22.09.2008
Norwegen: Schneekrabbe erobert die Barentssee
Mitte der 1990er Jahre fing ein Trawler in der Barentssee zum ersten Mal eine Schneekrabbe (Chionoecetes opilio), 2004 registrierten erstmals Wissenschaftler die Krabbe. Nun sind bei einer Fahrt des norwegischen Forschungsschiffes ‚G.O. Sars’ soviele Exemplare des auch als Eismeer-Krabbe bekannten Krustentieres notiert worden, dass Fish Information & Services (FIS) schon von einer ‚Invasion’ spricht. Bei einem Hol zählten die Forscher 28 der im Schnitt fast 400 g wiegenden Tiere. Die Schneekrabbe war bisher im Westatlantik zwischen Grönland, Neufundland und dem Golf von Maine sowie im Nordpazifik von der Westküste Alaskas bis Nordsibirien und im Süden über die Beringstraße bei den Aleuten, um Kamchatka sowie im Ochotskischen Meer um Japan und Korea heimisch. Sie lebt in Tiefen von 20 bis 1.200 m, vor allem zwischen 70 und 280 m. Befischt wird die Eismeer-Krabbe fast ausschließlich von Kanada, für das die FAO Fangzahlen von 95.115 t (1999) angibt. St. Pierre und Miquelon landeten weitere 589 t an. Vermarktet werden ausschließlich männliche Tiere – ein Verfahren, dessen Auswirkungen auf die Bestände noch nicht erforscht sind.
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