Die Hummer-Fischerei im US-Bundesstaat Maine und in Kanada liefert derzeit beachtliche Mengen zu sehr moderaten Preisen. Von dem gegenwärtigen Preisniveau "profitieren alle - bis auf die Fischer", zitiert das Portal IntraFish den Präsidenten von Fisher King Seafoods, Tor Conklin. Diesen Sommer hatten Preise zwischen 2,- und 2,50 USD/Pound (3,44 bis 4,28 Euro/kg) zu öffentlichkeitswirksamen Protestaktionen kanadischer Hummerfischer geführt. Anfang November lagen die Preise in Boston bei 3,10 bis 3,25 USD/Pound (5,30 bis 5,58 Euro/kg), teilt der Geschäftsführer des führenden Hummer-Verarbeiters East Coast Seafood, Mike Tourkistas, mit. Das sei mehr als zur selben Zeit des Vorjahres gezahlt wurde. Doch die Fischer hatten im Juli erklärt, erst bei 4,- USD/Pound (6,87 Euro/kg) würden sie die Gewinnzone erreichen. Gleichzeitig wettet der Direktor des Hummer-Instituts der Universität Maine, dass es für Maine in diesem Jahr "eine Rekordernte" geben werde. Zur beginnenden Weihnachtssaison startet auch in Kanadas Provinz Novia Scotia wieder die Fangsaison, denn hier wird - anders als in Maine - nicht ganzjährig gefischt.
Das ressourcenschonende Aquaponiksystem ASTAF-PRO "Tomatenfisch" vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) ist für den Bundesforschungspreis "Nachhaltige Entwicklungen" nominiert worden, teilt der Forschungsverbund Berlin (FVB) mit. Damit hat das Projekt, bei dem seit fünf Jahren in einem Kreislaufsystem nahezu emissionsfrei Tomaten und Tilapien in Gewächshäusern produziert werden, als einer von drei Finalisten die Chance, am 7. Dezember 2012 den von Bundesministerin Prof. Dr. Annette Schavan verliehenen Deutschen Nachhaltigkeitspreis zu erhalten. Bei der Kombination von Aquakultur und Hydroponik - also Fischzucht und Gemüsezucht - fließt das nährstoffreiche Wasser aus den Fischbecken über einen mechanischen und einen Biofilter in einen Nährfilmtank. Nach Optimierung des pH-Wertes für die Pflanzen nimmt das Gemüse, das in Steinwolle statt auf Erde wächst, das Wasser auf. Der von den Pflanzenblättern abgegebene Wasserdampf wird in Kühlfallen rekondensiert und wieder der Aquakulturanlage zugeführt. So müssen weniger als drei Prozent Frischwasser pro Tag ersetzt werden. Während in herkömmlichen geschlossenen Kreislaufanlagen 600 bis 1.000 Liter Wasser eingesetzt werden, um 1 Kilo Fisch zu erhalten, und 1.000 Liter Wasser für 1,6 Kilo Tomaten, kann das Aquaponiksystem des IGB mit 220 Litern Wasser 1 Kilo Fisch und 1,6 Kilo Tomaten produzieren.
Die Schwertmuschel-Fischerei, die von der Produzenten-Organisation der Vereinigung holländischer Fischer (DFA) betrieben wird, ist gestern vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Damit hat erstmals eine Fischerei auf eine eingeführte, ursprünglich nicht heimische Art eine MSC-Zertifizierung erhalten. Dies lassen die Regularien des MSC zu, sofern die Einführung der nicht autochthonen Art irreversibel ist, das heißt nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, und wenn die Einschleppung vor 1993 erfolgt ist. Die Fischerei der DFA auf die Schwertmuschel (Ensis directus) an der Südwest- und Nordküste Hollands dürfte auf acht Lizenzen erfolgen, von diesen sind jedoch derzeit nur vier in Verwendung. Entsprechend werden jährlich nur etwa 3.700 Tonnen Frischgewicht angelandet - rund 46 Prozent der für 2012 landesweit erlaubten Fangmenge von 8.000 Tonnen. Die Schwertmuscheln werden überwiegend nach Spanien und Italien verkauft. Entsprechend äußerte DFA-Präsident Johan Nooitgedagt die Hoffnung, dass "die Nordeuropäer jetzt auch anfangen zuhause Schwertmuscheln aus holländischer Fischerei zu essen - und nicht nur während ihres Urlaubs in Südeuropa."
Der Aufsichtsrat des Logistikers CCG Cool Chain Holding hat Carsten Glos auf die neu geschaffene Position des Chief Operation Officer (COO) im Vorstand der Aktiengesellschaft berufen. Der 44-jährige wird bei dem auf Lebensmittellogistik und -handel spezialisierten mittelständischen Unternehmen die Ressorts Operations und IT verantworten. Die Cool Chain Group (Jahresumsatz 2012: über 150 Mio. Euro) ist unter anderem Muttergesellschaft von Rungis Express, Lebensmittellieferant für die Spitzengastronomie und -hotellerie sowie Feinkosthändler und passionierte Hobbyköche.
In kaum einem Bundesland übersteigen die jährlichen Zanderfänge der Binnenfischer den einstelligen Tonnenbereich. Voraussichtlich ab 2014 sollen alleine aus Bremen-Vegesack jährlich rund 25 Tonnen Zander lieferbar sein - aus einer nachhaltigen Zuchtanlage der neugegründeten Hansefisch, schreibt der Weser-Kurier. Drei Unternehmensgründer aus dem Raum Oldenburg bauen in Bremen eine geschlossene Kreislaufanlage, die im Dezember einen Erstbesatz von 6.500 jungen Zandern erhalten soll. Der Chemie-Ingenieur Marcus Zechelius, der Betriebswirt und Techniker im Anlagenbau Matthias Felgentreu und der Finanzberater Florian Wichmann wollen ihre Zander mit Biofutter großziehen. Die Anlage besteht aus sechs Becken mit zusammen 200 Kubikmetern Wasser. Innerhalb von sieben Monaten sollen die Zander ihr Marktgewicht erreichen. Verarbeitet werden die Fische vor Ort und nach Auftragslage, "damit der Fisch ganz frisch ist, wenn wir ihn ausliefern", sagt Marcus Zechelius. Schon jetzt ist bei Hansefisch Zander erhältlich: unterstützt von Vertriebsmitarbeiter Mathias Ehrentraut beliefert Florian Wichmann Gastro-Kunden mit Zuchtware aus Deutschland und Nordeuropa. Für den Endverbraucher werde ein Online-Shop eingerichtet. Langfristig soll die Hansefisch zehn Mitarbeiter beschäftigen.
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) feierte heute in Vietnams Hauptstadt Ho Chi Minh City die ersten fünf Pangasius-Produzenten, die eine ASC-Zertifizierung besitzen. Unter ihnen ist Vinh Hoan, die schon Mitte September als erster Pangasius-Produzent eine ASC-Zertifizierung erhalten hatte. Während Vinh Hoan und Hung Vuong mit diesjährigen Halbjahresumsätzen laut Zollstatistik von 72,4 Mio. USD bzw. 60,2 Mio. USD die Plätze 2 und 3 unter den Seafood-Exporteuren Vietnams belegen, sind die anderen ASC-zertifizierten Unternehmen vergleichsweise kleinere Produzenten: Vinh Quang Fisheries (1-6/2012: 12,1 Mio. USD) und Hoang Long Seafood (1-6/2012: 11,8 Mio. USD) liegen auf Platz 61 und 64 der Export-Rangliste. NTAC0 hatte im Juni 2012 eine Farmfläche von 30 Hektar nach dem Global GAP-Standard zertifizieren lassen. Zu der aktuellen Feier, organisiert von Vietnams Fischerei-Direktorat (Dfish), der VASEP, der VINAFIS und dem WWF, waren 120 Vertreter von Produktionsbetrieben, internationale Einkäufer, ASC-Partner und Medien-Repräsentanten erschienen. Bis Ende des Jahres will Vietnam 10 Prozent seiner Pangasius-Produktion im Rahmen des ASC-Programms zertifizieren lassen.
Die fischwirtschaftlichen Betriebe auf dem diesjährigen Bremer Freimarkt sind nicht negativ aufgefallen. Während der Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst (LMTVet) des Landes Bremen vier Sahneautomaten wegen mikrobiologischer Belastungen aus dem Betrieb nahm, eine Eiswürfelmaschine aus demselben Grund beanstandete und das Bratfett einer Berliner-Bäckerei entsorgen ließ, wurde keine der gezogenen Proben von Fischereiprodukten bemängelt. Insgesamt notierten die Veterinäre als Fazit ihrer Überwachung, dass "der Umgang mit Lebensmitteln grundsätzlich sorgfältig und verantwortungsvoll durchgeführt" werde. Der 977. Bremer Freimarkt 2012 hatte vom 19. Oktober bis 4. November etwa vier Millionen Besucher.
Die Fangquote für den Alaska-Seelachs aus US-Fischerei könnte im kommenden Jahr um bis zu 13 Prozent angehoben werden, schreibt das Portal IntraFish. Das zumindest hat das Grundfisch-Planungsteam vorgeschlagen. Demnach liege die biologisch verantwortbare Fangmenge - der 'Acceptable Biological Catch' (ABC) - bei 1,375 Mio. Tonnen. Die TAC 2012 beträgt 1,22 Mio. Tonnen. Der Anstieg ist einer höheren geschätzten Biomasse zu verdanken, die jedoch niedriger ist als das langjährige Mittel, sagt Julie Speegle, Sprecherin des National Marine Fisheries Service. Anfang Dezember wird der Fischereiverwaltungsrat für den Nordpazifik die endgültige Fangquote festlegen, die jedoch nicht höher sein darf als der ABC.
4.000 Kilogramm Störkaviar und 30.000 Kilo Störfilet wollte die AquaOrbis AG in Jessen (Sachsen-Anhalt) von 2011 an produzieren. Diese Ankündigung aus dem Eröffnungsjahr 2008 konnte die Störfarm und Kaviarproduktion jedoch nicht realisieren: im Spätsommer 2012 meldete das Unternehmen Insolvenz an. Die Leidtragenden sind auch 680 Aktionäre, die rund 10 Mio. Euro in die AquaOrbis AG investiert hatten. "Jeder Fehler, der gemacht werden konnte, wurde gemacht", zitierte im Februar die Volksstimme den Vorstandsvorsitzenden Peter Gründken. Beispielsweise seien weder Investitionszulagen noch Fördermittel beantragt worden, kritisiert Gründken seine Vorgänger, "damit sind uns 2,7 Mio. Euro entgangen, und bereits 2010 zeichnete sich eine Liquiditätslücke bis 2013 von 1,6 Mio. Euro ab." Er selber war erst 2011 in den Aufsichtsrat berufen worden, hatte Gunther Frehsee als Vorstand der AquaOrbis AG abgelöst. Statt der angekündigten 4.000 kg Kaviar avisierte AquaOrbis diesen Februar für 2012 nur "bis zu 550 Kilo" - knapp ein Zehntel der 2008 prognostizierten Menge.
Unbekannte haben beim Einbruch in eine Fischzucht im osthessischen Gersfeld mehrere trächtige Störe gestohlen, berichtet die Frankfurter Rundschau. In der Nacht von Mittwoch, den 14., auf Donnerstag, den 15. November, nahmen sie die zur Kaviarherstellung gezüchteten Tiere aus einem Becken und verschwanden. Außerdem stahlen sie verschiedene Werkzeuge aus der Lagerhalle. Peter Groß, Inhaber der betroffenen Fischzucht Rhönforelle, bestätigte heute auf Nachfrage von FischMagazin, dass der Schaden "die fünfstellige Marke" erreiche.