23.08.2021

Dänemark: Lachszucht in Skagen erhält erste Fischeier

Im norddänischen Fischereihafen Skagen hat die unter dem Namen Skagen Salmon errichtete landgestützte Lachszucht erstmals Fischeier für ihre Smoltanlage erhalten, meldet das dänische Fiskerforum. In Skagen haben die Investoren Astrid Fiskeri, Petri Holding und Sustainable Food Invest für 300 Mio. DKK – gut 40 Mio. Euro – eine Lachsfarm mit einer Fläche von 19.000 qm errichtet, die in ihrer letzten Ausbaustufe jährlich 3.300 t Lachs produzieren soll. Nach dem jetzt erfolgten Erstbesatz soll es noch knapp 24 Monate dauern, bis die Fische in der Salzwasseranlage auf ihr letztendliches Marktgewicht von durchschnittlich 4 kg abwachsen können. Die volle Kapazität soll bis 2025 erreicht sein, vielleicht bereits im Jahr 2024. Skagen Salmon wirbt für seine landgestützte Farm mit dem Argument der Nachhaltigkeit: die Zucht habe nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt, sie könne potentiell C02-negativ sein und ihre Abfallprodukte können in Zukunft zur Produktion von Biokraftstoff verwendet werden. Sobald diese Voraussetzungen erfüllt seien, dürfte die Zucht gegenüber norwegischen Meeresfarmen konkurrenzfähig sein, schreibt das Portal FødevareWatch. Die für die Anlage benötigte Energie werde auch aus Sonne- und Windenergie gewonnen.
Länderreport Länderreport
21.08.2021

Prädatoren: Schadensausgleich für Fischerei und Aquakultur

Fischer und Fischzüchter können einen finanziellen Ausgleich für Schäden erhalten, die durch geschützte Arten wie Kormoran, Grau- und Silberreiher, Fischotter oder Biber verursacht werden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat gemeinsam mit den Bundesländern eine Rahmenrichtlinie erarbeitet, wonach Binnenfischern, Betreibern von Aquakulturen und der kleinen Küstenfischerei Schäden in Höhe von bis zu sieben Millionen Euro ersetzt werden können. Die Richtlinie wurde von der EU-Kommission genehmigt. "Dass es in Deutschland gelungen ist, geschützte Arten wieder anzusiedeln, ist eine Bereicherung für unsere Ökosysteme. Gleichzeitig hat die Zahl der Schäden in der Fischerei und Aquakultur dadurch deutlich zugenommen", kommentierte Bundesministerin Julia Klöckner die Richtlinien und betonte: "Die Einbußen für https://www.fischmagazin.de/willkommen.htmdie Betroffenen sind drastisch, teils existenzbedrohend. So hat sich etwa die Zahl der Kormorane in den vergangenen 25 Jahren verzwanzigfacht. Sie fangen in Deutschland mittlerweile mehr als 20.000 Tonnen Fisch pro Jahr - etwa genauso viel wie die Berufs- und Angelfischer."
20.08.2021

Verpackungen: Lieferengpässe und Preiserhöhungen

80 Prozent aller deutschen Unternehmen sind aktuell in Sorge wegen zunehmenden Rohstoffmangels. Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) nach einer Befragung von rund 3.000 Betrieben. Materialengpässe und höhere Kosten seien die Folge. Das betrifft auch Verpackungen. Bereits Ende Januar hatte die BBC in Großbritannien darüber berichtet, dass der Boom der Online-Bestellungen während der Pandemie auch die Nachfrage nach Kartonagen hat in die Höhe schnellen lassen. Das multinationale Verpackungsunternehmen DS Smith sagte, das Problem liege zum Teil in der gestörten Recyclingkette. Vor der Pandemie, als die meisten Lieferungen in Großgebinden an Geschäfte und Restaurants erfolgten, fanden die Verpackungen über Recyclingfirmen schnell ihren Weg zurück in das System. „Alle unsere Kartons werden aus recyceltem Material hergestellt“, teilte Miles Roberts mit, Chef des Konzerns, der auch in Deutschland fast zwei Dutzend Niederlassungen unterhält. Jetzt bedeute es eine Herausforderung, dass viele Verpackungen in Privathäusern und Garagen lagerten.
TK-Report TK-Report
18.08.2021

Fischkonsum 2020: Haushalte kauften 14,1 Prozent mehr Fisch

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch und Meeresfrüchten blieb im Jahr 2020 mit 14,1 kg trotz der langwierigen Schließungen von Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung auf einem hohen Niveau. Das teilte das Fisch-Informationszentrum (FIZ) anlässlich seiner diesjährigen Pressekonferenz heute in Hamburg mit. "Die hohe Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten im letzten Jahr hat es für die deutsche Fischwirtschaft zu einer großen Herausforderung werden lassen, die Versorgung mit sicheren Lebensmitteln aus dem Meer aufrechtzuerhalten", erklärte René Stahlhofen, Vorsitzender des FIZ, denn: "Während die Unternehmen, die vor allem an den Lebensmitteleinzelhandel liefern, mit Sonderschichten der schlagartig erhöhten Nachfrage entsprechen mussten, sahen sich die Unternehmen mit einem Kundenkreis aus Gastronomie, Hotellerie und Eventbranche einer unerwarteten Disruption ihrer Geschäftstätigkeit gegenüber." Für ihren Einkauf im Lebensmitteleinzelhandel gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im vergangenen Jahr 4,7 Mrd. Euro aus, was einer Zunahme von 16,4 Prozent entspricht. Insgesamt kauften die Haushalte 457.630 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte. Das ist eine Steigerung von 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
16.08.2021

Hamburg: Alte Fischauktionshalle wird 125 Jahre alt

Heute ist es kaum mehr vorstellbar: vor gut 50 Jahren sollte die alte Fischauktionshalle in Hamburg-Altona abgerissen werden. In diesem Jahr wird eines der eindrucksvollsten Zeugnisse der deutschen Ingenieursbaukunst 125 Jahre alt, meldet das Hamburger Abendblatt. Nachdem eine Bürgerinitiative sich in den 1970er-Jahren für den Erhalt der Eisen-Glas-Backstein-Konstruktion eingesetzt hatte, stellte die Hamburger Bürgerschaft den 1896 errichteten dreischiffigen Bau im Jahre 1976 unter Denkmalschutz - gegen den Willen des Senats der Hansestadt. Kaiser Wilhelm II. soll zugegen gewesen sein, als die Fischauktionshalle eingeweiht wurde. Auf den im damals noch holsteinischen Altona errichteten Marktplatz reagierten die Hamburger 1898 mit dem Bau einer eigenen Fischauktionshalle ein Stück weiter östlich. Diese wurde aber bereits 1971 abgerissen, um nach dem Willen des Senats Hochhäusern für Büros und Geschäfte zu weichen. Seit Frühjahr 2005 betreibt der Hamburger Großgastronom Jens Stacklies die bis zu 4.500 Menschen fassende Veranstaltungsfläche der Fischauktionshalle und nutzt sie für Feste, Preisverleihungen, Firmenjubiläen oder Produktpräsentationen. Im ersten Coronajahr mussten allerdings 120 geplante Veranstaltungen alleine in der Fischauktionshalle ausfallen. Umsatzverlust nach Angaben des Abendblattes: 6,5 Mio. Euro.
16.08.2021

Schottland: Frischlachs-Export auf Rekordniveau zu enttäuschenden Preisen

Schottlands Lachszüchter haben im ersten Halbjahr 2021 33.638 t ganze frische Lachse in die Europäische Union (EU) exportiert, teilt die Scottish Salmon Producers Organisation (SSPO) auf Basis aktueller Zahlen der britischen Zollbehörde HMRC mit. Während die Volumina eine Rekordmenge darstellten - ein Plus von 67 % gegenüber dem Vorjahreshalbjahr -, zeigten sich die Exporteure enttäuscht von den Preisen, die sie erzielten: mit einem Ausfuhrwert von 183,4 Mio. GBP (= 216,4 Mio. Euro) lag der Wert 43 % niedriger als im 1. Halbjahr 2020. Insgesamt exportierte Schottland in diesem Zeitraum 50.635 t Lachs - ein Plus von 63 % - im Wert von 303 Mio. GBP (= 357,5 Mio. Euro) - ein Zuwachs von nur 42 %. Intensiven Wettbewerb im Markt und negative Auswirkungen des Brexit auf die Lieferketten macht SSPO-Leiter Tavish Scott für das nicht zufriedenstellende Ergebnis verantwortlich. Die mit dem Brexit verbundenen zusätzlichen Kosten für die Lachsbranche würden sich auf 13 Mio. Euro summieren. Alleine bürokratischer Mehraufwand schlage sich in Kosten von monatlich 120.000 GBP (= 141.569 Euro) nieder. Drittstaaten kauften in den ersten sechs Monaten 16.997 t (+ 54 %) schottischen Lachs für 119,6 Mio. GBP (= 141,1 Mio. Euro, + 41 %).
16.08.2021

Norwegen: 100.000 Tonnen-Lachsfarm im alten Bergwerk

Die Lachsfarm, die Roger Hofseth plant, dürfte weltweit einzigartig sein: in einem stillgelegten Bergwerk will der norwegische Lachszüchter eine landgestützte Farm mit einer Kapazität für 100.000 t Fisch im Jahr bauen, meldet das Portal SalmonBusiness. Die Pläne für das Milliarden-Euro-Projekt liegen vor, die Lizenzanträge laufen. Von außen verweist nur ein Loch im Berg auf die alte Mine im Sunnylvsfjord im Westen Norwegens. Von 1983 bis zur Stilllegung im Jahre 2008 wurden dort Minerale der chemischen Olivingruppe abgebaut: Silikate und Inselsilikate, die normalerweise bei der Herstellung hitzeresistenter Gläser und als Katalysator bei Holzvergasungsprozessen Verwendung finden. Hofseth hat das Minenareal in der Provinz Møre og Romsdal mit einer Fläche von 850 Hektar über sein Unternehmen RH Investment gekauft, um dort 168 Tanks von jeweils 28 Metern Durchmesser und 9 Metern Höhe mit einem Volumen von insgesamt 827.151 m3 zu installieren. Die Tanks in den ehemaligen Bergwerksstollen würden weniger kosten als entsprechend große Stahlhallen an Land, erklärt Roger Hofseth und kündigt an: "Wir werden die sauberste Fischfarm bauen, die die Welt je gesehen hat."
13.08.2021

Vietnam drohen 400 Mio. Euro Verlust wegen illegaler Fischerei

Vietnams Seafood-Branche leidet zunehmend unter der "Gelben Karte", die die Europäische Union seit dem Jahre 2017 gegen das Land verhängt hat wegen fehlender Bekämpfung der Schwarzfischerei, melden die Vietnam News. Zwar ist Vietnam weiterhin der drittgrößte Exporteur von Fisch und Meeresfrüchten weltweit, doch die Exporte in die EU sind alleine von 2017 auf 2019 um 12 Prozent oder 156,3 Mio. Euro zurückgegangen. Nach Angaben der Vietnamesischen Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) ist Vietnam vom ehemals zweitwichtigsten Seafood-Lieferland für die EU inzwischen auf Platz 4 hinter die USA, Japan und China zurückgefallen.
13.08.2021

Schleswig-Holstein: Tödlicher Unfall mit Fisch-Lkw

Ein mit 20 Tonnen Fisch beladener Sattelzug ist heute morgen auf der Autobahn 24 auf der Strecke von Hamburg Fahrtrichtung Berlin verunglückt, meldet die Polizei Ratzeburg. Aus noch ungeklärter Ursache kam der Sattelzug auf Höhe der Anschlussstelle Talkau etwa 42 km östlich von Hamburg nach rechts von der Fahrbahn ab, durchbrach die Leitplanke und überschlug sich. Die Zugmaschine und der Auflieger kamen auf dem Dach zum Liegen. Der Fahrer wurde bei dem Unfall eingeklemmt und erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Die Autobahn war eine Zeitlang vollgesperrt.
12.08.2021

Haunetal: Erste Kaviar Company baut neue Produktion

Der Kaviarproduzent Erste Kaviar Company (EKC) will im Gewerbegebiet der osthessischen Stadt Haunetal (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) eine neue Produktion errichten, melden die Osthessen-News. Bereits Ende April unterzeichnete Geschäftsführer Denis Wischnakow den Notarvertrag für den Erwerb eines Grundstücks, auf dem auf rund 11.000 Quadratmetern "Deutschlands größte und modernste Kaviarproduktion" entstehen soll. Derzeit produziert die EKC an einem Standort in der Ortsmitte der 3.000 Einwohner zählenden Marktgemeinde jährlich rund 160 Tonnen Lachskaviar, Räucherfisch und weitere Delikatessen. Die Produkte werden mittlerweile in 20 Länder weltweit exportiert. "In der neuen Produktion wollen wir die Verarbeitung von Fisch und Störkaviar deutlich erhöhen", kündigt Wischnakow an, "die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass das Potenzial da ist, aber uns hat einfach die Fläche gefehlt." Auch die Zahl der Beschäftigten soll am neuen Standort von derzeit 32 weiter aufgestockt werden.
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