21.07.2023
Norwegen: Fischkonsum so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr
Firmeninfos
Der Pro-Kopf-Konsum von Fisch und Meeresfrüchten in Norwegen ist so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr, meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf das Norwegian Seafood Council (NSC).
Bereits seit 2015 und damit seit acht Jahren ist der Seafood-Konsum in dem fischreichen Land rückläufig, unterbrochen nur durch ein Zwischenhoch im Pandemie-Jahr 2021. Vor 20 Jahren – 2003 – aßen die Norweger:innen im Schnitt 21,22 kg (Produktgewicht) Seafood pro Person. Im vergangenen Jahr waren es 18,96 kg und damit fast 11 % weniger, hat das Marktforschungsunternehmen Flesland Markedsinformationer errechnet. Ursache für den Rückgang seien fehlendes Zubereitungswissen, zu wenig Zeit, fehlende Verfügbarkeit und nicht zuletzt auch die gestiegenen Preise, sagt Christian Chramer, CEO des NSC. Von 2015 bis 2022 seien die Preise für Fisch und Muscheln um 36,3 % gestiegen. 2023 nun sei Seafood sogar 55 % teurer als 2015. Das sei der Tatsache geschuldet, dass Seafood aus Norwegen ein gefragtes Exportgut ist, meint Chramer. Auch der niedrige Kurs der norwegischen Krone trage dazu bei.
Allerdings sagen 70 % der Norweger, dass sie gerne mehr Fisch essen wollten. Ein Zeichen hierfür: Während die Einkäufe teurer Fischprodukte wie Frischlachs erheblich zurückgegangen sind, sei – das besagen Zahlen von NielsenIQ – der Verkauf preiswerterer Produkte wie TK-Lachs, Fischbällchen und -frikadellen sowie Fischstäbchen gestiegen. Neue Ernährungsempfehlungen, die die klimatischen und ernährungsphysiologischen Vorteile von Seafood berücksichtigen, empfehlen den Verzehr von wöchentlich 300 bis 450 g Fisch und Seafood. Davon sollten 200 g Fettfisch wie Lachs, Hering oder Makrele sein.
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