31.08.2017
Indien: EU droht mit Einfuhrverbot für Shrimps
Die Europäische Union hält ein Importverbot für Shrimps aus Indien ab Frühjahr 2018 für möglich, schreibt das Portal IntraFish. Das bestätigte Ghislain Maréchal, der bei der EU-Generaldirektion Gesundheit, der DG Santé, für die Beziehungen mit Indien verantwortlich ist. Der Hintergrund: schon seit 2009 lässt die EU-Kommission Zuchtgarnelen aus Indien auf eine mögliche Belastung mit Antibiotikarückständen prüfen. Im Oktober 2016 war die Kontrolldichte von 10 auf 50 Prozent angehoben worden. Indien selbst muss sogar sämtliche Exporte in die EU, also 100 Prozent der Sendungen, vor der Ausfuhr im Labor auf Substanzen wie Chloramphenicol, Tetrazykline, Oxytetrazykline, Chlortetrazykline und Metaboliten von Nitrofuranen testen.
Dennoch seien seit Oktober mindestens 13 Lieferungen vor allem wegen Nitrofuranrückständen gestoppt worden, seit Jahresbeginn alleine elf. "Das heißt: irgendwo ist ein Fehler im System", konstatiert Maréchal. Sarvesh Rai, Berater der indischen Botschaft in Brüssel, betonte, sein Land arbeite hart an einer Verbesserung der Situation. So seien bislang über 50.000 Farmen zunächst einmal registriert worden, doch diese müssten auch alle kontrolliert werden. Und die Zahl der Beanstandungen habe nur deshalb zugenommen, weil die EU ihre Kontrollen intensiviert habe, betont Rai. Ende November werde die EU nun ein Audit durchführen, kündigt Ghislain Maréchal an. Stoße man dabei weiterhin auf systematische Fehler, könne ein Einfuhrverbot für Shrimps "nicht ausgeschlossen" werden.
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