19.12.2022
Niederlande: Ex-Heiploeg-Direktor muss mehr als 13 Mio. Euro zahlen
Firmeninfos
Der langjährige frühere Direktor und Hauptaktionär von Heiploeg, Hendrik Nienhuis (85), muss mehr als 13 Mio. Euro zahlen, weil er jahrelang illegale Preisabsprachen getroffen hatte. Das meldet der niederländische Fernsehnachrichtendienst RTL Nieuws. Nienhuis war bis zum Jahre 2004 Direktor von Heiploeg, das sich unter seiner Führung zum größten Händler von Nordseegarnelen in Europa entwickelt hatte. Ende 2013 wurde Heiploeg von der Europäischen Kommission zur Zahlung einer Geldstrafe von 27 Mio. Euro verurteilt, weil das Unternehmen Mittelpunkt eines Preiskartells auf dem europäischen Garnelenmarkt war. Heiploeg konnte die Millionenstrafe nicht zahlen und ging Anfang 2014 Konkurs. Es startete anschließend zwar neu, doch seine Gläubiger mussten mehr als 100 Mio. Euro abschreiben.
Die Insolvenzverwalter Gerard Breuker und Pieter Lettinga machten Hendrik Nienhuis für den verursachten Schaden haftbar. Im Jahre 2020 entschied das Bezirksgericht Nordniederlande in Groningen, dass Nienhuis nicht für das volle Defizit, sondern aufgrund unsachgemäßer Verwaltung nur für mehr als 13 Mio. Euro haften müsse. Nienhuis legte Berufung ein. Doch am 12. Dezember 2022 bestätigte das Berufungsgericht Arnhem-Leeuwarden das Gerichtsurteil aus dem Jahre 2020 weitgehend. Obgleich der 85-jährige Nienhuis angekündigt hat, auch gegen diese richterliche Entscheidung Berufung beim Obersten Gerichtshof der Niederlande einlegen zu wollen, kann die Millionenstrafe bereits jetzt eingetrieben werden.
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