03.07.2013

Wolfsbarsch/Dorade: Preisverfall beunruhigt die Produzenten

Die globale Produktionsmenge von Dorade und Wolfsbarsch wird in diesem Jahr mit voraussichtlich 326.000 t etwa zwei Prozent höher liegen als im vergangenen Jahr, prognostizieren die Marktanalysten von Kontali Analyse. Wachstumsmotor sind die türkischen Züchter, die in diesem Jahr 94.000 t ernten wollen - ein Plus von 4,5 Prozent gegenüber 2012 - , während die griechische Erzeugung mit 123.000 t im Vorjahresvergleich nur 1,6 Prozent höher liege, heißt es im Portal IntraFish. Ein Blick auf die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre notiert für die Türkei ein Wachstum von 30 Prozent, demgegenüber die Farmmenge in Griechenland um 8 Prozent sank und in Spanien um 10 Prozent. Parallel liegen die Preise auf einem Niveau, das an den Markteinbruch im Gefolge der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 erinnert. Insbesondere die Preise für kleine Doraden-Sortierungen (200 bis 300g und 300 bis 400g) sind um 15 bis 18 Prozent gefallen, da Züchter in Griechenland und Spanien aufgrund von Liquiditätsproblemen zum Verkauf gezwungen seien. Doch auch Preise für Fische von 400 bis 600g seien seit Anfang Mai um 6 bis 7 Prozent gesunken - eine für diese Jahreszeit untypische Entwicklung, sagt Basil Sudborough, Marketingmanager beim griechischen Produzenten Selonda.

Weitere Ursache für den Wertverlust der Arten sei neben dem Produktionsanstieg die schwache Nachfrage in den traditionellen mediterranen Märkten, den ökonomisch kriselnden Ländern Spanien und Italien, aber auch Frankreich. Andererseits steige die Nachfrage in neueren Märkten, bedingt vor allem durch die verbraucherfreundlichen Preise - das gelte für Nordeuropa und die USA, erstaunlicherweise auch für das von der Schuldenkrise betroffene Portugal. Sudborough erklärt letzteres mit der traditionellen Vorliebe der Portugiesen für kleinere Sortierungen, die schon immer preiswerter waren als größere und derzeit besonders billig sind. Der gegenwärtige Trend könnte auch im letzten Quartal 2013 anhalten, meint Sudborough unter Verweis auf eine ähnliche Entwicklung 2008/2009 und äußert mit Blick auf den östlichen Wettbewerber: "Die türkischen Produzenten werden die Lektion von Überproduktion und Preiskriegen auf die harte Tour lernen."

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