26.02.2021

Frosta: Gewinnsprung trotz höherer Kosten

Die Frosta AG konnte ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 5,4% auf 552 Mio. Euro steigern, der Jahresüberschuss stieg sogar um über 100% auf 25,2 Mio. Euro. Das teilte der Hamburger Hersteller von Tiefkühlkost auf seiner Bilanzpressekonferenz mit. Demnach habe die Pandemie dem Konzern unterm Strich mehr geholfen als geschadet. Auch Frosta ist in mehrfacher Hinsicht mit Kostensteigerungen konfrontiert. Das Verpackungsmaterial sei teurer geworden, weil mehr Nahrungsmittelhersteller kleinteilige Portionen für den heimischen Verzehr anböten, auch die Kosten für die Logistik seien gestiegen. Der Schutz der Beschäftigten vor Corona verursache hohen Aufwand: täglich würden bei Frosta etwa 3.000 Schutzmasken ausgegeben und mehrere tausend Corona-Tests durchgeführt. Höhere Rohwarenpreise müssten beim Alaska-Seelachs gezahlt werden, dessen Preis je Tonne Fisch sich aktuell um 100 USD auf 3.600 USD (= 2.943 Euro) verteuert habe.
Länderreport Länderreport
25.02.2021

Nordrhein-Westfalen: Neuer Betreiber für die Schlichtesche Forellenzucht

Der Agrarwissenschaftler Dr. Stefan Kontowski (55) hat die Fischzucht im nordrhein-westfälischen Amshagen (Gemeinde Steinhagen) von den Eigentümern Roberta Schlichte und David Somhegyi-Schlichte gepachtet, meldet das Westfalen-Blatt. Bereits seit Oktober 2019 hat er, unterstützt unter anderem durch den früheren Pächter Axel Grether, die Ufer der 18 Teiche erneuert und entschlammt sowie Frischwasserleitungen und Stromverteilung auf dem Gelände modernisiert. Seit Anfang Dezember 2020 ist die Forellenzucht bzw. der angeschlossene Hofverkauf wieder regulär geöffnet. Kontowski will die Teichanlage weiterhin als "ökologische" Fischwirtschaft betreiben. "Vom Jückenmühlenbach fließt hervorragendes Wasser durch die Teiche", erklärt der Pächter und kündigt an: "Wenn es so weiterläuft, möchten wir einen Mitarbeiter einstellen und mit einem Verkaufswagen Märkte und andere Veranstaltungen besuchen." Schon jetzt gibt es in dem kleinen Hofladen - frisch oder geräuchert - Forellen, Lachsforellen, Saiblinge, Karpfen, Wels und Zander.
25.02.2021

Niederlande: 80 Prozent der Fischerei MSC-zertifiziert

Rund 80 Prozent der niederländischen Fischerei nehmen am MSC-Programm für nachhaltige Fischerei teil, melden die Visserij Nieuws unter Verweis auf einen aktuellen MSC-Bericht "Stand in net Water 2020". Dort wurden sämtliche 125 Bewertungen und Kontrollen analysiert, die in den letzten 15 Jahren in den Niederlanden durchgeführt worden sind. Denn 2006 ließ sich die Heringsfischerei in der Nordsee als erste Fischerei des Landes nach den Kriterien des MSC auditieren. Der in der Folge zertifizierten Heringsfischerei folgten Fischereien für weitere 19 Fischarten. Gemessen sowohl an der Zahl der Schiffe als auch an der angelandeten Fangmenge des Jahres 2019 seien etwa 80 Prozent der niederländischen Fischerei MSC-zertifiziert. Von 109 an die Zertifizierungen geknüpften Bedingungen wurde etwa die Hälfte bis heute erfüllt. An der Realisierung der anderen Hälfte werde noch gearbeitet. Zu fast allen Bewertungen haben Wissenschaftler oder Naturschutzorganisationen beigetragen. Damit ist gewährleistet, dass neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu Fischerei und Naturschutz in die Bewertung der Fischerei einfließen.
TK-Report TK-Report
25.02.2021

Lachs-Doku: "Morddrohungen gegen Hannes Jaenicke"

Der Schauspieler und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke hat Ende Januar ein Fazit aus seiner ZDF-Dokumentation "Im Einsatz für den Lachs" gezogen, schreibt TV-Online. "Nach unserer TV-Doku über die Aufzucht von Lachsen im vergangenen Sommer gab es einige Supermärkte, die ihr Sortiment umgestellt haben und jetzt nur noch Biolachs anbieten", teilt der Autor mit, der den Rat gibt, Lachs am besten gar nicht mehr zu essen, "auch nicht die Bio-Variante", auch keinen "Wildlachs aus dem offenen Meer", denn der sei "total überfischt". Vor der Ausstrahlung der Sendung hätten zunächst der Sender, aber auch er selber als Privatperson "einstweilige Verfügungen von der norwegischen Lachsindustrie" erhalten, "denn das ist ja ein Milliardengeschäft". Und schließlich habe er "zum ersten Mal in meinem Leben Morddrohungen bekommen". So zitiert er aus einer Mail, die "über eine verschlüsselte IP-Adresse" gesendet worden sei: "Wenn Sie die Doku senden, reicht Personenschutz nicht mehr. Besser, Sie holen sich eine gepanzerte Limousine."
25.02.2021

Deutschland/Island: Baader fusioniert mit Skaginn 3X

Der Lübecker Maschinenbauer Baader fusioniert mit dem isländischen Kühltechnik-Spezialisten Skaginn 3X in Akranes, melden die beiden Techniker in einer gemeinsamen Presseerklärung. Baader, spezialisiert auf Stand-alone-Anlagen und -Systemlösungen insbesondere für Kunden aus der Fischindustrie, und Skaginn 3X stärken mit der Fusion ihre Kompetenzen bezüglich sämtlicher Fischarten und optimieren die "Verarbeitbarkeit von Ressourcen" dank der patentierten Sub-Chilling-Technologie von Skaginn 3X, die eine präzisere Verarbeitung des Fischs ermögliche. Baader und Skaginn 3X bekennen sich zu ihren Standorten und betonen, dass kein Personalabbau vorgesehen sei.
24.02.2021

Brexit-Folgen: Britische Muschelexporteure kämpfen ums Überleben

Seit dem 1. Januar 2021 dürfen offiziell aus Großbritannien keine Muscheln aus Gewässern der Güteklasse B und schlechter in die EU exportiert werden, ohne vorher gereinigt worden zu sein. Das Problem: die britischen Muschelzüchter und -fischer exportieren in toto 60 bis 80% ihrer Produktion, vor allem nach Europa. Offshore Shellfish, mit einer Produktion von 3.000 t Miesmuscheln aus Leinenkultur die größte Muschelfarm im United Kingdom, verkauft sogar gut 90% in die EU. Im Januar hatten die Betreiber Nicki und John Holmyard noch die Hoffnung, legislative Schlupflöcher zu finden, etwa als Aquakulturbetrieb nicht unter die EU-Vorschrift zu fallen. Auch die britische Gesundheitsbehörde Defra hatte die Muschelbranche in dem Glauben gelassen, der Export zu ihren Reinigungsbetrieben in den Niederlanden wäre zulässig - ein Irrtum.
23.02.2021

Bad Bramstedt: Seestern hat Betrieb Ende 2020 eingestellt

Im holsteinischen Bad Bramstedt ist zum Jahresende 2020 eine 60-jährige, ja im Prinzip sogar über 70-jährige Tradition der Fischverarbeitung zu Ende gegangen: am 31. Dezember wurden bei Seestern in der Hamburger Straße 55 zum letzten Mal Heringe zu Möpsen gerollt und Fischsalate produziert. "Eine Fortführung ist wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll - eine Nachfolge für die Unternehmensführung steht auch nicht bereit", begründete Geschäftsführer Gerhard Schönau (59) den Schritt in einem Schreiben an seine "langjährigen Geschäftspartner". Bereits 1948 hatte August Kelle mit der Heringsverarbeitung in Bad Bramstedt begonnen und hatte dann 1960 die Seestern Warenhandlungs GmbH 1960 in Hamburg gegründet. Unter seinem Nachfolger Rudolf Schönau, dem Vater des letzten Inhabers, wurde Seestern 1970 nach Bramstedt verlegt.
22.02.2021

Schweiz: Bayshore verkauft TK-Lagerbestände "über die Rampe"

Der schweizerische Fischgroßhandel Bayshore verkauft in diesen Wochen rund 120 Tonnen Tiefkühlfisch, der ursprünglich an die Gastronomie hätte abgesetzt werden sollen, im "Rampenverkauf", teilt das Baseler Familienunternehmen mit. "So haben wir diesen Samstag in Dietikon ca. 1,5 Tonnen an viele interessierte Fischfreunde und Lebensmittelretter weitergeben können", schreibt Mitinhaberin Andrea Herrlich in einer Aussendung. Ziel sei, "die vielen 'auf Eis gelegten' Gastro-Fische rechtzeitig auf den unterschiedlichsten Wegen in den Markt zu bringen." Am kommenden Sonnabend, den 27. Februar, bietet Bayshore eine Auswahl seiner Fische in Dietikon gemeinsam mit der Divina Food AG an, führender Importeur italienischer Nahrungsmittel für die Gastronomie und Industrie in der Schweiz. Denn auch deren italienische Spezialitäten, Biere und Weine sowie weitere Restposten finden aufgrund der Corona-Pandemie derzeit keinen gewohnten Absatz in der Gastronomie. Vom 24. bis 26. Februar und am 3. und 5. März verkaufen die Baseler mit ihrem "SOS-Fisch-Rettigs-Wägeli" an der Rampe des Kultur- und Sportzentrums (Kuspo) Münchenstein ihr Egli-Filet "McLake Deluxe" im Gastrogebinde 5 x 1kg für 100,- CHF statt reguläre 290,- CHF.
19.02.2021

Nordsee startet mit pflanzlichen Alternativen zu Fisch

Bei Nordsee gibt es seit Februar pflanzliche Alternativen zu Fisch. In Zukunft werden das "Backfisch-Baguette" sowie "Fish & Chips" auch in den vegetarischen Varianten "Backvisch-Baguette" und "Visch & Chips" angeboten. Für die Produkte werden Grundmassen verarbeitet, die in veränderlichen Teilen aus Proteinen von Reis, Weizen und Hülsenfrüchten bestehen. "Mit unseren beiden neuen pflanzenbasierten Produkten können wir insbesondere Flexitariern eine leckere Alternative bieten und auch neugierige neue Kunden damit ansprechen", erklärt Nordsee-CEO Carsten Horn. Die Sortimentserweiterung sei ein klarer Wettbewerbsvorteil.
18.02.2021

Irland: EU-Sanktionen wegen massiver Überfischung

Irland hat in den Jahren 2012 bis 2016 seine Fangquoten für Schwarmfische um 42.400 t überfischt, meldet The Irish Times unter Verweis auf eine Untersuchung der Europäischen Kommission. Demnach überfischten irische Fischer in den besagten vier Jahren ihre Quote für Makrele um 28.700 t, jene für Stöcker um 8.100 t und die Quote für den Blauen Wittling um 5.600 t. Diese Mengen sollen Irland in den kommenden Jahren sukzessive von zukünftigen Quoten abgezogen werden. Außerdem verliert das Land Fördergelder aus dem EU-Fischereifond von bis zu 40 Mio. Euro. Grundlage für die EU-Entscheidung sei ein Audit der EU-Kommission im Jahre 2018 gewesen. Dabei hätten die Kontrolleure im nordwestirischen Fischereihafen Killybegs massive Verstöße gegen das irische Fischereikontrollsystem entdeckt. In drei fischverarbeitenden Betrieben waren manipulierte Wiegesysteme gefunden worden. In anderen Fällen hatten Schiffe ihre Lagerkapazitäten an Bord offiziell geringer angegeben als tatsächlich vorhanden. Irland wiederum hatte nicht, wie gefordert, ein Punktesystem eingeführt, um Regelverstöße der Schiffseigner zu sanktionieren.
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