Die Schleppnetzfischerei auf den Neuseeländischen Hoki (Macruronus novaezelandiae magellanicus) in der argentinischen Exklusiven Wirtschaftszone (EEZ) ist in die Hauptphase des MSC-Verfahrens eingetreten. Das teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Es ist die zweite Fischerei des südamerikanischen Landes, die sich nach den Kriterien des MSC für Nachhaltigkeit, Umweltauswirkungen und gutes Management prüfen lässt. Antragsteller sind fünf Fangunternehmen (Pespasa-Pesantar, Estremar, San Arawa, Yuken und Grupo Valastro), die zusammen mehr als die Hälfte der jährlichen Hoki-Fänge Argentiniens anlanden. Im vergangenen Jahr wurden bis zum 10. Dezember 82.333,6 Tonnen angelandet, in den zwölf Monaten 2008 wurden 110.267 Tonnen gefangen. Das Management für die Fischerei liegt in den Händen des argentinischen Landwirtschaftsministeriums, des Untersekretariats für Fischerei und Aquakultur sowie des Bundesfischereirats (CFP). Letzterer hat als Quote für 2010 vorläufig 170.000 Tonnen festgelegt. Die Zertifizierung wird von der unabhängigen Organizacion Internacional Agropecuaria (OIA) durchgeführt. Der Neuseeländische Hoki wird als TK-Fisch, Filet oder zu Surimi verarbeitet vor allem nach Japan, Frankreich, Deutschland, England und Spanien exportiert.
Frankreichs Verbraucher werden in den kommenden Wochen in den Märkten des führenden Lebensmittelfilialisten Carrefour über das Thema nachhaltige Fischerei informiert. Die landesweite Kampagne ‚Les Jours Bleus’ (‚Die blauen Tage’) veranstaltet Carrefour in Kooperation mit drei Produzenten: Connetable, der weltweit ältesten Fabrik für Sardinenkonserven, Findus Frankreich, national führende Marke für TK-Seafood, und der Lachsräucherei Labeyrie, die zur französischen Icelandic-Tochter Alfesca gehört. Vom morgigen 27. Januar an bis zum 2. Februar wird die Werbeaktion in den Carrefour-Supermärkten laufen und vom 16. bis zum 23. Februar in den Carrefour-Hypermärkten. Über sämtliche Filialformen besitzt das Handelsunternehmen 5.500 Geschäfte. Nachdem Carrefour das erste MSC-Produkt im Februar 2008 gelistet hatte, ist sein MSC-Sortiment in den vergangenen zwei Jahren auf jetzt 25 Produkte gewachsen. Sie werden unter Carrefour-Marke im Kühlregal und in der Frischetheke angeboten. „Findus, Connetable und Labeyrie sind die ersten französischen Marken, die derart aktiv ihr Engagement für eine nachhaltige Zukunft von Fisch und Seafood demonstrieren“, freute sich Nicolas Guichoux, MSC-Regionaldirektor für Europa.
28.500 Kormorane leben in Mecklenburg-Vorpommern, davon rund 4.000 an den Binnenseen des Bundeslandes. Alleine dort fressen sie jährlich geschätzte 730 t Fisch – 50 Prozent mehr, als die Binnenfischer den Seen entnehmen. Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) will die Population auf 3.000 Brutpaare reduzieren. „Wir werden in diesem Jahr in neun Kolonien eingreifen“, versprach der Minister auf einem Parlamentarischen Abend, schreibt der Nordkurier. Dies solle allerdings nicht durch Abschießen geschehen. Backhaus denke bei den Eingriffen eher an Einölen, Bestrahlen oder das Auskühlenlassen der Kormoraneier. Einige Vertreter des Landesfischereiverbandes unterstützen es auch, Kormorane „tödlich zu vergrämen“. Auf dem Buffet, das an diesem Abend in Schwerin geboten wurde, gab es schon gedünstete Kormoranbrüstchen zu kosten und als Beigabe die Rezepte. Die Landesgeschäftsführerin des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Corinna Cwielag, bezeichnete das Verspeisen des geschützten Vogels als „absolut geschmacklos“ und zeigte sich erstaunt über die Zusagen des Ministers.
Beim Lübecker Fischkonservenhersteller Hawesta ist am Montagmorgen gegen 8:30 Uhr ein Silo explodiert, melden die Lübecker Nachrichten. Ein Tankwagenfahrer wollte Pökelsalz anliefern, bemerkte jedoch zu spät, dass ein Rohr des etwa vier Meter hohen Salzbehälters verstopft war. Während der Befüllung entstand ein derartiger Überdruck, dass der Kunststofftank wie eine Rakete 15 Meter über den Hof der Fabrik schleuderte. Dabei wurde ein dort parkender Lieferwagen zerstört, Betonplatten lösten sich und auch das Gebäude wurde beschädigt. Eine große Menge Salz trat aus. Der Umweltschutztrupp der Lübecker Polizei sicherte die Unfallstelle.
Die globale Produktion von Farmlachs wird in diesem Jahr voraussichtlich rund 100.000 t geringer ausfallen als 2009. Ragnar Nystoyl, Geschäftsführer von Kontali Analyse, erklärte gegenüber dem Portal IntraFish, er rechne mit einer Weltproduktion 2010 von weniger als 1,4 Mio. t. Schon 2009 war die Gesamtmenge mit 1,47 Mio. t hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Während die Schlachtmenge um 2% zurückging, stieg die Verkaufsmenge um 2%, da Chile TK-Lachs, der schon 2008 geerntet worden war, auf den Markt brachte. Norwegen werde 2010 mehr als eine Million t Rundgewicht produzieren, jedoch weniger als 2009.
Mitarbeiter eines Verpackungsunternehmen für Tiefkühlkost im saarländischen Rehlingen-Siersburg haben in einem Seecontainer mit Lachs offenbar rund 20 kg Kokain entdeckt, schreibt die Rhein-Zeitung. Wie das Landeskriminalamt Saarbrücken gestern mitteilte, hatten die Arbeiter nach dem Öffnen des verplombten Behälters neben 20 Tonnen Fisch eine Sporttasche gefunden. Sie enthielt außer mehreren Kleidungsstücken 19 Päckchen mit weißem Pulver, das die Polizei für Kokain hält. Die aus Chile stammende Fracht war in Bremerhaven entladen worden und ist eventuell fälschlicherweise ins Saarland gelangt.
Die Fischmanufaktur Deutsche See beliefert ab sofort über einen Online-Shop auch den Endverbraucher. In dem Internet-Portal ist eine Auswahl von zunächst 30 hochwertigen Fischprodukten und Meeresfrüchten erhältlich. „Lieferung innerhalb von 24 Stunden direkt nach Hause, bei Bestellungen bis 12:00 Uhr mittags“, verspricht Deutsche See. Das tiefgekühlte Online-Sortiment umfasst handverlesene und exquisite Rohware, für die nur die besten Stücke ausgewählt werden sollen - zu entsprechenden Preisen. Angeboten werden beispielsweise Rote Meerbarben-Filetportionen, je 85g zum Preis von 11,90 € (140,00 €/kg). Die vor der französischen Atlantikküste mit Reusen oder Netzen gefangene Ware wird von Hand filetiert und innerhalb kürzester Zeit schonend auf - 60 Grad Celsius gefroren. Weiter im Angebot sind derzeit außerdem Gamba Carabiniera (200g für 21,99 € bzw. 109,95 €/kg), Eismeerlachsforelle (200g für 11,79 € bzw. 58,95 €/kg), Hummerschwanzfleisch (155g für 27,74 € bzw. 178,97 €/kg), Kabeljaufiletportionen (400g für 26,38 € bzw. 65,95 €/kg) oder Langustenschwänze (270g für 26,99 € bzw. 99,96 €/kg). Alle Produkte des Online-Shops stammen aus ausgewählten Herkünften und sind Teil des Deutsche See-Select-Sortimentes. Eine Ausweitung, zum Beispiel auf ausgesuchte Bio-Fische, ist für die kommenden Monate geplant.
Deutschlands Krabbenfischer lassen sich jetzt offiziell nach dem MSC-Standard bewerten. Das teilt Knud Bußmann mit, Geschäftsführer der Landesvereinigung für Nordseekrabben- und Küstenfischer. Insgesamt werden die Unternehmer und Eigentümer von 177 Krabbenkuttern, zusammengeschlossen in fünf Vereinigungen, ihre Fischereiaktivitäten von der unabhängigen Zertifizierungsstelle Food Certification International (FCI) auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit prüfen lassen. Die Garnele (Crangon crangon) lebt in der südlichen Nordsee und im Wattenmeer und wird von allen Anrainerstaaten befischt, insbesondere den Niederlanden, Deutschland und Dänemark. Die 177 deutschen Krabbenfischer landeten in den vergangenen Jahren im Jahresdurchschnitt 11.000 t an, was rund 30 Prozent der Krabbenfangmenge in der Nordsee entspricht. Der Umsatz dieser traditionellen Fischerei liegt bei durchschnittlich 40 Mio. €. Außerdem ist die Krabbenfischerei in vielen Küstenorten wichtiger Bestandteil der regionalen Tourismuswirtschaft und Identität.
Das in Cuxhaven geplante Krabbenschälzentrum sollte bereits Ende 2008, vor nunmehr eineinhalb Jahren seinen Betrieb aufnehmen. Das ist bis jetzt nicht geschehen. Nun wurden im Ausschuss für Wirtschaft und Häfen kritische Fragen gestellt, schreiben die Cuxhavener Nachrichten. Ulrich Schröder (Die Linke) fragte nach dem Verbleib von 724.000 Euro Steuergeldern, die aus dem Topf der einzelbetrieblichen Investitionsförderung in das Projekt geflossen seien. Bei den Fördermitteln handele es sich ausschließlich um Landes- oder Bundes- beziehungsweise EU-Mittel, nicht um Haushaltsmittel der Stadt Cuxhaven, stellte der Leiter der städtischen Agentur für Wirtschaftsförderung, Dr. Hans-Joachim Stietzel klar. Die verwaltende Nbank in Hannover habe am 30. November 2009 eine Vorortkontrolle in Cuxhaven durchgeführt. Derzeit laufe ein Prüfungsverfahren zwischen der Bank und dem Zuwendungsempfänger. Zuletzt war die Ankunft der ersten Krabbenschälmaschine für Dezember 2009 angekündigt worden. „Sie ist bis jetzt nicht da“, teilte Hans-Gerd Janssen von der Niedersachsen-Ports mit. Liegenschaftsverwalter NPorts hatte in den Umbau des ehemaligen Produktionsgebäudes von Seeadler bzw. Norda Lysell mehr als eine Million Euro investiert.
Peru verspricht sich für seine TK-Shrimps wachsende Perspektiven in einigen Ländern der Europäischen Gemeinschaft. Die Handelskammer der Hauptstadt Lima blickt insbesondere auf Frankreich, die Niederlande und Belgien, um dort ganze Garnelen mit Schwanz, aber auch geschälte zu verkaufen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Im vergangenen Jahr hat das südamerikanische Land nach vorläufigen Angaben bis Ende Dezember 11.359 t Garnelen exportiert - ein Plus von 6,4% gegenüber dem Vorjahr mit 10.675 t. In der EU kauften insbesondere Spanien (1.922 t), Frankreich (591 t), die Niederlande (107 t) und Portugal (86 t). Insgesamt kaufte die Gemeinschaft Shrimps aus Peru im Wert vo 11,88 Mio. USD (= 8,28 Mio. €). Dabei hat die Einfuhr von geschälter Ware erheblich zugenommen. So importierte die EU in den ersten elf Monaten 2009 geschälte Garnelen im Wert von 4,04 Mio. USD (= 2,82 Mio. €) – ein Plus von 55,2%, während der Einfuhrwert der ganzen Garnelen um 18% auf 7,84 Mio. USD (5,46 Mio. €) sank. Spanien und Frankreich importierten von Januar bis November 50,3% bzw. 45,5% mehr Shrimps ohne Schale als im Vorjahreszeitraum. Frankreich kaufte insgesamt Ware im Wert von 1,85 Mio. USD (= 1,29 Mio. €) und damit nahezu dreimal soviel wie im selben Zeitraum 2008.