28.06.2024

Norwegen: Quotenkürzungen um bis zu 42 Prozent empfohlen

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Das norwegische Institut für Meeresforschung (IMR) hat für mehrere wichtige Konsumfischarten im Nordostatlantik erhebliche Fangquotenkürzungen empfohlen, teilt das Norwegian Seafood Council (NSC) mit. Die Meeresforscher des IMR raten auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Fangquoten für Kabeljau, Schellfisch, Rotbarsch und Heilbutt in der Barentssee sämtlich zu senken. So sollte die Kabeljau-TAC gegenüber der 2024er-Quote um 31 % auf 311.600 t gesenkt werden und die TAC für Schellfisch um 24 % auf 106.900 t. Die Empfehlungen für Rotbarsch und Heilbutt erfolgen angesichts der langen Lebensdauer dieser Fische für jeweils zwei Jahre: So soll die Rotbarsch-Fangquote um 4 % auf 67.200 t in den Jahren 2025 und 2026 reduziert werden und jene für den Heilbutt um 42 % auf 12.400 t (2025) und 14.900 t (2026). Das IMR betonte, dass die Regel, die Fangquoten jährlich um maximal 20 % zu verändern, derzeit nicht eingehalten werden könne, da die Laicherbiomasse in der Barentssee unter dem Vorsorgegrenzwert von 460.000 t liege. Über die endgültigen Quoten für 2025 entscheidet die norwegische Regierung diesen Herbst.

Das Norwegian Seafood Council betonte, dass man das norwegische Modell des Fischereimanagements und den wissenschaftlichen Ansatz bei der Bewirtschaftung der Fischereien des Landes strikt befürworte. Insofern erklärte das NSC auch, dass man die Empfehlungen an sich nicht kommentieren wolle, aber: "Wir wollen betonen, dass der Hauptgrund für die vorgeschlagene Kürzung die schwachen Kabeljau-Jahrgänge 2019 und 2020 sind, die des Schutzes bedürfen. Die Empfehlung ist nicht die Folge von Überfischung." Aus Sicht von Handel und Industrie sei es entscheidend, dass die Bestände nachhaltig bewirtschaftet würden, damit sie sich reproduzieren können und damit auch für kommende Jahre eine wichtige Ressource bleiben. Das heißt: "Das ist praktiziertes nachhaltiges Management und unterstreicht Norwegens langjähriges Engagement für die Bewirtschaftung seiner Meeresressourcen."
Norwegen: Quotenkürzungen um bis zu 42 Prozent empfohlen
Foto/Grafik: Hans-Petter Fjeld/Wikipedia
Das norwegische Institut für Meeresforschung (IMR) empfiehlt teils erhebliche Quotenkürzungen für Kabeljau, Schellfisch, Rotbarsch und Heilbutt in der Barentssee. So soll die TAC für den Kabeljau (Foto) 2025 um 31 % sinken.
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