06.07.2013
Für das Sommerloch: "Angler fängt 200 Jahre alten Felsenbarsch"
Auf 200 Jahre wird das Alter eines Barsches geschätzt, den Ende Juni ein Sportfischer im Golf von Alaska gefangen hat, meldete Anfang Juli Focus Online. Der 'shortraker rockfish' (Sebastes borealis), den der Angler Henry Liebman am 26. Juni aus einer Tiefe von rund 270 Metern aus dem nördlichen Pazifik holte, hatte eine Länge von 1,04 Metern (41 inch) und wog 17,7 Kilo (39 Pound), schrieb die Lokalzeitung 'Daily Sitka Sentinel'. Ein Mitarbeiter des Fischereiamtes 'Alaska Department of Fish and Game' (ADFG), Troy Tydingco, gab den Schätzwert für das Alter des rotbarschartigen Fisches ab. Derzeit ermitteln Biologen das genaue Alter des 'rockfishs'. Der Fang motiviert US-Journalisten zu poetischen Ergüssen. "Lange, bevor Alaska ein Staat war, wurde der Fisch hier geboren. Und für mehr als 200 Jahre lebte er vor der Küste Alaskas, ahnungslos bezüglich dessen, was sich ganz in der Nähe jahrhundertelang an nationalen und persönlichen Dramen abspielte", schreibt 'The Christian Science Monitor'.
ADFG-Mitarbeiter Troy Tydingco gründete seine Schätzung auf die Altersbestimmung bei einem anderen Exemplar, das 83 Zentimeter (32,5 inch) lang war und 175 Jahre alt gewesen sein soll. "Dieser könnte erheblich älter sein", meint Tydingco mit Verweis auf 21 Zentimeter mehr Körperlänge. Die wissenschaftliche Datenbank Fishbase gibt als Höchstwerte für den männlichen Sebastes borealis eine Länge von 108 cm, ein Gewicht von 16,2 kg und ein Alter von 157 Jahren an. Ein Labor in Juneau/Alaska - vermutlich die Auke Bay Laboratories der Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA) - will das Alter jetzt anhand der Ohrsteine des Fischs, der so genannten Otolithen feststellen. Diese von einigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern langen 'Steine' können zur Altersbestimmung benutzt werden, da sie beim Wachsen in Gegenden mit ausgeprägten jahreszeitlichen Klimaunterschieden Jahresringe bilden - vergleichbar den Jahresringen in Baumstämmen. Alaska, das an der Grenze zwischen gemäßigter und polarer Klimazone liegt, dürfte genug Temperaturunterschiede aufweisen, um anhand der Otolithen das Alter zu bestimmen, meint Dr. James Haynes, Professor für Umweltwissenschaften und Biologie am College Suny Brockport (New York).
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden