27.09.2021
Wageningen: Störkaviar auf Zellbasis
In den Niederlanden ist ein neues Forschungsprojekt angelaufen, bei dem Störkaviar aus Zellen des Sterlets (Acipenser ruthenus) entwickelt werden soll, meldet das vegane Wirtschaftsmagazin Vegconomist. Wissenschaftler der Wageningen University & Research (WUR) und des ebenfalls niederländischen Start-up-Unternehmens Geneus Biotech (Amsterdam) haben eine Forschungspartnerschaft zur Herstellung dieses zellkultivierten Kaviars geschlossen. Die neue Kooperation unter der Leitung von Dr. Arjan Palstra (WUR) und Dr. Sundararaghavan Pattabiraman, CSO von Geneus, wolle einen Beitrag zur Erhaltung der Umwelt und bedrohter Fischarten leisten.
Letztendlich soll Kaviar vom Beluga-Stör (Huso huso) hergestellt werden. Doch für das neue F&E-Projekt entnehmen die Forscher Zellen vom Sterlet-Stör, der eng mit dem Beluga-Stör verwandt, aber weniger bedroht und kleiner ist. "Eine eng verwandte Störart wird zur Entwicklung der Methoden herangezogen, um die negativen Auswirkungen auf eine sehr seltene Art zu minimieren. Da die beiden Arten phylogenetisch nahe beieinander liegen, dürfte die Übertragung der erzielten Ergebnisse auf den Beluga relativ mühelos sein," meint Geneus-Vorstandsmitglied Dr. Muriel Vernon. Aus den in vitro gezüchteten Eizellen wird als zellkultiviertes Fischrogenprodukt der sogenannte 'Magiccaviar' produziert. Als weiteres Motiv für das Forschungsprojekt führen die Beteiligten das Problem der Transparenz in der Lieferkette an: Kaviar zählt zu einem der am meisten gefälschten Seafood-Produkte. Das Verfahren für die Herstellung des Kaviars hat sich Geneus patentieren lassen.
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