Sinkende Preise lassen die Nachfrage nach Nordseekrabben derzeit wieder steigen. "Die Erzeugerpreise sind nach der Hochpreisphase im Sommer von über 6,- Euro/kg deutlich gesunken", teilt Claus Ubl vom Deutschen Fischerei-Verband mit, "zur Zeit bekommen die Krabbenfischer an der Nordseeküste 3,25 bis 4,00 Euro/kg." Zum Vergleich: im Vorjahr waren es zu dieser Zeit nur rund 1,50 bis 2,00 Euro/kg. Nachdem die Rekordpreise im Sommer einige Verbraucher hatten zögern lassen, finden Krabbenfleisch und -salat jetzt wieder verstärkt Abnehmer. Da die Herbstsaison bislang nur durchschnittliche Fangmengen beschert habe, konkurrierten die Händler um die Ware, sagt Claus Ubl: "Die Bildung von Vorräten verläuft angesichts der durchschnittlichen Fangmengen schleppender als in den Vorjahren." In Dänemark und Holland seien die Fänge tendenziell schwächer gewesen. Deshalb nehmen die Krabbengroßhändler die islamischen Feiertage in diesem Jahr nicht - wie im Vorjahr - zum Anlass für einen Fangstopp der Fischer. Wenn die Schälung in Marokko während des Opferfestes Ende Oktober ruht, werden die Krabben dort zwischengelagert und nach dem Fest gepult.
Costa, Produzent hochwertiger Fisch- und Seafood-Produkte aus Emden, will sich in den kommenden drei Jahren auf dem asiatischen Markt etablieren, meldet das Portal IntraFish. In Südostasien lassen eine wachsende Mittelklasse, höhere Einkommen und knappere Zeitbudgets die Nachfrage nach convenienten TK-Seafood-Produkten steigen. Im Frühjahr will die seit 2007 zur Apetito-Gruppe gehörende Costa in Asien ihre ersten Convenience-Produkte vorstellen. Seit die Emdener Asien Ende 2011 als zukünftigen Schlüsselmarkt definiert haben, habe man Beziehungen zu Partnern in Hongkong und Singapur, aber auch in Dubai sowohl für den LEH als auch für den GV-Sektor aufgebaut, teilt Exportleiterin Carmen Flügger mit. Im Einzelhandel will sich Costa auf Fertiggerichte konzentrieren, für Foodservice und Catering sind zunächst wertgesteigerte Shrimps und Filets das Thema. Dabei komme Costa der Status als Premium-Produzent zugute. "Deutsche und westliche Qualität sind in Asien sehr geschätzt", meint Carmen Flügger. Bislang ist Costa außerhalb Europas in den USA, Kanada und Australien aktiv, langfristig will sich der Hersteller global aufstellen.
Deutsche See Fischmanufaktur nimmt auf dem Dach des neugebauten Lagers für Fisch, Meeresfrüchte und Feinkost eine neue Photovoltaikanlage in Betrieb. Sie produziert umweltfreundlichen Solarstrom, der vollständig zur Energieversorgung des Lagers verbraucht wird. Die Anlage des Marktführers für Fisch und Meeresfrüchte ist damit eine der ersten industriellen Eigenverbrauchsanlagen in Deutschland, bei der der Solarstrom ausschließlich im Betrieb eingesetzt wird. Die Photovoltaik-Dachanlage erzeugt ab sofort etwa 70.000 kWh umweltfreundlichen Strom im Jahr. Dadurch kann das Unternehmen rund 70 Tonnen CO2 -Emmissionen vermeiden. Bereits in der Vergangenheit installierte Deutsche See in mehreren Niederlassungen im süddeutschen Raum Solaranlagen zur Gewinnung von umweltfreundlichem Strom. Doch mit der Solaranlage auf dem Dach des Lagers für frischen Fisch und Meeresfrüchte sowie für Feinkost geht das Unternehmen noch einen Schritt weiter. Knud Vormschlag, zuständig für das Energiemanagement bei Deutsche See, erklärt, was die Anlage so besonders macht: „Anders als viele andere speisen wir den Strom nicht ins Netz ein, sondern verbrauchen ihn selbst. Das macht auch Sinn, denn die Anlage produziert genau dann am meisten Strom, wenn er zur Kühlung unserer frischen Produkte gebraucht wird – nämlich bei Sonne.“
Mit Godaco Seafood hat sich ein weiterer Pangasius-Züchter um eine Zertifizierung nach den Kriterien des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) beworben, teilt die Vietnam Association of Seafood Exporters and Processors (VASEP) mit. Godaco ist einer der größten Fischproduzenten in der Provinz Ben Tre und farmt auf mehr als 120 Hektar Fisch. 2010 war Godaco Aussteller auf dem VASEP-Stand auf der Fish International in Bremen.
Die umstrittene Meeresfischzucht Völklingen (MFV) öffnet am kommenden Freitag und Sonnabend, dem 19. und 20. Oktober, ihre Anlage für die Öffentlichkeit, kündigte gestern die Saarbrücker Zeitung (SZ) an. Am Freitag von 14:00 bis 18:00 Uhr und am Sonnabend von 10:00 bis 18:00 Uhr sollen die Besucher in der Fischzucht in Fürstenhausen eines der insgesamt vier Becken mit Wasser befüllt vorfinden, teilte MFV-Geschäftsführer Jochen Dahm mit. In einer kleinen Forschungshalle könne man den Yellowtail kingfish, der später in der Großanlage gezüchtet werden solle, im Wasser erleben. "Nach dem Tag der offenen Tür", zitiert die SZ Dahm, sollen die übrigen Becken ebenfalls mit Wasser befüllt und "nach und nach" die Fische eingesetzt werden. Konkrete Vorhersagen wollten jedoch weder der MFV-Geschäftsführer noch der Aufsichtsratsvorsitzende, Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU), machen. Auf SZ-Nachfrage habe es jedoch geheißen: "Den ersten Fisch aus Fürstenhausen wird es vor Weihnachten 2013 geben."
Zwei Menschen in den Niederlanden sind offenbar nach dem Verzehr von mit Salmonellen belastetem Räucherlachs gestorben, teilt das holländische Reichsinstitut für Gesundheit und Umwelt (RIVM) mit. 550 Menschen sind nach RIVM-Angaben nach dem Verzehr des Lachses erkrankt, 200 wurden in Krankenhäusern behandelt. Die Zahl der Infizierten könne sich auf bis zu 10.000 belaufen, erklärte ein RIVM-Sprecher, denn nicht jeder Erkrankte würde sich melden. Von den beiden Todesfällen - beides Menschen im Alter von über 80 Jahren - sei einer definitiv auf den Verzehr von Lachs zurückzuführen, der mit Salmonella thompson infiziert war. Bei dem anderen Todesfall sei der Zusammenhang noch nicht bewiesen, jedoch sehr wahrscheinlich. Auf der Basis mathematischer Modellrechnungen hält das RIVM einen Anstieg der Todeszahlen auf bis zu 17 für möglich. Foppen bekundete derweil in einer Pressemitteilung vom 13. Oktober angesichts der Todesnachrichten "Trauer" und erklärte, ihre "Gedanken und Gefühle seien bei jenen, die direkt betroffen sind".
Europäische Einkäufer akzeptierten den Mehrpreis, den der erste ASC-zertifizierte Pangasius-Produzent für seine Ware verlangt, schreibt das Portal IntraFish. Der vietnamesische Exporteur Vinh Hoan fordert für ASC-zertifizierten Pangasius zwischen 0,24 Euro/kg und 0,33 Euro/kg mehr als für konventionelle Ware, sagt San Phan, Verkaufsmitarbeiter für Vinh Hoan in den USA. US-Einkäufer zeigten zwar generell Interesse an der zertifizierten Ware, verzichteten jedoch angesichts des Mehrpreises auf den Kauf. Der Hauptgrund: Ökolabel spielen in den USA noch eine weitaus geringere Rolle als in Europa. Das hatte jüngst eine Untersuchung des Marine Stewardship Councils (MSC) ergeben: nur 21 Prozent der US-Verbraucher kennen die Bedeutung des MSC-Siegels, während es in Großbritannien 31 Prozent seien und in Deutschland sogar 55 Prozent. Pangasius generell erfreut sich in den USA jedoch wachsender Beliebtheit. In den ersten acht Monaten diesen Jahres lagen die nationalen Importmengen mit 146.700 Tonnen 27 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (1-8/2011: 115.300 Tonnen). Vinh Hoan erwarte für sein US-Geschäft 2012 ein Plus von 15 bis 20 Prozent. Der in Florida ansässige Importeur Beacon Fisheries verkauft in diesem Jahr sogar doppelt soviel Pangasius wie im Vorjahr. Der Hauptgrund, warum der US-Verbraucher Pangasius dem heimischen Amerikanischen Wels vorziehe: er kostet nur halb soviel.
Der Pro-Kopf-Konsum von Fisch und Seafood ist in den USA auf den zweitniedrigsten Stand der letzten zehn Jahre gesunken, meldet das Portal IntraFish. Im vergangenen Jahr aßen die US-Amerikaner im Schnitt 15 Pounds (6,81 kg) Seafood - das sind fünf Prozent weniger als 2010 und fast elf Prozent weniger als die 16,6 Pounds (7,54 kg) im Spitzenjahr 2005, heißt es in einem jüngst erschienenen Bericht des Nationalen Fischerei-Instituts (NFI). Die vordersten drei Plätze unter den zehn beliebtesten Arten belegten auch 2011 unverändert Shrimp, Thunfisch in der Dose und Lachs. Tilapia wurde vom vierten Platz durch Alaska-Pollack verdrängt und Pangasius lag erstmals vor dem Amerikanischen Wels auf Rang sechs. "Die zunehmende Beliebtheit von mildem Weißfisch wie Alaska-Pollack ist eine gute Nachricht. Diese Fische werden gerne als Vorspeise gegessen - ein Hinweis darauf, dass die Amerikaner Seafood auf für sie ganz neue Art essen", kommentiert Jennifer McGuire, Marketingmitarbeiterin beim NFI, "egal, ob in Tacos oder vom Grill - von dem Wechsel zu Seafood als Proteinquelle wird die Volksgesundheit erheblich profitieren."
Prochile, das Exportförderungsbüro der chilenischen Regierung lädt am 30. Oktober 2012 ein zur Veranstaltung „Flavours of Chile“ in Hamburg. Die Seminare und Business-Roundtables, die in Zusammenarbeit mit der Handelskammer Hamburg organisiert werden, sollen die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern festigen und die hochwertigen Lebensmittelprodukte aus Chile in Deutschland bekannter machen. Auch Anbieter von Fisch und Seafood sind dabei vertreten. Das Programm umfasst ein Forum zu Lebensmitteln aus Chile mit Informationen für Importeure und Vertreter des Handels. Anschließend haben deutsche Unternehmer Gelegenheit zu Einzelgesprächen mit den Lebensmittelproduzenten und Exporteuren aus Chile. Abends wird ein chilenischer Küchenchef die gastronomische Veranstaltung „Flavours of Chile“ vorbereiten und die Zutaten, ihren Ursprung und Verwendungsmöglichkeiten präsentieren. Chile steht im weltweiten Ranking der Lebensmittelexporteure auf dem 16. Platz und strebt an 2015 zu den zehn wichtigsten Lieferländern zu gehören. Deutschland ist Chiles wichtigster Handelspartner in Europa, Produkte wie Wein, Obst und Gemüse, Trockenfrüchte, Lachs, Fleisch und Tiefkühlprodukte sind seit langen auf dem deutschen Markt vertreten. Weitere Informationen über diese Veranstaltung erhalten Sie bei den Prochile – Büros in Deutschland
Die deutsche Supermarktkette Tegut wird vom Schweizer Handelsriesen Migros übernommen. In den mehr als 300 Tegut-Märkten – überwiegend in Hessen, Thüringen und Nordbayern – arbeiten etwa 6.300 Menschen. Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Fulda erzielte 2011 einen Umsatz von rund 1,16 Milliarden Euro. Den Kaufpreis gaben die Partner vorerst nicht bekannt. „Expansion in der Schweiz ist für die Migros nur noch bedingt möglich“, sagte Unternehmenschef Edi Class in Zürich. Zugleich wachse der Lebensmittelhandel in Deutschland stärker als in der Schweiz. Der Kauf beschränkt sich den Angaben zufolge auf das Handelsgeschäft von Tegut. Das Industrie- und Landwirtschaftsgeschäft bleibt damit in den Händen der Familie Gutberlet. Das Unternehmen war 1947 von Theo Gutberlet unter dem Namen Thegu gegründet worden. Der heutige Tegut-Chef Wolfgang Gutberlet erklärte, die Philosophie beider Handelsunternehmen sei sehr ähnlich. Der Firmenname Tegut soll dem Vernehmen nach in Deutschland erhalten bleiben. Das Sortiment der Tegut-Märkte könnte aber erweitert und an das der Migros angepasst werden. Die Migros betreibt in Deutschland aktuell 5 Häuser mit Frischfischtheke. Tegut betreibt derzeit etwa 70 Theken.