21.11.2023
Russland: Sanktionen drücken Seafood-Preise um 10 %
Seafood-Exporte aus Russland werden auf den globalen Märkten mit Abschlägen von etwa 10 Prozent verkauft, meldet das Portal IntraFish. Nicht fehlende Nachfrage sei der Grund, sondern die nach Beginn der Ukraine-Kriegs gegen Russland verhängten internationalen Sanktionen sowie logistische Schwierigkeiten. Während Russlands Seafood-Exporte bis Oktober 11 % höher lagen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, stieg der Wert dieser Ausfuhren nur um 1 %, heißt es in einer Studie des russischen Verbandes der Schiffseigner.
Russische Alaska-Pollack-Filets beispielsweise kosten inzwischen 19 % weniger als US-Ware – 2022 hatte die Preisdifferenz bei nur 3 % gelegen. Inzwischen werden russische TK-AP-Filets für 3.280 USD (= 3.020 Euro)/t gehandelt, 2022 waren es noch 3.650 USD (= 3.360 Euro)/t. Filets aus US-Provenienz erzielen 3.910 USD (= 3.600 Euro)/t. Die Exportpreise für russischen Hering gaben im ersten Halbjahr 2023 um 11 % nach, während Atlantischer Hering aus Norwegen um 21 % teurer wurde, Hering von den Färöer Inseln sogar um 36 %.
Erschwerend kämen von der russischen Regierung zum 1. Oktober 2023 eingeführte "flexible Exportsteuern" in Höhe von bis zu 7 % hinzu, die den Binnenmarkt schützen sollen. Die neuen Abgaben, die voraussichtlich bis Ende 2024 in Kraft bleiben werden, schmälerten die Profitabilität der Fischindustrie, da Fischer und Verarbeiter über 50 % ihres Umsatzes mit Exporten erzielten, sagt Verbandspräsident Alexey Osintsev.
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