05.05.2020
Nordseekrabben: Ostfriesin entwickelt Entschälung per Ultraschall
Die Maschinenbauingenieurin Christin Klever (33) arbeitet an einer neuen Methode, Nordseegarnelen maschinell zu entschälen, meldet das Hamburger Abendblatt. Die Ostfriesin, Absolventin der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft (HsKA), will die Krabben mit Ultraschall "pulen": die akustischen Stoßwellen sollen die Panzer der in einem Becken schwimmenden Garnelen aufbrechen. "Im Prinzip ist es wie das Zertrümmern von Nierensteinen beim Urologen", erklärt Christin Klever aus Großheide. Gemeinsam mit ihrem Vater Günter Klever (66) ist sie Geschäftsführerin des im Herbst 2019 gegründeten Start-ups "
US Processing Klever UG". Kapitän Günter ist gelernter Krabbenfischer, Fischwirtschaftsmeister im Ruhestand und seit 2013 Geschäftsführer der
Erzeugergemeinschaft Küstenfischer der Nordsee.
Derzeit werden noch mehr als 90% der rund 12.000 Tonnen Nordseekrabben, die in Deutschland im Schnitt angelandet werden, in Marokko von Hand geschält, einige auf dieselbe Art in Polen und ein noch geringerer Anteil maschinell in Friedrichskoog und im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven. Christin Klever hat ihre Idee bislang erst im Labor umgesetzt: "Der Aufbau funktionierte im Labor, das muss jetzt verfeinert werden." Das ungenormte Naturprodukt Crangon crangon stellt sie vor ähnliche Herausforderungen wie auch die Betreiber der mit Messern und Druckluft arbeitenden Maschinen, die schon heute eingesetzt werden. Zunächst soll jetzt der Prototyp einer Maschine für kleine Mengen gebaut werden, bis Ende 2020 eine große Maschine. In Marokko, zitiert das Abendblatt die Ingenieurin, schaffe eine Schälerin zehn Kilo Nordseekrabben am Tag: "Wir möchten diese zehn Kilo in der Stunde schaffen."
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