16.04.2013

Neue Studie: Mehr als 50 Prozent der Garnelen tragen zuviel Glasur

Mehr als die Hälfte der Garnelen, die gefroren aus Südostasien nach Belgien, Frankreich, Deutschland und in die Niederlande importiert werden, besitzen einen höheren Glasuranteil als angegeben - und sind damit untergewichtig. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Belgafood, der Vereinigung belgischer Lebensmittelimporteure, schreibt das Portal IntraFish. Demnach hätten von 240 bei Großhändlern gezogenen Proben die Hälfte zwischen 3 und 28 Prozent weniger Produktgewicht besessen als auf dem Etikett angegeben. "Es handelt sich um ein weit verbreitetes Problem", erklärte Olivier Hottlet, Präsident von Belgafood und Geschäftsführer von Hottlet Frozen Foods, und beschreibt die Verfahrensweise: "Wir haben die Produkte aufgetaut, gewogen und das Ergebnis mit dem Etikett verglichen." Unter den Marken, die auffällig wurden, seien Ocean Pearl, Ocean Fish, Andu, Seapride, Nuetraal, Laguna, Ice Fish, Gourmaitre, Royala, Golden Ocean, Seabull, Ocean Star, Dayseaday, Ocean King, Nordic, Atlas, Dragon Phenix, KFFE, Merasal, Tiger, Piratic und Mare Seafood.

Das Glasieren von Meeresfrüchten ist üblich, um das Dehydrieren der Ware zu verhindern und ein qualitativ hochwertiges Produkt zu liefern. Das Verfahren ist gesetzlich zulässig, solange der Glasuranteil und das Produktgewicht auf der Verpackung richtig angegeben sind. "Doch da Wasser billiger ist als Seafood, sind die Unternehmen versucht, einen höheren Glasuranteil und weniger Produkt zu verwenden als ausgewiesen, um wettbewerbsfähiger zu sein oder eine höhere Gewinnmarge zu erhalten", zitiert IntraFish einen europäischen Branchenakteur, "die Verbraucher zahlen damit unnötige Mehrkosten für Transport, Verpackung und den Verkauf von Wasser." Hottlet erklärte, die Europäische Kommission sei über die Ergebnisse der Studie informiert und zeige sich "sehr interessiert". Die EU-Kommission wolle nicht reagieren, signalisierte jedoch Unterstützung, falls einzelne Mitgliedsstaaten eigene Untersuchungen starten sollten. Hottlet geht davon aus, dass in südeuropäischen Ländern wie Italien, Griechenland und Spanien, die insbesondere aus Südamerika importieren, die Situation keine andere sei. Die Verantwortung trügen oft die Importeure, die Produzenten würden jedoch eine Schlüsselfunktion besitzen.

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