21.11.2024
Weltfischereitag: Nur 24.000 Tonnen in Deutschland angelandet
Der heutige Weltfischereitag erinnert daran, dass weltweit rund 56 Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt mit der Fischerei verdienen. Der Eigenfang der deutschen Fischerei deckt rund 10 % des Fischverbrauchs in Deutschland ab. 2023 landeten deutsche Fischer rund 166.000 t Fisch und Meeresfrüchte an, davon jedoch nur 24.000 t in heimischen Häfen. Für diese letztgenannten Anlandungen ist die Flotte der deutschen Kutter- und Küstenfischer verantwortlich, die aus 1.116 Fahrzeugen besteht, von denen 907 kleiner als 12 Meter sind. Weitere 11 Fahrzeuge fischen auf Muscheln. Auf hoher See sind 7 deutsche Fang- und Verarbeitungsschiffe unterwegs, die bis nach Island, Norwegen und sogar Chile auf Fangfahrt gehen und 2023 etwa 113.000 Tonnen fingen. Weitere 43.000 t landete die kleinere Hochsee- und Küstenfischerei an. Neben Speisefischen wie Dorsch, Schwarzer Heilbutt, Seelachs, Scholle, Hering, Makrele und Sprotte werden Blauer Wittling und Holzmakrele vor allem als Futterfische befischt. An der Nordseeküste spielt außerdem die Krabbenfischerei eine große Rolle.
Das Fisch-Informationszentrum (FIZ) weist darauf hin, dass die deutsche Fischerei nicht nur streng nach geregelten Fangquoten fische, sondern zunehmend auf umweltfreundliche Fangmethoden setze. Die deutschen Nordseekrabben-Fischer verzichten beispielsweise freiwillig auf den Einsatz sogenannter Dolly Ropes, einem Kunststoff-Scheuerschutz für Netze, da die Plastikfasern die Meeresumwelt belasten. Die Ostseefischer Schleswig-Holsteins wiederum haben mit Umweltministerium und Fischereiverbänden eine freiwillige Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten geschlossen. Zu den Maßnahmen gehören die Reduzierung der Stellnetzflächen im Sommer, das Meiden wichtiger Futtergebiete von Meeresenten im Winter und der Einsatz von akustischen Signalgebern, sogenannten Pingern, um Schweinswale vor den Netzen zu warnen. "Ziel ist es, die Meere auch für kommende Generationen zu bewahren und gleichzeitig eine sichere Versorgung mit Fisch und Meeresfrüchten zu gewährleisten", schreibt das FIZ.
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