Großbritannien: Handel erhält 14 Prozent mehr für MSC-Produkte

Für Produkte mit MSC-Label erhält der Handel in Großbritannien im Schnitt 14 Prozent mehr als für vergleichbare Produkte ohne Nachhaltigkeits-Zertifikat. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die US-amerikanische und norwegische Wissenschaftler erstellt haben. Prof. Dr. Cathy Roheim und die Doktorandin Julie Santos (Universität von Rhode Island) sowie Prof. Frank Asche (Universität von Stavanger) verwendeten hierfür die Scannerkassen-Daten von 24 gefrorenen Alaska-Pollack-Produkten, die im Großraum London über einen Zeitraum von 65 Wochen der Jahre 2007 und 2008 verkauft worden waren. Zwölf davon trugen das blaue MSC-Ölolabel.

Nach Berücksichtigung einiger Unterschiede, die sich durch Marke, Produktform und -größe ergeben, notierten die Forscher ein Preispremium von 14,2 Prozent für die Waren mit MSC-Logo. Hinzu kam, dass im Untersuchungszeitraum die Verkaufsmenge der MSC-Produkte mit 3,3 Millionen Stück höher war als jene der nicht gelabelten Produkte mit 3,03 Millionen Stück. Berücksichtigt werden müssen allerdings einige Besonderheiten. Britische Fischproduzenten und Supermärkte gehören zu den ersten, die sich einer nachhaltigen Fischeinkaufspolitik verschrieben haben, viele bekannten sich überzeugt zum MSC-Programm. Da das MSC-Programm in Großbritannien intensiv beworben wurde, sind dort vergleichsweise viele Verbraucher mit dem Label vertraut. Außerdem gehört der Alaska-Pollack zu den ersten zertifzierten Fischereien, so dass es schon viele zertifizierte AP-Produkte gibt.

Frau Prof. Dr. Roheim hob hervor, dass es die erste Marktstudie zum Thema Preispremium für MSC-Produkte sei und dass weitere folgen sollten: „Wir müssen herausfinden, ob der höhere Preis von der Stufe des Lebensmittelhandels an die Produzenten weitergereicht wird, um die Fischer zu entschädigen, und ob das Preispremium groß genug ist, um die Kosten für eine nachhaltige Fischerei und die Zertifizierung zu decken.“Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden