15.07.2010

Aquakultur: Fischfit-Monitor überwacht Gesundheit der Tiere

Das Gesundheitsrisiko von Fischen in Aquakulturen ist hoch: Im aquatischen Milieu können sich Parasiten und Krankheiten besonders schnell ausbreiten. Zum Bekämpfen von Infektionen gibt es derzeit kaum Medikamente. Um diesem Problem schon im Vorfeld zu begegnen, haben Berliner Wissenschaftler ein Sensorsystem entwickelt, das Gesundheit und Verhalten von Fischen in Aquakulturen permanent überwacht, meldet das Handelsblatt. Der Mikro-Sensor ist direkt am Fisch angebracht. „Bei unserem Fischfit-Monitor handelt es sich um ein Mikro-Sensorsystem mit drahtloser Datenkommunikation, das fünf einzelne Sensoren vereint“, erklärt Dr. Volker Großer, Gruppenleiter am Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) in Berlin. Die Sensoren können etwa ermitteln, wie schnell ein Fisch schwimmt oder ob er sich hektisch bewegt. Anhand der Messdaten können Verhaltensauffälligkeiten rasch erkannt und Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Tiere gezogen werden. Bisher werden Fische in Aquakulturen hauptsächlich nach Augenschein überwacht.

Der Energiespeicher des Mikrosensorsystems lässt sich drahtlos unter Wasser wieder aufladen. Die über Funk gesendeten Messdaten leitet die Basisstation an einen Computer mit Auswertesoftware weiter. Der vorliegende, aus tierverträglichem Material bestehende Demonstrator ist 35 Millimeter lang, soll jedoch noch verkleinert werden. „Der Fischfit-Monitor eignet sich derzeit ausschließlich für Süßwasser-Aquakulturen, also für den Einsatz in Teichen, Flüssen und künstlichen Zuchtbecken. Salzwasser stört die Funkverbindung zwischen Sensor und Lesegerät“, erklärt Großer. Das System sei bereits in Karpfen implantiert worden, erste Datenübertragungstests waren erfolgreich. Künftig wollen die Forscher den Fischfit-Monitor auch für die Zucht von Edelfischen oder Stören nutzen.
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