03.02.2021

Großbritannien darf nur noch gereinigte Muscheln exportieren

Die Europäische Union hat die Einfuhr von lebenden Muscheln aus Großbritannien faktisch untersagt, meldet die BBC. Seit 1. Januar 2021 dürfen lebende Miesmuscheln, Austern, Venus- und Jakobsmuscheln der Klassifizierung "B" nur noch eingeführt werden, wenn sie vorher gereinigt worden sind. In der Praxis geschieht dies jedoch bislang erst in Reinigungsanlagen auf dem Kontinent. Denn zum einen besitzt die britische Muschelindustrie nicht genügend Klärungstanks. Außerdem würde eine vorherige Reinigung den Export verlangsamen und die Überlebensfähigkeit der Schalentiere reduzieren. Die neue Regelung gilt für unbegrenzte Zeit. Barrie Deas, Hauptgeschäftsführer der Nationalen Föderation der Fischer-Vereinigungen, wies darauf hin, dass Muscheln hochgradig verderblich seien, so dass Verzögerungen bei der Logistik Gefahren bergen würden.
03.02.2021

Norwegen: Kabeljau-Züchter Norcod startet zweiten Produktionszyklus

Der norwegische Kabeljau-Farmer Norcod hat im Januar eine neue Tranche Jungfische von seinem Joint-Venture-Partner Havlandet Norcod Yngel in seine Abwuchseinrichtungen Mørkvedbukta und Fishbase gebracht, teilt Norcod mit. In den dortigen Tanks bleiben die jungen Kabeljaue fünf bis sechs Monate, teilt Rune Eriksen mit, Produktionsleiter bei Norcod. Im Sommer würden sie dann mit einem Gewicht von 80 bis 100g in die Meeresgehege umgesetzt, wo sie nach weiteren 15 bis 18 Monaten 2022 ihr Marktgewicht erreicht haben sollen. Diesen Sommer will Norcod erstmals rund 6.000 t ernten, kündigt Norcod-Geschäftsführer Christian Riber an. Das Norcod-Geschäftsmodell setzt auf eine saisonale Angebotslücke für frischen Kabeljau aus Wildfang, denn der Züchter kann ganzjährig hochwertigen Kabeljau liefern. Jetzt habe Norcod "grünes Licht" für eine Global G.A.P.-Zertifizierung erhalten, während es für ein ASC-Zertifikat eines vollen Produktionszyklus' bedürfe. Als Märkte haben die Norweger vor allem Großbritannien und Frankreich im Blick, gefolgt von Deutschland und Spanien.
02.02.2021

München: Investor erwirbt Mehrheit an Crusta Nova

Eine durch Rigeto Unternehmerkapital beratene Investorengruppe hat die Mehrheit an dem Garnelenzüchter Crusta Nova in Langenpreising bei München übernommen, teilt Crusta Nova mit. Der Gründer von Crusta Nova, Dr. Fabian Riedel, bleibe weiterhin am Unternehmen "signifikant beteiligt". "Mit Rigeto ist der Ausbau der marktführenden Stellung in der europäischen Garnelenzucht, das weitere Wachstum des Seafood-Großhandels sowie des E-Commerce-Geschäfts vorgesehen", heißt es in einer Pressemitteilung. Crusta Nova beliefert Szenerestaurants und Landgasthöfe, Fisch- und Steakrestaurants, aber auch Strandbuden an der Nordsee, Skihütten in den Alpen und das Oktoberfest in München, außerdem die Spitzengastronomie mit vielen deutschen Sterne- und österreichischen Haubenköchen. Außerdem sind die Langenpreisinger Partner von Premium-Fischtheken im deutschen Lebensmitteleinzelhandel und des Fisch-Einzelhandels. Gemeinsam mit Rigeto will Crusta Nova die Aquakultur ausbauen, eine Unternehmenszentrale mit Brand-Store in München-Schwabing aufbauen und das 2018 aufgenommene Handelssortiment erweitern.
Länderreport Länderreport
29.01.2021

Dänemark: Fischer fordern Auktionsverbot für norwegischen Fisch

Dänische Fischer fordern ein Verkaufsverbot von Fisch aus Norwegen auf dänischen Auktionen, solange sie selber nicht in Norwegen fischen dürfen, meldet das Portal thefishingdaily. Seit Jahresbeginn ist geschätzt 120 Fangschiffen aus Dänemark die Fischerei im norwegischen Teil der Nordsee und im Skagerak untersagt, weil es bis dato kein Fischereiabkommen zwischen der EU und Norwegen gibt. Die verzögerten Brexit-Verhandlungen hatten dessen Abschluss behindert. Die Folge: entgangene Fangquoten im Wert von über 200 Mio. Euro. Doch Dänemarks Minister für Ernährung Rasmus Prehn warnte die Fischer, es sei keine gute Idee, etwas "gegen die Einfuhr von norwegischem Fisch zu unternehmen".
29.01.2021

USA: ASC-/MSC-Zertifikat für Mikroalgen-Öl-Hersteller Veramaris

Veramaris, US-amerikanischer Hersteller von Öl aus Mikroalgen für die Verwendung in der Haustier- und Fischfutterindustrie, hat als erster in diesem Segment ein Zertifikat nach dem gemeinsamen ASC-MSC-Algenstandard erhalten, meldet der ASC. Veramaris produziert in Blair im US-Bundesstaat Nebraska verantwortungsbewusst und nachhaltig EPA & DHA Omega-3-Algenöl für Aquakultur- und Heimtierfuttermittel. Die landgestützte Fabrik hat einen Output, der 45% der weltweiten Produktion an MSC-zertifiziertem EPA & DHA-Omega-3 entspreche und schätzungsweise 15% des weltweiten Bedarfs an EPA & DHA für Zuchtlachsfutter abdecke. Eine Tonne des aus Mikroalgen gewonnenen Öls liefere eine Menge an EPA & DHA, die 60 Tonnen Wildfisch entsprechen soll. Die Zertifizierung ist nicht nur eine gute Nachricht für jene 75% der Haustierbesitzer, die bereit sein sollen, für Omega-3-haltige Markenfutter mehr zu bezahlen, sondern auch für die Lachsindustrie. Die Branche hatte sich schon vor Jahren dazu bekannt, mittelfristig sämtliche Rohware auch im Futtermittelbereich aus nachhaltigen Quellen beziehen zu wollen.
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29.01.2021

USA: Tuna-Sandwich von Subway vor Gericht

Die US-Fastfood-Kette Subway muss ihr Tuna-Sandwich vor einem Gericht in Kalifornien gegen den Vorwurf verteidigen, es enthalte "alles außer Thunfisch", meldet die Washington Post. Demnach habe eine Labor-Analyse mehrerer Proben aus verschiedenen Restaurants in Kalifornien ergeben, dass der Hauptbestandteil der "Thunfisch"-Creme keinen Thunfisch enthalte, sondern verschiedene Inhaltsstoffe, die die Textur und den Geschmack von Thunfisch hätten. Welche Stoffe das seien, ging aus der Klage nicht hervor. Die Kläger fordern deshalb Schadensersatz. Subway weist die Vorwürfe zurück. Die Creme bestehe aus Flocken wildgefangenen Thunfischs mit Mayonnaise.
28.01.2021

Krone Fisch bietet Art-Edition auch zu Ostern an

Krone Fisch, Spezialist für Fisch- und Feinkostprodukte, konnte dem Handel mit seiner Art-Edition "Weihnachten" "sehr gute Umsätze" bescheren, teilt Co-Geschäftsführerin Mirjam Knobloch mit. Für den Dezember notierte das inhabergeführte Unternehmen aus Steinbach/Taunus ein Umsatzplus von 20% gegenüber dem Vorjahresmonat. Getrieben sei die Entwicklung durch die starken Markenprodukte, sagt Frau Knobloch. An den Erfolg will Krone Fisch dieses Frühjahr anknüpfen und bietet auch zu Ostern seinen beliebten Klassiker Räucherlachs 150g als Art-Edition an. Es gibt zwei limitierte ansprechende Ostermotive, die erneut von der Grafik Werkstatt in Gütersloh gestaltet wurden. Integriert in die Verpackung ist jeweils eine Geschenkkarte zum Ausschneiden. "Dabei wurden die Top-Seller-Motive der Werkstatt als Ostermotive gewählt", betont Mirjam Knobloch. Auch die Forellenfilets 125g erhalten einen österlichen Verpackungsauftritt mit jeweils zwei Motiven. "Beide sind definitiv Entscheidungsverkürzer im Markt, da Qualität und Optik überzeugen", ist sich Knobloch sicher. Nach einem erfolgreichen Weihnachtsgeschäft mit einem Jahresumsatzplus von 80% bei der Krone-Marke "Lieblingsfamilie" blickt Krone optimistisch in die Zukunft.
28.01.2021

Honduras: Shrimp-Produktion 2020 auf Zehn-Jahres-Hoch

Honduras' Shrimp-Produzenten ernteten 2020 so viele Shrimps wie seit zehn Jahren nicht mehr, meldet IntraFish. Mit 104,6 Mio. Pounds (= 47.448 t) lag die Erntemenge 12% über den 93,6 Mio. Pounds (= 42.494 t) im Jahr 2019 - trotz Corona-Pandemie und den Hurricanes Eta und Iota, die im November die Häuser von über 150.000 Menschen zerstörten. Für 2021 erwartet Javiar Amador, Direktor der Produzentenvereinigung Andah, ein Resultat gleichauf. Obgleich es in Honduras gut ein Dutzend Shrimp-Exporteure gibt, ist die Grupo Granjas Marinas (GGM) mit einer Produktionsmenge von 45,6 Mio. Pounds (= 20.702 t) mit Abstand der größte. Jüngst hat Taiwan die EU als wichtigste Importregion von Platz 1 verdrängt.
28.01.2021

Umwelt: Reifenabrieb tödlich für Salmoniden

Der Abrieb von Autoreifen enthält eine Substanz, die als starkes Fischgift wirkt und beispielsweise an der Westküste der USA verantwortlich für das Sterben Pazifischer Lachse ist. Das schreibt die Süddeutsche Zeitung unter Verweis auf eine Studie eines Teams um Dr. Jenifer McIntyre von der Washington State University. Dabei handele es sich um den toxischen Stoff 6PPD-Chinon, der sich aus dem gängigen Reifen-Antioxidationsmittel 6PPD bildet, wenn der Zusatzstoff aggressive, sauerstoffhaltige Verbindungen abfängt, vor allem Ozon, das aus stickoxidhaltigen Autoabgasen entsteht. Das Fischgift sei vermutlich an allen verkehrsreichen Orten der Welt zu finden, schreiben die Forscher.
28.01.2021

Nordsee: Mehr als 120 Standorte geschlossen

Die Fischrestaurantkette Nordsee versucht, möglichst viele ihrer Restaurants im reinen Take-away- und Home-Delivery-Service offen zu halten, doch das gelinge derzeit nur bei etwa 55 bis 60 Prozent der 308 Standorte in Deutschland, zitierte die Wirtschaftswoche Geschäftsführer Carsten Horn. Außerdem seien die auf diese Weise generierten Umsätze überschaubar. "Der zweite Lockdown trifft Nordsee extrem hart", sagt Horn, der die Nordsee seit Februar 2020 führt: "Betriebswirtschaftlich wird sich in allen Unternehmensbereichen auf die Sicherstellung der überlebensnotwendigen Liquidität konzentriert." Über die Folgen des zweiten Lockdowns wollte der CEO angesichts der nicht absehbaren Dauer dieser Beschränkungen nicht spekulieren. Die in Gänze umfangreichen Hilfsmaßnahmen für die Gastronomie sieht Carsten Horn kritisch, da ihre Wirkung nicht ausreiche, weil "Prozesse, Systeme und Organisationen, die für die Beantragung und Auszahlung verantwortlich sind, [...] der Situation nicht gewachsen" seien. Und weil die anfänglichen Hilfspakete keinen Zugang für größere Firmen vorgesehen haben, partizipierte Nordsee nicht an den November- und Dezemberhilfen.
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