Lebensmittelhersteller Frosta erhält für seine Tiefkühlverpackung aus Papier den Sonderpreis Verpackung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Der Sonderpreis prämiert vorbildliche Ideen für Verpackungen von morgen, die Müll vermeiden, für den Massenmarkt bezahlbar sind und den Anforderungen von Transportsicherheit, Hygiene, Information und Bequemlichkeit entsprechen. Frostas Papierbeutel hat sich dabei auf der diesjährigen Jurysitzung in einem mehrstufigen Assessmentverfahren gegen die Konkurrenz durchsetzen können.
Die anstehende Aberkennung des MSC-Zertifikats für die Fischereien auf den Atlanto-Skandischen Hering und auf Blauen Wittling ist auch eine "schlechte Nachricht" für die auf Nachhaltigkeit fokussierte Lachszucht. Der Verlust der MSC-Zertifizierung werde den Druck auf den Lachssektor weiter erhöhen, den Anteil mariner Bestandteile im Fischfutter zu senken, meint Dave Robb, Direktor für Nachhaltigkeit beim weltweit zweitgrößten Produzenten von Aquakulturfutter, Cargill Aqua Nutrition mit Hauptsitz in den USA. Insbesondere der seit mehr als einem Jahr drohende Zertifikatsverlust für die Wittlingsfischerei beschäftigte Cargill. Denn der Aufbau einer zertifiziert nachhaltigen Lieferkette für sämtliche Rohmaterialien ist insbesondere für die Lachsindustrie von Bedeutung. Bedauerlicherweise habe sich der Verlust des MSC-Zertifikats bei der Makrelenfischerei nicht auf das Kaufverhalten ausgewirkt, meint Robb.
Ingo Oppermann hat 15 Jahre nach Eröffnung 2006 sein Fischgeschäft "Fisch & Meer" in dem Amrumer Dorf Nebel geschlossen, melden die Amrum News. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Fischhändler aus "personellen Gründen" seinen Imbissbereich aufgeben müssen. Auf der Nordseeinsel gibt es damit noch mindestens fünf Fischverkaufsstellen bzw. Fischrestaurants: das Fischrestaurant "Fischbäcker" (Norddorf), "Scholle's Fisch-Buttze" (Wittdün), "Preesters Hüs" (Nebel) mit einer ebenfalls reichhaltigen Fischkarte, die "Seekiste" (Nebel) und den Direktvermarkter "Fisch vom Kutter" (Andreas Thaden, Süddorf).
Der Fischhof Mulzer im bayerischen Schwandorf will ein "Fisch-Informationszentrum" errichten, berichten die Oberpfalz Medien online. Marco Mulzer (34), der 2017 das Anwesen Oberweiherhaus übernommen hatte, mache sich viele Gedanken, "den Betrieb zukunftsfähig zu gestalten". Auf einer Teichfläche von 70 Hektar produziert Mulzer jährlich 50 Tonnen Fisch, vor allem Karpfen, aber auch Forellen und Saiblinge sowie Zander und Hechte. Daneben gehören zum Hof 60 Hektar Ackerfläche, 20 Hektar Forstwirtschaft und eine Photovoltaik-Energieproduktion von 1,5 Megawatt. Die drei Standbeine Fischzucht, -handel und -veredelung werden durch die Futtermittelerzeugung auf eigenen Feldern gestützt. Das neue Fisch-Informationszentrum soll der Direktvermarktung von Fisch und Geflügel und der Information von Touristen und Schulklassen dienen. Laut Bebauungsplan sind drei Bereiche geplant: eine Gastronomie mit dem Verkauf von Fisch- und Geflügelprodukten, eine Produktion mit Schlachthaus, Verwaltung und Räucherkammer sowie ein Wohnhaus für den Betriebsleiter. Die Umsetzung des Vorhabens werde "die Region stärken und ein Leuchtturmprojekt mit überregionaler Anziehungskraft darstellen", meinen die Gemeinderäte von Schwandorf. Mulzer beliefert Kunden, darunter Großhändler, in ganz Deutschland, sucht aber noch Gastro-Partner in der Region.
Der Hofladen der neuen Garnelenzucht Neue Meere im niedersächsischen Gronau (Leine) lädt heute zum ersten Mal zum Kauf der fangfrischen Garnelen ein, teilt der Produzent mit. Ab Anfang 2021 können Feinschmecker deutschlandweit über den Neue-Meere-Onlineshop die Garnelen bestellen. Neben privaten Haushalten wollen die vier Jungunternehmer Tarek Hermes (Geschäftsführer), Max Hoersen (Betriebsleitung), Ludwig von Brockhausen (Finanzen und Vertrieb) und Philipp Hermes (Strategie und Planung) auch gewerbliche Abnehmer etwa aus der Catering- und Restaurantbranche ansprechen. Neue Meere kooperiert mit dem Sternekoch und Feinkost-Unternehmer Jens Rittmeyer (Buxtehude), der eine zu den Garnelen passende Tomatensauce aus seiner eigenen Manufaktur (Rittmeyers Besondere Raffinessen) anbietet, und mit der Weinkellerei Meimberg aus Emsdetten im Münsterland. Das nach einjähriger Bauphase fertiggestellte Anlagenkonzept sei "in dieser Weise einzigartig", heißt es in einer heute versendeten Pressemitteilung von Neue Meere. Und: "Das Resultat ist das erste eigens erzeugte Fischprodukt ohne Konservierungsstoffe und Antiobiotika aus regionaler und nachhaltiger Aufzucht mitten in Deutschland: Garnele1."
Die Nordsee hat trotz der schwierigen Zeiten eine neue Filiale im baden-württembergischen Singen eröffnet, teilt der Fisch-Systemgastronom mit Sitz in Bremerhaven mit. Der neue Standort liegt im Food-Court des neuen Cano Shoppingcenter in der Bahnhofstraße 29, direkt im Herzen der Stadt. "Wir sehen an diesem wirtschaftlichen Standort die Möglichkeit, unsere Marke weiter in der Region um den Bodensee zu etablieren", sagt Carsten Horn, CEO Nordsee. Die Schweiz grenzt direkt an. Die Architektur und das Design des Cano sind von dem vulkanischen Erbe der Region und der industriellen Tradition der Stadt geprägt: Cano ist die Kurzform von "Volcano" und nimmt Bezug auf den Hohentwiel, den Hausberg Singens. "Das Cano Singen ist der ideale Standort - auf 16.000 Quadratmetern befinden sich rund 85 Shops und hier warten nach den Covid-19-Einschränkungen zahlreiche Sitzplätze im modernen Food-Court auf die Gäste", sagt Filialleiter Tibor Göthel, der die Filiale mit einem achtköpfigen Team betreut.
Lidl Deutschland und Lidl Österreich rufen das Produkt "Nautica ASC geräucherte Forellenfilets, 125g" in den Sortierungen Natur und Pfeffer des dänischen Herstellers Agustson A/S mit dem Identitätskennzeichen DK 4566 EG unabhängig vom Verbrauchsdatum zurück. In dem betroffenen Produkt wurde Listeria monocytogenes nachgewiesen. Listeria monocytogenes kann Auslöser von schweren Magen-/Darmerkrankungen und von Symptomen ähnlich eines grippalen Infektes sein. Bei bestimmten Personengruppen (Säuglinge, Kleinkinder, Senioren, Schwangere und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem) können ernste Krankheitsverläufe auftreten. Aufgrund dieses Gesundheitsrisikos sollten Kunden den Rückruf unbedingt beachten und das Produkt nicht verzehren.
Die zweite deutsche Fischzucht ist jetzt ASC-zertifiziert. Nach dem Forellenzüchter Heidefisch hat Fresh Völklingen für seine Gelbschwanzmakrele (Seriola lalandi) das Siegel des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) für seine nachhaltige und sozial verantwortungsvolle Aufzucht in der Warmwasser-Kreislaufanlage erhalten, teilt der ASC heute mit. Die Gelbschwanzmakrelen wachsen ressourcenschonend in Salzwasserbecken mit komplett geschlossenem Wasserkreislauf auf. Neben dem Kingfish züchtet Fresh auch Doraden und Wolfsbarsche. Hauptabnehmer sind Fachhändler und Gastrogroßhändler sowie Privatkunden, die ihren Fisch direkt bei der Farm in Völklingen kaufen können. Alle anderen Interessenten können über einen Webshop bestellen. Erhältlich sind die Fische in den Größen 3 bis 4 kg sowie im Premiumsegment von 4 bis 5 kg. Fresh-Geschäftsführer Andreas Mäck kommentiert das neue Siegel: "Wir haben uns für die ASC-Zertifizierung entschieden, weil die Kunden das letztendlich von uns fordern. GlobalGAP reicht da nicht, das ASC-Siegel hat eine höhere Akzeptanz."
Die namibische Schleppnetz- und Langleinenfischerei auf den Kap-Seehecht ist die erste Fischerei des westafrikanischen Landes und die zweite in ganz Afrika, die nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden ist. Peter Pahl, Vorstand der Namibian Hake Fishing Association, teilte mit, dass die Nachfrage nach dem Kap-Seehecht steige, insbesondere in Europa. Pahl, auch geschäftsführender Direktor von Seawork Fish Processors, äußerte sich zuversichtlich, dass die MSC-Zertifizierung dem Fisch den Zugang zum Lebensmitteleinzelhandel in Nordeuropa verschaffen werde. Die Zertifizierung beschert dem Weltmarkt 160.000 t zusätzlichen Weißfisch mit MSC-Zertifikat. Seawork fängt und verarbeitet jährlich zwischen 18.000 und 20.000 t, die zu durchschnittlich 12.000 t Fertigprodukt werden. Davon werden mehr als 80 Prozent exportiert, so dass Seawork jedes Jahr rund 10.000 t Kap-Seehecht nach Europa verkauft. Über seinen nordeuropäischen Handelspartner All-Fish (Kronshagen/Kiel) wurden bislang in erster Linie der Foodservice-Bereich und Großhändler in Frankreich, Spanien und Italien bedient.