06.07.2023

Island: Küstenfischer befürchten "kürzeste Fangsaison"

Islands Verband der Besitzer kleiner Boote (Landssamband smábátaeiganda) fordert vom Fischereiminister des Landes eine Anhebung der Quote für die Küstenfischer um 4.000 t, schreibt die Iceland Review. Eigentlich ist die Fangsaison für Mai bis August terminiert, doch da die Fangquote für Kabeljau bereits Ende Juni zu 72 % ausgefischt war, fürchten die Fischer, dass es in diesem Jahr "die kürzeste Fangsaison überhaupt" werden könne. Dann wären nicht nur einige der 726 betroffenen Fischer arbeitslos, sondern auch damit verbundene Arbeitsplätze in den Häfen und in der Fischverarbeitung wären betroffen.

Islands gegenwärtiges Fischereisystem war vor 15 Jahren eingeführt worden, um gerade den kleineren unabhängigen Fischern einen Eintritt in die Branche zu ermöglichen. Dank erheblich gestiegener Fischpreise habe sich jedoch die Zahl der Fischer alleine gegenüber dem Vorjahr von 663 auf 726 erhöht. Für sie sei ein Anteil von 5 % oder 10.000 t von Islands Kabeljauquote nicht genug. Schon im vergangenen Jahr war die Quote bereits Mitte Juli ausgefischt. Davon betroffen sind vor allem Fischer an der Ostküste des Landes, da Kabeljau zu Beginn der Saison im Westen Islands auftaucht und erst im Laufe des Sommers in den Norden und Osten des Inselstaates wandert. Insofern betonte der Verband, dass eine Quotenanhebung eine Gleichverteilung der Quote zwischen den Regionen gewährleisten würde. Da jedoch die Kabeljaubestände nach Angaben des Instituts für Meeres- und Süßwasserforschung in guter Verfassung seien, hätte auch eine zusätzliche Quote von bis zu 7.000 t keine negativen Auswirkungen.
Island: Küstenfischer befürchten "kürzeste Fangsaison"
Foto/Grafik: Björn Marnau/FischMagazin
Islands Verband der Besitzer kleiner Boote (Landssamband smábátaeiganda) fordert vom Fischereiminister des Landes eine Anhebung der Quote für die Küstenfischer um 4.000 t. Foto: der Hafen von Siglufjör∂ur.
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