03.07.2018

Irland: USA kritisieren Untätigkeit bei "moderner Sklaverei"

Das US State Department hat die Republik Irland in seinem aktuell veröffentlichten Bericht zum Menschenhandel auf den Rang "Tier 2" herabgestuft - und damit auf eine Stufe mit Indonesien und Indien gesetzt, schreibt die britische Tageszeitung The Guardian. In dem am vergangenen Donnerstag vorgestellten TIP-Bericht 2018 - TIP steht für 'Trafficking in Persons' (= Menschenhandel) - wird unter anderem auf Zwangsarbeit in der irischen Fischindustrie hingewiesen. Der Bericht äußert Bedenken, dass die Einwanderungsvorschriften der irischen Regierung für Trawler-Mannschaften aus Drittstaaten außerhalb der EU diese Männer der Gefahr von Zwangsarbeit aussetzten. Schon 2015 hatten Recherchen des Guardian auf diese Missstände in Irland hingewiesen und dazu geführt, dass die irische Regierung eine Taskforce eingerichtet hatte. Auch der oberste irische Gerichtshof und der Europarat kritisierten, dass das irische System Opfern von Menschenhandel keine hinreichende Unterstützung gewähre. Mark Lagon, ehemaliger TIP-Vertreter beim State Department, begrüßte die US-Kritik an einer westlichen Demokratie als Zeichen für die Glaubwürdigkeit des Berichts zum Menschenhandel.

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