Regal Springs, einer der größten Tilapia-Züchter der Welt, hat für seine Farm in Indonesien eine Zertifizierung nach den neuen International Standards for Responsible Tilapia Aquaculture (ISRTA) erhalten, meldet IntraFish. Die Farm ist überhaupt erst die zweite weltweit, die nach den ISRTA zertifiziert ist: im Oktober vergangenen Jahres hatte schon die Regal Springs-Farm in Honduras ein entsprechendes Zertifikat erhalten. Die Standards sind Ergebnis des Tilapia-Aquakultur-Dialogs, der vom World Wide Fund for Nature (WWF) und Industrieakteuren als Teil der Aquaculture Stewardship Council (ASC)-Initiative entwickelt worden war. Obgleich der ASC selbst noch nicht operativ ist, sieht eine Vereinbarung zwischen WWF und Global GAP vor, dass Farmen schon nach den ISRTA-Standards auditiert werden dürfen. Die Auditierung der Regal Springs-Zuchten in Honduras und Indonesien lag in den Händen des Schweizer Instituts für Marktökologie (IMO). In diesem Kontext hat auch die Regal Springs-Fabrik in Nord-Sumatra eine Global GAP- und eine Produktketten-Zertifizierung erhalten. Regal Springs hat inzwischen weltweit mehr als 6.000 Beschäftigte.
Im kenianischen Mombasa wurde am Donnerstag eine Fischfabrik eröffnet, die mit dänischen Fördergeldern finanziert wurde, schreibt die Zeitung Daily Nation. Eigentümer des 890.000 Euro-Objektes ist Diamond Sea Food, ein Joint-Venture zwischen dem kenianischen Investor Khizer Ayuba (Mtwapa) und der dänischen Regierung, und zwar über Ekko Fisk in Esbjerg. In dem Betrieb sollen etwa 50 Beschäftigte monatlich rund 400 Tonnen Fisch nach europäischen Hygienestandards verarbeiten. Um eine geschlossene Kühlkette zu gewährleisten, stelle das Unternehmen 200 Kühlboxen an strategischen Punkten auf. Die Rohware komme von gut 100 Küstenfischern, die Endprodukte sind überwiegend für den heimischen Markt, aber auch für den Export in die EU vorgesehen. Die Eröffnung erfolgte in Anwesenheit des dänischen Ministers für Entwicklungshilfe, Soeren Pind. Bislang werde Kenias marine Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) noch kaum fischereilich genutzt, sagte der Fischereibeamte Nicholas Ntheketha. So sind es überwiegend kleine Küstenfischer, die das Gros jährlichen Anlandungen von insgesamt 8.000 Tonnen fangen. Dennoch exportiere Kenia jährlich Fisch und Fischprodukte im Wert von 7,3 Mio. Euro alleine in die EU, zitiert Daily Nations Ntheketha.
Der norwegische Lachszüchter Leroy Salmon wehrt sich gegen Ergebnisse einer Produktuntersuchung, die der Fernsehsender NRK hat durchführen lassen (siehe FischMagazin-Nachricht vom 03.02.2011), schreibt IntraFish. Dabei hatte das Lachsprodukt von Leroy besonders schlecht abgeschnitten: der Lachs enthielt nur 0,7 Prozent Omega-3-Fettsäuren. Leroy-Geschäftsführer Henning Beltestad begründete das Ergebnis: „Bei unserem Lachs haben sie Schwanzstücke getestet, während sie bei den anderen Herstellern Filetstücke untersucht haben.“ NRK habe ein 600g-Produkt gekauft, das aus Lachsschwänzen bestanden habe, die naturgemäß weniger Fett und damit auch weniger Omega-3-Fettsäuren enthalten als der dickste Teil des Filets. Entsprechend werfe er den Verantwortlichen der Sendung Forbrukerinspektorene (FBI) vor, dass sie unterschiedliche Lachserzeugnisse miteinander vergleichen. Leroy habe im Übrigen auch eines der anderen Testprodukte hergestellt, das einen wesentlichen höheren Omega-3-Gehalt besaß.
Selbst die Norweger essen zu wenig Fisch, urteilt die Gesundheitsbehörde des Landes und empfiehlt den Norwegern, vor allem doppelt soviel Fettfisch wie bislang zu essen. Der neue 356 Seiten umfassende Ernährungsbericht der Behörde enthalte einige hervorragende Argumente für den Fischhandel, meint das Portal IntraFish. Fischverzehr, so heißt es dort zusammenfassend, reduziere mit hoher Wahrscheinlichkeit das Risiko von Herzerkrankungen und Prostatakrebs. Es spreche vieles dafür, dass es einen Zusammenhang gebe zwischen geringem Fischkonsum und Krebserkranungen der Lunge, des Magens, des Darms und der Brust. Pro Woche sollte jeder Erwachsene mindestens 300 bis 450 Gramm Fisch essen, davon 200 Gramm Fettfisch, heißt es in den Empfehlungen. Das entspreche etwa zwei bis drei Hauptmahlzeiten mit Fisch. Derzeit esse selbst der Norweger wöchentlich nur 400 Gramm Fisch und Seafood, wovon 250 bis 300 Gramm auf Fisch entfielen. Da die positive gesundheitslichen Effekte insbesondere dem Anteil der Omega-3-Fettsäuren im Fisch zugeschrieben werden, listet der Bericht jene Fischarten, die einen besonders hohen Anteil dieser ungesättigten Fettsäuren enthalten.
Fisch bildete den werblichen Mittelpunkt einer Presseveranstaltung, den die Cux-Tourismus GmbH Ende Januar in Köln ausrichtete. Ein erheblicher Teil der Cuxhavener Urlaubsgäste komme alljährlich aus Nordrhein-Westfalen, schreiben die Cuxhavener Nachrichten. Deshalb organisierte das Marketingunternehmen für 15 Journalisten aus der Region einen Abend zum Thema „Appetit auf Meer“. In einem Kölner Küchenstudio wurde unter Anleitung von Kochprofis frischer Fisch zubereitet und verzehrt. Ein Höhepunkt des Abends: Helga Huthsfeldt, Kochbuchautorin und Ehefrau des Kutterfisch-Geschäftsführers Horst Huthsfeldt, hielt eine kurzweilige Lehrstunde zum Thema Fisch. Zwischen den einzelnen Gängen des Menüs präsentierten Cuxhavens Kurdirektor Erwin Krewenka und Marketingleiter Jochen Kugler in Bild und Ton die maritimen Highlights des Nordseebads.
Das international aufgestellte GV- und Catering-Unternehmen Sodexho will für sämtliche Restaurants und Kantinen, die von ihm beliefert werden, eine Produktketten-Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC). Vorbild ist hierbei Großbritannien. Für die dortige Tochtergesellschaft konnte die französische Gruppe im Dezember vergangenen Jahres die durchgängige CoC-Zertifizierung sämtlicher 924 Kunden melden, schreibt das Portal IntraFish. Die globale Ausdehnung dieses Projektes ist ambitioniert. Denn Sodexho ist in 80 Ländern aktiv, kooperiert mit weltweit 34.000 Betrieben und beschäftigt 380.000 Mitarbeiter; der Jahresumsatz liege bei 15,3 Mrd. Euro. Für Großbritannien habe die Umsetzung der MSC-Zertifizierung eineinhalb Jahre gedauert, sagt Tamsin Gane, die für Sodexho Großbritannien und Irland den Bereich Nachhaltigkeit verantwortet: „Jeder einzelne Manager an den fast 1.000 Standorten musste von uns geschult werden.“ Naturgemäß traf das Projekt bei den Verantwortlichen auf einen unterschiedlichen Grad an Verständnis und Akzeptanz. Sodexho UK und Irland kauft im Jahr etwa 800 t Fisch und Seafood, wovon derzeit circa 150 t aus MSC-zertifizierter Fischerei stammen.
Der kanadische Produzent Clearwater Seafoods kennzeichnet seine lebenden Hummer ab sofort mit Kunststoffhülsen, die die Marke des Unternehmens tragen, schreibt das Portal IntraFish. „Nicht alle Hummer sind gleich geschaffen, und die Konsumenten wissen nicht, was sie bekommen, bevor sie nicht die Schale geöffnet haben“, begründet Clearwater-Geschäftsführer Ian Smith die Markierung der hartschaligen Premium-Ware mit einer Kunststoffhülse. Die Kanadier stellen den neuen markierten Hummer erstmals zum chinesischen Neujahrsfest Anfang Februar vor. Clearwater reagiert mit der Maßnahme auch auf Markenpiraterie in China: Handelsagenten des Exporteurs hatten jüngst berichtet, dass das bekannte Clearwater-Logo auf Kartons von Hummern, Shrimps und Muscheln aufgetaucht sei, die nicht von dem Produzenten stammten. Auch in einigen Supermärkten und Restaurants hätten sie Beschilderungen entdeckt, die fälschlich behaupteten, Produkte kämen von dem Hersteller in Nova Scotia.
Vom 16. bis 19. Februar 2011 findet in Nürnberg wieder die BioFach statt, die weltweit größte Fachmesse auch für Biolebensmittel. Rund 2.500 Aussteller, davon zwei Drittel international, stellen im Messezentrum auf 90.000 Quadratmetern aus, fast 44.000 Fachbesucher kamen im vergangenen Jahr. Auch fast 20 fischwirtschaftliche Produzenten sind vertreten. In Halle 6 stellen mehrere deutsche Hersteller aus. Deutsche See als wohl größter Anbieter ist mit großem Stand vertreten, außerdem Fish & More mit der Marke Follow Fish, Wechsler Feinfisch mit Räucherfisch, Schwaaner Fischwaren mit Bio-Fischkonserven und der Züchter Biokarpfen FV Oberlausitz. Aus dem europäischen Ausland sind neben spanischen und französischen Konservenproduzenten wie Chancerelle (F) und Conservas Ortiz (E) acht irische Produzenten unter dem Dach des Irish Food Board in Nürnberg. Dabei dominieren traditionell Lachsräuchereien (Irish Seaspray, Kenmare Select, The Organic Salmon Company), aber auch mehrere Muschelproduzenten stellen aus (Connemara Seafoods, Kush Shellfish, Murphy’s Irish Sea Food). Auch der Marine Stewardship Council (MSC) ist auf der BioFach zu sprechen.
Neue Untersuchungen der isländischen Lodde-Bestände haben das Isländische Institut für Meeresforschung bewogen, eine Erhöhung der Fangquote um 125.000 t auf dann 325.000 t vorzuschlagen, schreibt die Icelandic Review. Islands Fischwirtschaft würde von zusätzlichen Exporterlösen in Höhe von 37,5 Mio. Euro profitieren - bei einem Gesamtexportwert von dann rund 90 Mio. Euro. Die Fischerei auf den Capelin war lange Zeit wenig erfolgreich und im historischen Kontext sind die Bestände noch immer schwach. Aktuell verlangen jetzt die Beschäftigten der Capelin verarbeitenden Betriebe Lohnerhöhungen und wollen am 7., 14. und 21. Februar streiken.
Der Sylter Fischgastronom Jürgen Gosch baut neu. Am Kliff in Wenningstedt will „der bekannteste Fischhändler Deutschlands“ einen Neubau von „Gosch am Kliff“ errichten. Das dort noch stehende Restaurant soll abgerissen werden, um auf 3.500 Quadratmetern Nutzfläche einen Komplex zu errichten, der Tourist-Info, Läden, Restaurant und Wellnessangebote beherbergen werde. Das Restaurant in den Dünen zwischen Westerland und Kampen wird eine filigrane Konstruktion aus Glasfassaden und begehbaren, begrünten Dachflächen. Drinnen sollen bis zu 150 Gäste, auf den hölzernen Außenterrassen weitere 220 speisen können. Im Mai ist Baubeginn, 2012 soll das Objekt, dessen Kosten auf zehn Millionen Euro geschätzt werden, Eröffnung feiern. Jürgen Gosch selber, der im kommenden Frühjahr 70 Jahre alt wird, habe sich den Standort auch als Altersitz ausgesucht, schreibt RP Online - „die Krönung seines beruflichen Lebenswerks“. Gosch betreibt auf der Insel Sylt neun Fisch-Verkaufsstellen, weitere 21 Filialen in der gesamten Bundesrepublik werden von Franchise-Nehmern geführt. Für die Betriebe am Hafen in List suche er Geschäftsführer.