21.02.2025
Skrei: Norwegens langfristiges Marketing-Invest zahlt sich aus
Firmeninfos
Seit fast eineinhalb Jahrzehnten, begonnen im Jahre 2012, bewirbt das Norwegian Seafood Council (NSC) in Deutschland den Skrei als Marke und betont die einzigartigen Merkmale des norwegischen "Winterkabeljaus", seine nur saisonale Verfügbarkeit und die Nähe zur Natur in dem skandinavischen Land. Dieser langfristige Ansatz trage inzwischen Früchte, sagt Kristin Pettersen, NSC-Country-Manager für Deutschland. Fast 70 % jener Deutschen, die Fisch essen, kennen demnach Skrei, vier von zehn Deutschen wissen, dass er aus Norwegen kommt – 2022 lag der Wert bei nur 22 % – und ebensoviele sollen mindestens einmal in jeder Saison Skrei essen. Der Skrei-Verzehr im Restaurant sei von 25 % (2022) auf 34 % Ende 2024 gestiegen. Das sei das Ergebnis von Umfragen des Hamburger Marktforschungsunternehmens Ipsos. Werbetechnisch sei Skrei inzwischen bei vielen Partnern ein Selbstgänger: Händler, Lebensmittelfilialisten, Restaurants und Medien würden von sich aus Skrei-Stories und -Rezepte kommunizieren. Bis Mitte Februar hätten diese Partner im Bereich Social-Media 390 Posts abgesetzt und damit fast 16 Millionen Kontakte generiert.
"Wir erleben jetzt eine Art Ketchup-Effekt, einen Wendepunkt, an dem vieles von ganz alleine passiert", sagt Pettersen. Das ermögliche es dem NSC, Ressourcen für andere Marketing-Kanäle wie Fischfachgeschäfte und Supermärkte bereitzustellen. Allerdings haben jüngste Quotenkürzungen beim Kabeljau zu rekordverdächtig hohen Exportpreisen von 107 NOK (= 9,21 Euro)/kg im Januar geführt – Preise, von denen zwar die Fischer profitierten, die jedoch die folgende Handelskette beeinflussten. Trotz Preisen am Point-of-Sale von etwa 400 NOK (= 34,42 Euro)/kg für Skrei-Filet und 700 NOK (= 60,24 Euro)/kg für Skrei-Loins zu Beginn der Saison seien Verbraucher:innen bereit, für eine wahrgenommene Qualität zu zahlen. Allerdings habe Tor Arne Pettersen, Verkaufsleiter Frischfisch bei der norwegischen Nordic Group, die nach Deutschland, Spanien und Frankreich exportiert, angesichts der Preise eine verstärkte Zurückhaltung beim Konsumenten beobachtet. Insofern betont er die Bedeutung der NSC-Werbekampagnen, da sie die Nachfrage nach diesem Premium-Produkt aufrecht erhalten würden. 2024 exportierte Norwegen schätzungsweise 4.700 t Skrei im Wert von über 317 Mio. NOK, mehr als 27 Mio. Euro. Größter Exportmarkt sei Dänemark, von wo der Skrei weiter auf die größten Verbrauchermärkte wie Deutschland, Spanien und Frankreich ausgeführt werde.
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