17.12.2024
"Guter Fisch-Liste" ist abermals kürzer geworden
Auch in diesem Jahr haben mehrere Verbände und Institute wieder eine "Guter Fisch"-Liste veröffentlicht, die dem Verbraucher auf Basis der Nachhaltigkeit Fischarten für den Verzehr empfieht – oder vor ihrem Konsum warnt. "Die 'Guter Fisch'-Liste ist abermals kürzer geworden: Nur noch neun Arten stehen als uneingeschränkt zu empfehlen auf der Liste, dazu drei weitere Arten als bedingt empfehlenswert", kommentiert Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Auf der Liste finden sich weiterhin regionale Plattfische wie Scholle, Kliesche und Flunder aus der Ostsee, dazu ausgewählte Bestände von Thunfisch, Seelachs, Stöcker und Miesmuscheln und erstmals der Schellfisch. Anlass zur Sorge böten Wildlachs und Hering, sodass nur noch je ein Bestand bedingt empfohlen werden könne. "Für alle Empfehlungen gilt, dass sie mit den beschriebenen Fangmethoden gefangen werden müssen", betont Valet.
Nachdem im letzten Jahr schon Makrele und Sprotte von der Liste entfernt worden waren, habe sich nun der Zustand der Heringsbestände deutlich verschlechtert. "Heringe aus der Nordsee und der nördlichen Irischen See sollten überhaupt nicht mehr verzehrt werden, Ostseeheringe aus dem Golf von Riga sind nur noch bedingt empfehlenswert", so die Meinung der Liste-Autoren. Auch die einst empfehlenswerten Lachsbestände in Alaska gäben Anlass zur Sorge, so dass Rotlachs, also Sockeye, gar nicht mehr und Ketalachs nur noch bedingt empfehlenswert sei. Verantwortlich für die "Guter Fisch"-Liste zeichnen zum dritten Mal in Folge gemeinsam die Deutsche Umwelthilfe (DUH), das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der Naturschutzbund Deutschland (NABU), der World Wide Fund for Nature (WWF) und die Verbraucherzentralen. Faktisch "funktioniert" die Liste nur sehr eingeschränkt, denn nur für unverarbeiteten Fisch und Tiefkühlprodukte sind Angaben zu Fangart, Fangmethode und Fanggebiet verpflichtend. Die zweiseitige Liste kann über die
Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg hier abgerufen werden.Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden