29.11.2012

England: Scallops im Ärmelkanal in der MSC-Vorbewertung

Die britische Fischerei auf Jakobsmuscheln im Ärmelkanal hat eine Vorbewertung nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) abgeschlossen. Für eine erfolgreiche Zertifizierung sprechen große Bestände, geringe Discards, eine gute CO2-Bilanz und nahezu kein bei der Produktion anfallender Abfall. Doch da zu der Jakobsmuschelfischerei bislang nahezu keinerlei wissenschaftliche Daten vorliegen, rechnet der Vorsitzende der 'Scallop Association' und Geschäftsführer des Verarbeiters Falfish, Mark Greet, mit einer Verfahrensdauer von etwa drei Jahren: "Die Bewertung des Bestandes und der Umweltauswirkungen könnten eine Herausforderung darstellen."

Aus diesem Grund finanzieren der Verband und das Zentrum für Umwelt, Fischerei und Aquakultur-Wissenschaft (CEFAS) ein entsprechendes Forschungsprojekt. Seit Sommer 2011 sammelt Claire Szostek von der Universität Bangor im walisischen Gwynedd Daten zu Beifang-Arten, Kartierung des Gebietes und die fischereiliche Intensität in der Region. Bis Herbst 2013 will Szostek die Datenerhebung abschließen. Eine Hürde bei der MSC-Zertifizierung seien insbesondere durch die Publikumspresse geschürte Bedenken in der Öffenlichkeit: die bei der Fischerei eingesetzten Bagger (dredgers) könnten die Kaltwasserkorallen am Meeresboden beschädigen. Die Nachfrage nach den Muscheln besteht in jedem Fall: seit dem Jahre 2000 ist der Markt für britische Scallops um 450 Prozent gewachsen, so dass die Industrie heute 148,4 Mio. Euro jährlich umsetzt.
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