24.11.2020
Schweiz: Fischproduktion "interessant erst ab 30 Tonnen"
Die Schweizer Agrargenossenschaft Fenaco ist zu dem Schluss gekommen, dass die landwirtschaftliche Fischproduktion in Kreislaufanlagen bei einer Vollkostenrechnung erst ab einer Produktionsmenge von etwa 30 Tonnen pro Jahr "interessant wird", schreibt das Portal Schweizer Bauer. Das Problem: landwirtschaftliche Indoor-Fischfarmen in dieser Größenordnung seien momentan nicht zugelassen. Die Agargenossenschaft hat damit auf einen langjährigen Trend reagiert, Landwirten hohe Gewinne in Aussicht zu stellen, wenn sie leerstehende Gebäude auf ihren Betrieben zu Indoor-Fischzucht umbauen würden.
2017 sei daher in Büron (Kanton Luzern) eine Testanlage installiert worden, um die Wirtschaftlichkeit einer derartigen Fischproduktion zu analysieren. Gleichzeitig sei zu berücksichtigen, dass das Marktpotenzial in der Schweiz angesichts eines jährlichen Fischkonsums von 7,5 bis 8 kg pro Person begrenzt sei. Der Markt für inländischen Zander und Egli im Hochpreissegment werde durch bestehende landwirtschaftliche und industrielle Fischzuchten sowie durch geplante Großanlagen gesättigt, meint Fenaco, konstatiert jedoch auch: "Für Landwirte, die bereits in die Fischproduktion investiert haben und mit ihren Produkten, zum Beispiel via Direktvermarktung oder Hofgastronomie, eine Nische bedienen, kann die Mast von Edelfischen wirtschaftlich dennoch interessant sein."
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