14.08.2024
Fischverzehr 2023: Pro-Kopf-Konsum gesunken, Umsatz gestiegen
Firmeninfos
Die Deutschen haben im vergangenen Jahr weniger Fisch und Meeresfrüchte gegessen. Wie das Fisch-Informationszentrum (FIZ) heute auf seiner diesjährigen Jahrespressekonferenz mitteilte, lag der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2023 bei 12,5 kg und damit niedriger als in den Jahren 2019 bis 2022. Petra Weigl, FIZ-Vorsitzende, betonte jedoch: "Diese Zahl ist heute noch vorläufig, weil wir noch nicht die endgültigen Fanggewichte der Importe vorliegen haben. Aus Erfahrungen der letzten Jahre wissen wir aber, dass sich diese stets leicht nach oben korrigieren, so dass wir den endgültigen Pro-Kopf-Verbrauch für das Jahr 2023 auf einen Wert von 13,3 kg schätzen." Obgleich der Pro-Kopf-Verbrauch um 8,8 % zurückging, stiegen die Ausgaben für Fisch und Meeresfrüchte um 3,7 % auf insgesamt 5,07 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 seien das sogar 10,2 % mehr. Weigl wertete den Ausgabenanstieg als Indiz für die "hohe Wertschätzung der Verbraucher für Fischprodukte". Aufgrund inflationsbedingter Preiserhöhungen erreichte der durchschnittliche Preis für Fischprodukte mit 12,13 Euro/kg 2023 einen neuen Höchstwert. Vom Pro-Kopf-Konsum entfielen 6,8 kg (= 54 %) auf Seefische, 3,8 kg (= 30 %) auf Süßwasserfische und 1,9 kg (= 15 %) auf Krebs- und Weichtiere.
Platz 1 der Rangliste der am meisten verzehrten Fisch-, Krebs- und Weichtierarten war 2023 wieder der Lachs mit 2,4 kg oder 18,8 %. Lachse – atlantische und pazifische – sind seit dem Jahr 2019 die beliebtesten Fischarten der heisigen Bevölkerung. Insgesamt wurden in Deutschland 198.128 t (Fanggewicht) Lachs gegessen. Den zweiten Rang belegte Alaska-Seelachs (14,9 %), gefolgt von Thunfisch und Boniten auf Rang 3 (13,0 %) sowie Hering (9,7 %) und Garnelen (9,6 %). Auf Basis von Daten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) lieferte das FIZ auch für 2023 Informationen zu den Fischeinkäufen der Haushalte in Deutschland, berechnet auf Basis von Produktgewicht. Führend unter den Bundesländern war hier Schleswig-Holstein mit 6,7 kg Produktgewicht/Kopf, gefolgt von Bremen (6,4 kg) und Hamburg (6,1 kg). Petra Weigl zitierte abschließend eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): "Wir empfehlen mindestens ein bis zwei Fisch-Portionen pro Woche." Da eine Portionsgröße von 120 g Verzehrgewicht zugrunde gelegt wird, summieren sich 180 g Fisch wöchentlich auf 9,4 kg Verzehrgewicht oder rund 18 kg Fanggewicht. Insofern empfahl die FIZ-Sprecherin: "Greifen Sie gerne einmal mehr zu, wenn Sie das nächste Mal einkaufen gehen."
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