Ein Überangebot an Rohware und Überkapazitäten auf der Produktionsseite drücken weiterhin die Preise für Fischstäbchen, schreibt das Portal IntraFish. So kostet beispielsweise derzeit die 450 Gramm-Packung der Aldi-Eigenmarke 'Almare' (Inhalt: 15 Fischstäbchen) nur 1,39 Euro - das Kilo also 3,09 Euro. Insbesondere die beiden großen Discounter Aldi und Lidl setzen die Referenzpreise für das Produkt. Gleichzeitig sollen die Kabeljau-Quoten im Nordatlantik in den kommenden Jahren auf ein Rekordniveau steigen und die Fangquote für den Alaska-Seelachs erfahre 2013 einen Anstieg von voraussichtlich 13 Prozent. "Wenn die Preise im europäischen LEH weiterhin so niedrig bleiben wie bisher, werden wir Europäer schlichtweg keine Rohware mehr bekommen", skizziert der Geschäftsführer von Royal Greenland, Mikael Thinghuus, ein langfristiges Szenario, "dann wird der Fisch entweder in jenen Ländern verkauft, die ihn fangen, oder auf anderen Märkten, die bereit sind mehr zu zahlen." In Deutschland wird der Wettbewerb weiter angeheizt durch den Markteintritt des neuen Verarbeiters TSP. Welche Lösung gibt es derzeit? "Sie können nur so effizient produzieren wie möglich und - weiter kämpfen", meint Mikael Thinghuus.
Die weltweit aktive Zertifizierungsorganisation Food Certification International (FCI) hat eine erste Testbewertung einer Lachsfarm in Großbritannien nach den Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) abgeschlossen, meldet das Portal IntraFish. FCI besitze eine ganze Reihe von Bewertungsaufträgen nach zahlreichen Standards. Zu diesen zählen beispielsweise Global GAP IFA v4 für Forelle, Dorade und Wolfsbarsch und der Futtermittelstandard Global GAP Compound Feed Manufacturers v2. James Allan, Aquakultur-Manager bei FCI, begrüßte es, dass seine Organisation jetzt auch die ASC-Produktkettenzertifizierung durchführen dürfe. Die FCI-Aktivitäten im Bereich Aquakultur würden ständig erweitert. Während man bisherige Märkte - Großbritannien, Skandinavien, Europa und die Türkei - ausbaue, sei FCI jetzt auch in Osteuropa, Russland sowie Zentral- und Südamerika aktiv.
Auf wiederkehrende Beanstandungen bei der Lebensmittelüberwachung auf Märkten wies der Hamburger Veterinär Dr. Otto Horst auf einer heutigen Fortbildungsveranstaltung hin. Unter schmelzendem Eis muss frischer Fisch in der Theke gelagert werden, denn die Kühlanlage alleine reiche nicht, betonte der Leiter der Abteilung Veterinärwesen beim Bezirksamt Altona. Das gelte insbesondere, wenn der Fisch in einer Styroporkiste liege, so dass die Kälte nicht an den Fisch gelangt. Unzureichend sei immer wieder die Reinigung und Desinfektion der Hände, die vor Beginn der Arbeit und nach Bedarf auch zwischendurch zu geschehen habe. Wenn Waschbecken durch andere Gegenstände zugestellt oder Spender defekt sind, wenn Reinigungs- und Desinfektionsmittel fehlen, müssten kostenpflichtige Nachkontrollen angeordnet werden. Versäumnisse stellten Dr. Horst und seine Mitarbeiterinnen auch bei der Fisch-Kennzeichnung fest. Zwei Beispiele: statt "Seeaal, frisch" müsse es Dornhai heißen, statt "Butterfisch" muss "Buttermakrele" ausgewiesen werden. Bei der Einrichtung von Verkaufsständen auf Märkten bemängelte der Amtsleiter wiederholt fehlende Dächer, so dass die Hygiene der Ware etwa durch Vogeldreck gefährdet sei. Nicht zulässig sei auch, dass der Kunde sich den gewünschten Fisch aus einer Styroporkiste selbst entnimmt.
Der brasilianische Bundesstaat Sao Paulo hat kleinere Aquakultur-Betriebe von der Zahlung einer ökologischen Zulassungsgebühr befreit, um die Expansion des Sektors voranzutreiben, schreibt Fish Information & Services (FIS). "Die Aquakultur produziert derzeit rund 40.000 Tonnen pro Jahr und wir wollen gut 200.000 Tonnen jährlich", begründet der Gouverneur von Sao Paulo, Geraldo Alckmin, die gesetzliche Erleichterung in Brasiliens bevölkerungsreichstem und wirtschaftlich bedeutendstem Bundesstaat. Der dortige Fischereiminister Marcelo Crivella ist noch ambitionierter: "Hoffentlich kann Sao Paulo bald 500.000 t Fisch pro Jahr produzieren." Gegenwärtig produziert ganz Brasilien per anno etwa 1,26 Mio. Tonnen.
In den ersten neun Monaten 2012 hat Vietnam Thunfisch im Wert von 341 Mio. Euro exportiert, meldet die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Produzenten und -exporteure (VASEP). Die zehn führenden Exporteure teilen sich dabei 83,5 Prozent dieser Exportsumme. Dabei ist der Markt mit Anteilen der Top Ten zwischen 6,3 Prozent und 13,8 Prozent vergleichsweise gleichmäßig aufgeteilt. Der Ausfuhrwert lag in diesem Zeitraum 53,2 Prozent höher als im Vergleichszeitraum Januar bis September 2011.
Die Schwedische Organisation der Schalentier-Produzenten (SSPO) lässt ihre Seilmuschel-Kulturen nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) bewerten und wäre im Erfolgsfalle die erste Muschelfischerei des Landes, die eine MSC-Zertifizierung besitzt. Die schwedische Muschelzucht begann in den 1970er Jahren, doch erst seit 1983 ist die Produktion wirtschaftlich interessant. Dennoch schwanken die Jahreserträge. Vor fünf Jahren wurde die SSPO gegründet, die an der schwedischen Westküste - im Skagerrak und im Kattegat - Miesmuscheln in Seilkulturen züchtet und ganzjährig erntet. Die Erträge bewegten sich in den vergangenen Jahren zwischen 1.477 t und 2.430 t und werden überwiegend frisch auf dem heimischen Markt verkauft, zum Teil aber auch nach Kontinentaleuropa exportiert. Die Bewertung der Fischerei liegt in den Händen der Food Certification International (FCI). Betroffene Parteien - so genannte Stakeholder - können auf Wunsch mit Joanna Kabut von der Fischereiverwaltung Kontakt aufnehmen: joanna.kabut@foodcertint.com.
Jürgen Gosch will das frühere "Café Keese", legendäres Etablissement auf der Hamburger Reeperbahn, "zum spektakulärsten Ableger" seiner Sylter "Fischbude" ausbauen, meldet das Hamburger Abendblatt. Auf 600 Quadratmetern will der bekannte Fischgastronom hier für zwei Millionen Euro die erste Gosch-Verkaufsbude in List auf Sylt aus dem Jahre 1972 nachempfinden. Neben Fisch im Restaurant und an einer Theke zum Mitnehmen sollen in dem früheren Tanzlokal auch Partys und Oldie-Nächte mit Shanty-Chören gefeiert werden. Zuletzt war das Gebäude Heimat des 'Quatsch Comedy Clubs' von Fernseh-Entertainer Thomas Hermanns und des Tunnel-Klubs. Gosch pachtet die Immobilie von dem umstrittenen Unternehmer Burim Osmani. Die Bild-Zeitung zitiert Jürgen Gosch hierzu: "Ist mir egal, wem das Gebäude gehört oder wer es verpachtet. Hamburg ist eine tolle Stadt, und ich freue mich auf die Laufkundschaft auf dem Kiez." In Hamburg betreibt Jürgen Gosch bereits drei Geschäfte: in der Wandelhalle des Hauptbahnhofs, am Flughafen Fuhlsbüttel und im Alstertal-Einkaufszentrum. Für Ostern 2013 ist nun die Eröffnung der "sündigsten Fischbude der Welt" angekündigt.
Den Preis des ersten Wettbewerbs "Deutschland sucht die School of Fish" erhält das Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel. Am vergangenen Freitag tagte die Jury in Bremen und ermittelte aus zehn Filialisten den Gewinner. Die Schulklassen hatten aufwendig gestaltete Dokumentationen mit Fotos, Videos und weiteren kunstvoll gestalteten Beiträgen eingereicht. "Das Konrad-Duden-Gymnasium und die Europa-Miniköche in Wesel haben in letzter Konsequenz durch ihre umfassende und tiefgehende Auseinandersetzung mit den Themen gewonnen. Die Erkenntnisse wurden mit einer breiten Öffentlichkeit geteilt und offensichtlich haben alle Spaß an der Aktion gehabt", begründete Peter Koch-Bodes, Vorsitzender der Jury, die knappe Entscheidung. Die Gewinner dürfen live bei der TV-Sendung des ZDF "Küchenschlacht" in Hamburg dabei sein. Den zweiten Platz belegt die Berufliche Schule Velgast, die zu ihrem Projekttag Vertreter aus Wissenschaft und Politik vor Ort eingeladen hatte, um sich über die verschiedenen Aspekte rund um Fisch zu informieren. Und der dritte Platz geht an Schülerinnen und Schüler der Martinsschule in Sindelfingen: sie hatten auf ganz persönliche Art dem Projekt eine internationale Note gegeben, indem sie Fisch und die Herkunft der Schüler aus verschiedenen Ländern zum Thema machten. Eine zweite Runde des gemeinsam mit dem Zeitbild-Verlag durchgeführten Wettbewerbs startet am 2. Januar 2013.
Die Tilapia-Farm von Tropical Aquaculture in Ecuador, Aquamar, hat als erste Fischzucht in Amerika eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten. Mit einer Jahresproduktion von 13.000 Tonnen Tilapia in Teichanlagen ist Aquamar eine der größten Zuchten für den Buntbarsch in Ecuador und in Amerika überhaupt, schreibt der ASC. Aquamar-Inhaber Enrico Delfini begrüßte die Zertifizierung als "Höhepunkt von mehr als sechs Jahren harter Arbeit für die Farm". Alfonso Delfini Jr., ebenfalls Aquamar-Eigner und -Geschäftsführer, war als Gründungsmitglied von Tropical im Leitungsgremium des Tilapia Aquaculture Dialogues. ASC-Geschäftsführer Chris Ninnes bezeichnete die Zertifizierung als weiteren Meilenstein: "Schon bald wird es den ersten ASC-zertifizierten Tilapia auf dem amerikanischen Markt geben. Die Exporte nach Europa werden auch zunehmen."
Das Zuchtunternehmen des polnischen Lachsproduzenten Morpol, die britische Meridian Salmon, baut in Schottland derzeit für 5,4 Mio. Euro eine Kreislaufanlage für Lachssetzlinge. Das teilte Morpol anlässlich der Präsentation seiner Ergebnisse für das dritte Quartal 2012 mit, schreibt das Portal IntraFish. Jährlich können in der Anlage drei Millionen Parrs und drei Millionen Smolts produziert werden, wahlweise 4,5 Millionen Smolts. Nach Fertigstellung der Brutanlage im Sommer 2013 würden sich die durchschnittlichen Kosten für die Setzlinge in Großbritannien reduzieren, gleichzeitig könne Morpol flexibler agieren. Damit besitzt Morpol dann im UK eine Kapazität von insgesamt 12 Mio. Smolts, sämtlich von Freedom Foods zertifiziert. Auch Morpols Lachsfarm in Norwegen, Jokelfjord, habe für seine Hatchery einen Ausbau der Kapazität von derzeit 1 bis 2,5 Mio. auf jährlich 3,1 Mio. Smolts beantragt.