Großbritannien: Tesco schließt sämtliche Fischtheken

Tesco, Großbritanniens größte Supermarktkette, trennt sich von allen ihren Frischfischtheken, meldet das Portal IntraFish. "Unsere Kunden teilen uns mit, dass die Fischtheken für sie kein relevanter Grund mehr seien, zu uns in den Markt zu kommen und bei uns einzukaufen", begründet der LEH-Filialist den Schritt. Die Maßnahme ist Teil eines Kostensenkungspakets, mit dem binnen zwei Jahren 1,2 Mrd. Euro eingespart werden sollen.

Schon vor vier Jahren – 2019 – hatte Tesco im Rahmen von Einsparungen in Höhe von damals 1,7 Mrd. Euro eine Anzahl von Theken geschlossen. Im vergangenen Jahr 2022 schloss Tesco landesweit weitere 317 Fischtheken, und zwar dort, wo die Nachfrage am schwächsten war. Nun kündigt das Unternehmen an, die verbliebenen 279 Fischabteilungen bis zum 26. Februar aufzugeben. Hinzu komme auch, dass die Nachfrage für die Fischthekenware seit mehreren Jahren erheblich zurückgegangen sei, heißt es in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung. Allen betroffenen Beschäftigten würden alternative Arbeitsplätze angeboten, allerdings teilte Tesco nicht mit, wieviele Mitarbeiter:innen an den Frische- und Feinkosttheken, den "Delis", freigesetzt würden.

Tesco besitzt in Großbritannien einen Marktanteil von mehr als 27 % und gehört zusammen mit Asda, Sainsbury‘s und Morrisons zu den vier großen Supermarktketten des Königreichs. Mit 4.752 Märkten und 354.000 Beschäftigten soll das Unternehmen auf Rang 16 der wertvollsten Einzelhandelsmarken weltweit stehen. Im Jahre 2020 hatte bereits Sainsbury's seine Fischtheken geschlossen, nachdem die Kette in ihrem Halbjahresbericht für den Bereich Verluste von 51 Mio. Euro gemeldet hatte. Auch seine Fleisch- und Feinkosttheken hatte der Einzelhändler mit der Begründung rückläufiger Nachfrage damals aufgegeben.Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden