Der Lachsverzehr ist in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie erheblich gestiegen. Das teilte Kristin Pettersen, norwegische Fischereikommissarin für Deutschland und Polen, jüngst auf einem Webinar des Portals FishPool (Bergen) mit. Das Plus sei vor allem zurückzuführen auf einen Anstieg beim häuslichen Konsum von Lachsprodukten um 22 Prozent, der die Verluste, bedingt durch die Schließungen der Gastronomie, wieder wettmachen würde. Dabei seien die Zuwächse beim Frischlachs mit 29 Prozent höher als beim TK-Lachs, der um 18 bis 20 Prozent zulegte. Ein Plus von 18 Prozent im Vorjahresvergleich notierten auch die Lachsmengen, die über die Schienen Takeaway und Heimlieferdienste abgesetzt wurden. Für das Jahresendgeschäft erwartet Kristin Pettersen ein Plus, das noch höher als üblich ausfallen könnte: "Der Dezember ist in Deutschland regelmäßig eine starke Saison für Lachs, aber wir glauben, dass dieses Jahr noch stärker werden wird." Ihre Vorhersage: für Lachs in Deutschland werde es das beste Jahr überhaupt - trotz der Pandemie. Eine weitere Erklärung: eine Werbekampagne des Norwegian Seafood Council (NSC) in deutschen Medien und am hiesigen Point of Sale für umgerechnet 2 Mio. Euro.
Für den neuen Edeka Meyer's im Neumünsteraner Freesen Center darf gelten: Größe ist bei weitem nicht alles. Mindestens genauso beeindruckend wie die mehr als 40.000 Artikel auf einer Ladenfläche von 5.400 Quadratmetern sind das Nachhaltigkeitskonzept sowie einige innovative Aspekte der nunmehr dritten Filiale von Inhaber Jan Meifert in Neumünster (Holstein). "Umweltschutz und nachhaltiges Handeln" seien ihm wichtig, hatte der 38-Jährige schon vor drei Jahren im Gespräch mit der Lebensmittelrundschau betont. Im neuen Edeka in der Wasbeker Straße 330 stehen hierfür unter anderem eine Unverpackt-Zeile, ein Bio-Sortiment auf 300 Quadratmetern und eine Milchtankstelle. Bereits beim Betreten des Marktes trifft der Kunde auf den Frische-Bereich, wo Obst- und Gemüseabteilung sowie die Frische-Theken für Fisch, Fleisch, Wurst und Käse einen Marktplatzcharakter vermitteln wollen. Eines von vier Shop-in-Shop-Konzepten ist die Sushi-Bar von "Eat happy". Technisch beeindruckend: zwei sogenannte Tunnelkassen, die die Produkte fast wie von selbst scannen - installiert von ITAB Germany aus Köln. Ungewöhnlich: für die Gastronomie "Meyer's daily" kann der Kunde für 25,- Euro im Monat eine Flatrate erwerben. Ein Dutzend dieser innovativen Einkaufs-Flatrates hat Meyer's zur Eröffnung am 12. November verlost.
Im niederbayerischen Mainburg (Landkreis Kehlheim) hat Mike Conley in den Räumen einer leerstehenden Gärtnerei die nach eigenen Angaben "erste kommerzielle Aquaponik-Farm in Bayern" eingerichtet. Mit einer Crowdfunding-Kampagne verschaffte er sich zusätzlichen Rückenwind. Im Oktober wurden die Gebäude der früheren Gärtnerei Fröschl in der Ingolstädter Str. 33 gepachtet und bereits zum 2. Januar 2021 soll die erste eigene Aquaponik-Ernte eingefahren und verkauft werden, kündigt Conley auf der Homepage aquaponik-profis.de an. Als Fisch hat sich Conley für den Niltilapia entschieden, als Gemüse wird Salat angebaut. "Natürlich wird alles auf ökologischem und biologischem Weg produziert," teilt das Unternehmen auf der Seite www.aquaponik-profis.de mit. Demnächst soll ein Hofladen eröffnet werden, in dem auch die umliegenden Landwirte ihre Waren anbieten können - neben dem Fisch auch Gemüse und Obst aus eigener Produktion, außerdem Fleisch (Rind, Schwein, Geflügel) sowie Käse, Milch und Joghurt, und zwar alles "nur aus der Region" bezogen. Schon jetzt verkauft die Aquaponik-Farm Forellen von der Fischbraterei Oberhofer, ebenfalls in Mainburg ansässig.
Der ecuadorianische Verband Tuna Conservation Group (Tunacons) ist in die Endphase eines MSC-Verfahrens eingetreten, teilen die Undercurrent News mit. Guillermo Moran, Direktor der Fischerei-Organisation, rechnet damit, dass der aufgrund der Corona-Pandemie um ein halbes Jahr verzögerte Bewertungsprozess im Juni 2021 abgeschlossen sein werde. Fünf Thunfisch-Produzenten aus Ecuador - Negocios Industriales Real (Nirsa), Eurofish, Tri Marine, Servigrup und Grupo Jadra - arbeiten daran, über ein Fischereiverbesserungsprojekt (FIP) eine MSC-Zertifizierung für ihre Fischerei auf drei Thunfischarten zu erhalten. So will die Tunacons-Flotte beispielsweise bis zum 31.12.2020 mindestens 20 Prozent der traditionellen Fischsammler (FADs) durch EcoFADs ausgetauscht haben.
Tilapia und Pangasius sind sehr häufig mit Listeria monocytogenes kontaminiert, meldet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Das ist ein Ergebnis des Zoonosen-Monitorings 2019, das das BVL vergangene Woche der Öffentlichkeit vorstellte. Zoonosen sind Krankheiten bzw. Infektionen, die auf natürlichem Weg direkt oder indirekt zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Für das Zoonosen-Monitoring 2019 hatten die Überwachungsbehörden der Bundesländer 6.792 Proben auf allen Ebenen der Lebensmittelkette genommen und auf das Vorkommen der wichtigsten über Lebensmittel übertragbaren Erreger untersucht. Dabei wurden auch 420 Proben von unverarbeitetem Tilapia und Pangasius gezogen. Während nur ein vergleichsweise geringer Teil der Fischproben positiv getestet wurde auf E. coli (11 von 365), Salmonellen (4 von 420) und Vibrionen (9 von 399), fiel bei einem Drittel der Proben (139 von 420) der Test auf Listerien positiv aus. "Die Ergebnisse unterstreichen die Empfehlung, importierten Fisch aus Aquakultur nur vollständig durchgegart zu verzehren und bei der Zubereitung des Fischs eine gute Küchenhygiene einzuhalten", folgert das BVL. Allerdings wurden ausschließlich die beiden genannten Fischarten untersucht.
Die Delikatessen-Manufaktur von Kay Lederer ist bekannt für ihren Hamburger Beizlachs, der deutschlandweit über derzeit rund 20 Wiederverkäufer vertrieben wird. Jetzt hat der 50-Jährige im Hamburger Stadtteil Billwerder (Bezirk Bergedorf) Bistro und Shop eröffnet, meldet das Hamburger Abendblatt. Bereits im März hatte Lederer seine Produktion aus Hamburg-Horn in die ehemaligen Räume der Schlachterei Stöck am Billwerder Billdeich 36a verlegt. Die schon für das Frühjahr 2020 geplante Eröffnung der auf den Endkunden zielenden neuen Einrichtungen erfolgte aufgrund der Corona-Pandemie erst jüngst. Außer den Beizlachs-Produkten finden sich allerdings weder auf der Speisekarte des Bistros noch im weiteren Sortiment der Manufaktur Produkte aus dem Meer. Während das Bistro den Schwerpunkt tendenziell auf Hausmannskost legt, liegt der Fokus im Shop auf ausgesuchten deutschen Spezialitäten wie Winzerwein von der Nahe, Lakritz-Kugeln von Bülow, Lebkuchen mit Rum und Gin sowie Marzipan, das nach eigener Rezeptur in Lübeck hergestellt wird.
Die Schweizer Agrargenossenschaft Fenaco ist zu dem Schluss gekommen, dass die landwirtschaftliche Fischproduktion in Kreislaufanlagen bei einer Vollkostenrechnung erst ab einer Produktionsmenge von etwa 30 Tonnen pro Jahr "interessant wird", schreibt das Portal Schweizer Bauer. Das Problem: landwirtschaftliche Indoor-Fischfarmen in dieser Größenordnung seien momentan nicht zugelassen. Die Agargenossenschaft hat damit auf einen langjährigen Trend reagiert, Landwirten hohe Gewinne in Aussicht zu stellen, wenn sie leerstehende Gebäude auf ihren Betrieben zu Indoor-Fischzucht umbauen würden.
Der norwegische Lachszüchter Måsøval kauft 55,6% der Anteile der isländischen Ice Fish Farm von Midt-Norsk Havbruk, meldet IntraFish. Die Måsøval-Gruppe ist bereits seit dem Jahre 2016 auf Island durch ihre Tochter Laxar Fiskeldi vertreten. Ice Fish Farm besitzt derzeit Lizenzen für die Produktion von 20.800 t Lachs an der Ostküste Islands. Außerdem habe sich der Züchter um Lizenzen für weitere 16.800 t beworben, schreibt Lars Måsøval in einer Pressemitteilung. Ice und Laxar, die ihre Farmen in angrenzenden Fjorden betreiben, wollen ihre bereits bestehende Kooperation nach Abschluss der Transaktion ausweiten. Das könnte auf eine Fusion hinauslaufen, schreibt IntraFish.
Der Bio-Lebensmittelhändler Alnatura hat im Geschäftsjahr 2019/2020, das am 30. September endete, erstmals mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt, meldet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Mit Erlösen von 1,08 Mrd. Euro steigerte der Bio-Händler seinen Umsatz um 19,6%, teilte Unternehmensgründer Götz Rehn am vergangenen Donnerstag in Darmstadt mit. Dabei profitierte Alnatura wesentlich vom allgemeinen Wachstum des Marktes für Bio-Produkte in Deutschland. Außerdem eröffnete Alnatura im Berichtsjahr vier neue Märkte, so dass die Zahl der Geschäfte auf 136 in 13 Bundesländern stieg. Im laufenden Geschäftsjahr sollen fünf weitere neue Märkte hinzukommen. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 280 auf gut 3.500. Etwa die Hälfte des Umsatzes macht Alnatura über Handelspartner. Ein neuer ist der Großmarkt "Jip" in Tschechien. Alnatura führt auch mehrere Fisch- und Seafood-Produkte im Sortiment, wie Garnelen (TK) aus Bio-Aquakultur an der Westküste Costa Ricas, TK-Lachsfilets aus von Naturland zertifizierter Aquakultur vor der irischen Atlantikküste, TK-Fischstäbchen aus von Naturland zertifiziertem Seelachsfilet, außerdem Baby-Gerichte wie Lachs-Zubereitung mit Kartoffeln, Karotten mit Kartoffeln und Lachs oder Gemüsereis mit Lachs in Tomatensauce.
Der norddeutsche Garnelenzüchter HanseGarnelen will noch in diesem Jahr erstmals seine White Shrimps aus hiesiger Aquakultur verkaufen. "Wir führen im ersten Schritt vor Weihnachten im Onlineshop einen wöchentlichen Bestelltag ein und sind ab diesem Zeitpunkt lieferfähig", teilte HanseGarnelen-Vorstand Rupert Baur bei der Präsentation der ersten frischen Garnelen mit. Stefan Fäth, Küchenchef und Betreiber des Hamburger Restaurants Jellyfish, kreierte zur Premiere ein Gericht "HanseGarnelen auf Birne, Bohnen und Speck". Die Garnelen wachsen in Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) in einer modernen Kreislaufanlage, deren Meerwasser mit einem "von HanseGarnelen eigens entwickelten Omega-3001-Filter" gereinigt wird. Neben der nachhaltigen Produktion soll auch der Versand ökologisch optimiert werden. "Wir arbeiten an einer umweltfreundlichen Verpackung aus 100 Prozent nachwachsenden Rohstoffen", berichtete Baur, "mit dieser Lösung möchten wir ein Statement für frische Lebensmittel im Online-Versandhandel setzen." Bereits im kommenden Jahr will HanseGarnelen eine weitere Anlage in Betrieb nehmen, kündigte Rupert Baur an: "Hier beabsichtigen wir, Lerneffekte aus der ersten Anlage umzusetzen und ein Vielfaches an frischen Garnelen pro Jahr zu züchten."