14.11.2017
Kaltwassergarnelen: Bestände werden weiter abnehmen
Die Bestände der Eismeergarnele werden auch in den kommenden Jahren weiter schrumpfen. Dr. Carsten Hvingel, Leiter der Forschungsgruppe Bodenhabitate und Muscheln am Norwegischen Institut für Meeresforschung, bedauerte die düstere Prognose, die er auf dem International Coldwater Prawn Forum 2017 abgeben musste, schreiben die Undercurrent News. Gleichzeitig verwies er jedoch darauf, dass schon die Bestandsentwicklung der letzten zwei Jahrzehnte seinen negativsten Vorhersagen entsprochen habe. So hätten die Shrimpfänge östlich von Island von ursprünglich 150.000 t um 70% auf etwa 50.000 t abgenommen. Sollten sich die Bestände im Westatlantik - vor Kanada und westlich Grönlands - analog entwickeln, so sei dort noch eine Abnahme um 85.000 t zu erwarten.
Ursache sei vor allem das Wachstum der Kabeljaubestände: "Wenn Du nicht weißt, wie es um die Shrimps bestellt ist, solltest Du aus dem Fenster schauen und gucken, was der Kabeljau macht." Auch wenn ein Anstieg der Shrimpvorkommen in der Barentssee die Verluste teilweise ausgleichen könne, sei insgesamt mit einem weiteren jährlichen Bestandsrückgang von 3,5% zu rechnen. Sollte sich das Fischökosystem bis zum Jahre 2026 wieder stabilisieren, könnten die Garnelenfänge im Nordatlantik für die folgenden fünf Jahre bei jährlich etwa 160.000 t liegen.
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