Vietnam will im Rahmen einer Initiative, das Land auf biologische Produktion umzustellen, bis zum Jahre 2030 rund 0,5 bis 1,5 % der gesamten Aquakulturfläche als Bio-Zuchten betreiben, meldet The Fish Site. Auch die Effizienz der Bioproduktion soll über alle Sektoren optimiert werden mit dem Ziel, dass der Produktwert je Hektar aus organischer Landwirtschaft und Aquakultur 1,3- bis 1,5-mal so hoch ist wie jener aus nicht-biologischer Erzeugung. Im Zuge dieses Organic Agriculture Development Projects for 2020-2030 sollen vor allem Regionen mit konzentrierter Biobewirtschaftung entwickelt werden.
Der weltgrößte Lachsproduzent Mowi will ab dem dritten Quartal 2021 für sein Fischfutter nur noch brasilianische Sojabohnen verwenden, für deren Anbau in jüngster Zeit kein Regenwald abgeholzt wurde, sei es legal oder illegal. Mowis Lieferanten hätten sich zu diesem Schritt entschlossen. Damit wäre Mowi der erste Lachszüchter welweit, der zu 100 % "sauberes" brasilianisches Soja einsetzt. Caterina Martins, Leiterin der Abteilung Nachhaltigkeit bei Mowi, erklärte: "Angesichts der gegenwärtigen Situation in Brasilien, wo der Schutz des Amazonas und des Cerrado absichtlich ausgehebelt wird, müssen wir sicherstellen, dass wir nicht mit Sojalieferanten handeln, die zu dieser inakzeptablen Entwicklung beitragen." Das Cerrado-Biom, ein Flickenteppich aus Wald, Savanne und Grasland, das ursprünglich zwei Millionen Quadratkilometer in Zentral- und Nordostbrasilien bedeckte, soll rund 5 Prozent der weltweiten Artenvielfalt beherbergen. Die drei Hauptlieferanten von Mowi für nicht gentechnisch verändertes, von Pro Terra zertifiziertes Sojaproteinkonzentrat, sind Caramuru, Imcopa und CJ Selecta.
Der dänische Frischfisch-Verarbeiter Royal Norden Seafood (Thyborøn) will seine Produktion auf gefrorene Fischfilets ausweiten, meldet das Fisker Forum aus Dänemark. Durch die Ausweitung der Verarbeitung auf TK-Ware strebe der Betrieb eine gleichmäßigere und stabilere Produktion an. War Royal Norden Seafood bislang auf die Verarbeitung von frisch gefangenem Fisch fokussiert, soll jetzt auch TK-Rohware weltweit eingekauft werden. "Wir werden nicht mehr so stark von den Fischpreisen bei der Auktion hier in Thyborøn abhängig sein", begründet Direktor Carsten Mose Jeppsen die Ausweitung gegenüber dem Portal food-supply.dk. Bislang verarbeitet Royal Norden Seafood täglich 5 bis 10 Tonnen insbesondere Schollen, aber auch Kabeljau, Seelachs, Seehecht und Seeteufel. Im Jahr dürften das 1.100 bis 2.200 Tonnen sein. Dafür werden 5 bis 10 Mitarbeiter beschäftigt. Royal Norden Seafood gehört zu etwa vier gleichen Teilen Thyborøn Invest sowie den im holländischen Hafen Urk ansässigen Firmen Neerlandia Urk, der A.Z. Dekens Holding und Romkes Seafood.
Fisch-Embryonen und laichbereite Fische können sich nur schwer an steigende Wassertemperaturen anpassen. Sollte sich die Erde weiter erwärmen, seien bis zu 60 % der Bestände gefährdet. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), über die das Wochenmagazin Der Spiegel berichtet. Das AWI-Team um den Meeresbiologen Dr. Flemming Dahlke und den Ökologen und Klimaforscher Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner hat Daten über die Wärmetoleranz von insgesamt fast 700 Fischarten aus verschiedenen Klimazonen analysiert. In ihrer Metaanalyse untersuchten die Wissenschaftler, in welchen der vier Lebensphasen Meeres- und Süßwasserfische besonders sensibel für höhere Temperaturen sind: Embryo, Larve, ausgewachsener Fisch und paarungsbereiter Fisch. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass Fische als Embryonen im Ei sowie als laichbereite Erwachsene deutlich wärmeempfindlicher sind als im Entwicklungsstadium der Larve oder als geschlechtsreifer Fisch außerhalb der Paarungszeit", sagt Dahlke.
Dänemarks größter Hafen für Konsumfische, meldet für das Jahr 2019 einen Umsatz von 1,1 Mrd. DKK (= 148 Mio. Euro) und damit einen Rekordumsatz, heißt es auf dem Portal von Limfjordupdate. "2019 war ein weiteres gutes Jahr für den Hafen von Hanstholm. Tatsächlich liegt das Ergebnis über den Erwartungen", sagte Martin Vestergaard, Vorstandsvorsitzender im Hafen von Hanstholm, anlässlich der ersten "physischen" Verwaltungsratssitzung im Juni 2020. Der Bruttogewinn von 26,2 Mio. DKK (= 3,5 Mio. Euro) habe um 2,7 % höher gelegen als die 25,5 Mio. DKK Gewinn (= 3,4 Mio. Euro) im Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 7,9 Mio. DKK (2018: 6,2 Mio. DKK) 28 % höher als 2018.
Niedersachsens Muschelfischer müssen ihr Muschelfest 2020 aufgrund der Corona-Beschränkungen absagen. "Zudem ist uns auch nicht wirklich zum Feiern zumute", teilt Manuela Melle, Geschäftsführerin der Niedersächsischen Muschelfischer GbR, mit, denn: es gebe zu wenige Konsummuscheln und die Preise seien schlecht. Seit mehreren Wochen liegen die Kutter still, der Absatzmarkt in den Niederlanden ist zusammengebrochen. Traditionell werden die hochwertigen niedersächsischen Muscheln als Frischware überwiegend in Restaurants und Fischmärkten abgesetzt. Melle: "Diese sind bzw. waren bislang in den Hauptabsatzmärkten Belgien, Frankreich und Spanien geschlossen. Wann sich der Markt erholen wird, ist nicht absehbar."
Wissenschaftler des Norwegischen Instituts für Wasserforschung (NIVA) haben jüngst ein norwegisch-chilenisches Patent auf ein neues medizinisches Dosiersystem erhalten, das die Form der Bekämpfung von Seeläusen auf Lachs und anderen Meerestieren verändern könnte, meldet IntraFish. Bislang werden den Fischen Medikamente über das Futter oder über Tauchbäder verabreicht. Die NIVA-Forscher glauben jedoch, dass es möglich ist, im Zuchtgehege über eine längere Zeit eine therapeutische Dosis aufrechtzuerhalten, und zwar in einer Menge, die so gering ist, dass sie Ökosystem und Umwelt nicht beeinträchtigt. Bisherige pharmazeutische Produkte können negative Auswirkungen auf das Ökosystem und andere Arten wie Garnelen und Hummer haben. Die Wissenschaftler suchen jetzt nach Industriepartnern, die die neue Technik, genannt "Fishtreat" in wirtschaftlichem Maßstab umsetzen können.
In Skagen, der nördlichsten Stadt Dänemarks, beginnt diesen Herbst der Bau einer weiteren landgestützten Salmoniden-Zucht, melden die Undercurrent News. Hinter dem Projekt, das auf 3.300 t Kapazität angelegt ist, stecken die Betreiber zweier weiterer landbased farms in Jütland: Danish Salmon (Lachs) und Sashimi Royal (Gelbschwanzmakrele). Als eine der größten Fischereinationen Europas besitze Dänemark eine hochgradig spezialisierte und effiziente Frischfisch-Logistik, deshalb sei das Land ein geeigneter Produktionsstandort, sagt Jens Petri, CEO und Mitinhaber der neu gegründeten Skagen Aquaculture. Die Eigener haben ihre Investitionen über eine Holding namens Danish Sustainable Fish Farming getätigt, der auch 33 % von Danish Salmon in Hirtshals gehören. Danish Salmon machte jüngst Schlagzeilen, als die japanischen Seafood-Konzerne Nippon Suisan Kaisha (Nissui) und Marubeni 66,7 % der Anteile erwarben. Er wisse, sagt Petri, dass man bislang nur eines von wenigen Unternehmen sei, die eine landgestützte Farm dieser Größe bauen, doch angesichts von sechs bis sieben Jahren Erfahrung mit Kreislaufanlagen sei er zuversichtlich: die RAS-Technologie habe inzwischen einen Reifegrad erreicht, mit dem man in puncto Kosten mit Meeresfarmen mithalten könne. Im Herbst 2020 will Skagen Aquaculture die ersten Mitarbeiter einstellen, die sich bereits am Bau beteiligen, und bereits Anfang 2021 wolle man mit der Fischproduktion beginnen.
Der bekannte Sylter Gastronom Jürgen Gosch will voraussichtlich im Spätsommer diesen Jahres ein Restaurant im Bremerhavener Einkaufszentrum Mein Outlet! (Am Längengrad 12) eröffnen, meldet die Nordwest-Zeitung (NWZ). Dort wird bereits am Umbau einer Fläche von 400 Quadratmetern gearbeitet, die bislang von einem Italiener bewirtschaftet wurde. Der neue Standort wird dann einer von inzwischen mehr als 40 Gosch-Restaurants in ganz Deutschland sein. Nach einer durch die Corona-Pandemie bedingten Durststrecke meldet die Fischgastro-Kette aktuell auf ihrer Homepage: "Es goscht langsam los! Viele Gosch-Restaurants haben wieder mit kleineren Einschränkungen geöffnet."
Das alte, fast 110 Jahre alte Eiswerk-Gebäude im Bremerhafen Fischereihafen soll zu einem neuen Besuchermagneten im Schaufenster Fischereihafen werden. Der Oldenburger Unternehmer Kai-Uwe Schulz will in dem historischen, denkmalwürdigen Gebäude verschiedene Indoor-Attraktionen und ein Restaurant einrichten, teilt die Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG) mit. "Ein derartig attraktiver Standort direkt am Hafenbecken ist für sich schon einzigartig", meint Schulz und lobt das markante Gebäude: "Die besondere Architektur der historischen Hallen lädt geradezu dazu ein, sie für eine Besucherattraktion zu nutzen." Schulz hatte in den vergangenen Jahren in Oldenburg und Osnabrück mehrere Schwarzlicht-Golf-3D-Minigolfanlagen sowie Escape-Rooms für Abenteuer- und Rätselspiele entwickelt. In den verschiedenen Hallen, dem Eisbunker und dem Bürogebäude will er jetzt Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, einen Trampolinpark und einen Indoor-Spielplatz einrichten.