die Züchter mit Zuschüssen in Höhe von 770.000 Euro oder 49% der Nettoausgaben. In Lüchow werden bislang jährlich im Schnitt 500 t Afrikanische Welse produziert. Mit der Satzfischproduktion soll die Abhängigkeit von Zulieferern deutlich verringert werden. Nach Deckung des Eigenbedarfs könnten später auch Satzfische an andere Produzenten verkauft werden. Investitionen in die Modernisierung der Filtertechnik sollen Reinigungsleistung und Zuverlässigkeit erhöhen.