24.06.2024
Schweden: Führende Supermärkte listen Kaltwassergarnelen aus
Zwei der drei führenden schwedischen LEH-Filialisten, die Coop und Axfood, handeln keine Kaltwassergarnelen (Pandalus borealis) mehr, nachdem der Marine Stewardship Council (MSC) den Fischereien in der Nordsee und vor der Südwestküste Schwedens die Zertifizierung entzogen hatte, meldet das Portal IntraFish. Coop begründete den Schritt damit, dass seine Einkaufspolitik für Shrimps vorsehe, dass diese mindestens eines der drei Nachhaltigkeitslabel MSC, ASC oder KRAV tragen müssten. Axfood, Muttergesellschaft der bekannten LEH-Ketten Willys und Hemköp, begründete seine Auslistung damit, dass sämtliches Seafood, das im Fischeinkaufsführer des WWF Schweden als "rot" gelistet sei, ausgelistet werde. Ausnahme: zertifizierte Produkte, erklärte Axfood-Pressesprecher Magnus Törnblom.
Nur ICA, der neben Axfood und Coop den schwedischen Retail kontrolliert, habe seine Einkaufspolitik nicht geändert, da er seine Nordsee-Shrimps aus weiterhin MSC-zertifizierten Beständen erhalte. Der Grund, warum Eismeergarnelen, die von schwedischen, dänischen und norwegischen Booten gefischt werden, kein MSC-Zertifikat mehr besitzen, sei ein neu eingeführtes Bewertungsmodell. Während bislang der gesamte Garnelenbestand begutachtet wurde, wurden bei der letzten Berechnung ausschließlich eiertragende Weibchen berücksichtigt. Diese neue Methode gelte generell als zuverlässiger, habe jedoch zu einer niedrigeren Zahl geschlechtsreifer Weibchen geführt, erklärt Linda Frithiof, verantwortlich für die Verwaltung der MSC-Zertifizierung bei der schwedischen Fischereiorganisation Västkustfisk. Für die Fischer seien die Auslistungen ein schwerer Schlag, nachdem bereits im vergangenen Jahr die Fangquoten für Kaltwassergarnelen um 47 % auf 6.000 t reduziert worden waren. Seit dem Verlust der MSC-Zertifizierung seien die Preise um rund 8 % gefallen.
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