Den Preis des ersten Wettbewerbs "Deutschland sucht die School of Fish" erhält das Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel. Am vergangenen Freitag tagte die Jury in Bremen und ermittelte aus zehn Filialisten den Gewinner. Die Schulklassen hatten aufwendig gestaltete Dokumentationen mit Fotos, Videos und weiteren kunstvoll gestalteten Beiträgen eingereicht. "Das Konrad-Duden-Gymnasium und die Europa-Miniköche in Wesel haben in letzter Konsequenz durch ihre umfassende und tiefgehende Auseinandersetzung mit den Themen gewonnen. Die Erkenntnisse wurden mit einer breiten Öffentlichkeit geteilt und offensichtlich haben alle Spaß an der Aktion gehabt", begründete Peter Koch-Bodes, Vorsitzender der Jury, die knappe Entscheidung. Die Gewinner dürfen live bei der TV-Sendung des ZDF "Küchenschlacht" in Hamburg dabei sein. Den zweiten Platz belegt die Berufliche Schule Velgast, die zu ihrem Projekttag Vertreter aus Wissenschaft und Politik vor Ort eingeladen hatte, um sich über die verschiedenen Aspekte rund um Fisch zu informieren. Und der dritte Platz geht an Schülerinnen und Schüler der Martinsschule in Sindelfingen: sie hatten auf ganz persönliche Art dem Projekt eine internationale Note gegeben, indem sie Fisch und die Herkunft der Schüler aus verschiedenen Ländern zum Thema machten. Eine zweite Runde des gemeinsam mit dem Zeitbild-Verlag durchgeführten Wettbewerbs startet am 2. Januar 2013.
Die Tilapia-Farm von Tropical Aquaculture in Ecuador, Aquamar, hat als erste Fischzucht in Amerika eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten. Mit einer Jahresproduktion von 13.000 Tonnen Tilapia in Teichanlagen ist Aquamar eine der größten Zuchten für den Buntbarsch in Ecuador und in Amerika überhaupt, schreibt der ASC. Aquamar-Inhaber Enrico Delfini begrüßte die Zertifizierung als "Höhepunkt von mehr als sechs Jahren harter Arbeit für die Farm". Alfonso Delfini Jr., ebenfalls Aquamar-Eigner und -Geschäftsführer, war als Gründungsmitglied von Tropical im Leitungsgremium des Tilapia Aquaculture Dialogues. ASC-Geschäftsführer Chris Ninnes bezeichnete die Zertifizierung als weiteren Meilenstein: "Schon bald wird es den ersten ASC-zertifizierten Tilapia auf dem amerikanischen Markt geben. Die Exporte nach Europa werden auch zunehmen."
Das Zuchtunternehmen des polnischen Lachsproduzenten Morpol, die britische Meridian Salmon, baut in Schottland derzeit für 5,4 Mio. Euro eine Kreislaufanlage für Lachssetzlinge. Das teilte Morpol anlässlich der Präsentation seiner Ergebnisse für das dritte Quartal 2012 mit, schreibt das Portal IntraFish. Jährlich können in der Anlage drei Millionen Parrs und drei Millionen Smolts produziert werden, wahlweise 4,5 Millionen Smolts. Nach Fertigstellung der Brutanlage im Sommer 2013 würden sich die durchschnittlichen Kosten für die Setzlinge in Großbritannien reduzieren, gleichzeitig könne Morpol flexibler agieren. Damit besitzt Morpol dann im UK eine Kapazität von insgesamt 12 Mio. Smolts, sämtlich von Freedom Foods zertifiziert. Auch Morpols Lachsfarm in Norwegen, Jokelfjord, habe für seine Hatchery einen Ausbau der Kapazität von derzeit 1 bis 2,5 Mio. auf jährlich 3,1 Mio. Smolts beantragt.
Die österreichische Supermarktkette Spar hatte sich 2011 im Rahmen einer Kooperation mit der Umweltorganisation WWF zur Umstellung des gesamten Fischsortiments auf Produkte aus nachhaltigem Fischfang verpflichtet. Nach einem Jahr zieht die Spar ein erstes Resümee: bereits 45 Prozent der Fische in Bedienung, Tiefkühlung und in den Regalen - insgesamt rund 370 Produkte - kommen aus heimischen Gewässern, Bio-Fischzuchten, MSC-zertifiziertem Wildfang oder nachhaltiger Fischerei sowie Aquakultur. Bis 2013 wollen WWF und Spar das gesamte Fischsortiment entsprechend umstellen. "Mit unserer neuen Fischeinkaufspolitik, die wir in Kooperation mit dem WWF erstellen konnten, sind wir auf einem guten Weg zu Österreichs nachhaltigstem Fischhändler", sagte Gerhard Drexel, Vorstandsvorsitzender der Spar. Maßnahmen für die Zukunft: bei Zuchtfischen werden Produkte und Lieferanten mit Bio-Zertifizierung weiter forciert, ab 2013 setzt die Spar auch auf die neue ASC-Zertifizierung. Darüber hinaus fördert Spar österreichische Spezialitäten wie das Bodensee-Fellchen. Im Rahmen der Kampagne "Von dahoam das Beste" bei Interspar werden außerdem Fische aus regionalen Gewässern wie Forelle, Huchen oder Saibling in Standorten in der Nähe der Fischzuchten angeboten.
Die Goldforelle (Oncorhynchus aguabonita) ist am 15. Oktober 2012 als neue Handelsbezeichnung vorläufig festgelegt worden. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entscheidet binnen fünf Monaten nach dieser Festlegung über die Aufnahme in das Verzeichnis der zugelassenen Handelsbezeichnungen für Erzeugnisse der Fischerei und der Aquakultur. Im Folgenden finden Sie ein Kurzporträt der Goldforelle.
Der Marine Stewardship Council (MSC) hat den Agrarexperten Dr. Werner Kiene zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Der Österreicher wird ab kommendem Jahr die Nachfolge des in den Ruhestand tretenden Vorsitzenden Will Martin übernehmen. Kiene besitzt mehr als 40 Jahre Erfahrung mit Schlüsselpositionen auf dem Feld der globalen Entwicklung, mit internationalen Initiativen im Bereich Lebensmittelsicherheit und Systemen für ein wirksames und nachhaltiges Ressourcen-Management. Er war unter anderem tätig für die Ford-Stiftung und für die deutsche Entwicklungshilfeorganisation GTZ-GIZ, bei der er Projekte zur Etablierung eines nachhaltigen Fischerei-Managements, basierend auf FAO-Prinzipien, in der Fischindustrie Mauretaniens leitete. Kiene war Vorsitzender des Weltbank Inspection Panels und arbeitet momentan in ähnlicher Funktion für die Inter-American Development Bank. Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender bei Fairtrade International Certification, die gewährleisten, dass sich Produzenten, Verarbeiter und Händler an die sozialen und ökologischen Standards von Fairtrade halten.
Die Thai Union Frozen Products (TUF), führender thailändischer Hersteller von Thunfisch-Konserven, hat freiwillig ihre Exporte in die Europäische Union gestoppt. Der Hintergrund: bei mehreren Untersuchungen wurden Kontaminationen festgestellt, die erst nach der Verarbeitung erfolgt waren, teilt TUF mit. Das Problem liege im Wasserkühlsystem des 'Formers'. Davon nicht betroffen sind Produkte, die in anderen Fabriken des Konzerns hergestellt werden - darunter neue Thunfisch-Produkte der führenden deutschen Supermarktkette Edeka. Die Edeka hatte jüngst mitgeteilt, ab November unter dem Brand John West, einer Marke der TUF-Tochter MW Brands, erstmals handgeangelten Skipjack-Thunfisch anzubieten. Nachdem schon Followfish (Friedrichshafen) Anfang des Jahres "pole-and-line-tuna" vorgestellt hat, folgt jetzt John West mit diesen nachhaltig und selektiv gefischten Produkten: Thunfischfilet, Stücke und Salat. Bart de Vuijst, John West-Geschäftsführer in den Niederlanden, betonte, dass die TUF-Produkte in Nordeuropa und auch Deutschland aus MW Brands-Fabriken in Ghana und auf den Seychellen kommen: "Ich kann Ihnen versichern, dass die ersten Lieferungen an die Edeka aus Angelfischerei im Senegal stammen."
"Deutsche See" Fischmanufaktur hat am 12. November 2012 als vorsorgliche Maßnahme Ware der Fischart Red Snapper gesperrt. Das Bremerhavener Unternehmen hatte den Hinweis erhalten, dass der Verzehr dieses Produkts bei sechs Personen zu gesundheitlichen Problemen geführt hatte. Aufgrund der Symptomatik geht man davon aus, dass die Ursache der Erkrankungen ein marines Biotoxin namens Ciguatoxin ist. Bei Vorliegen des ersten konkreten Verdachtsfalles wurden umgehend die zuständigen Veterinärbehörden informiert. Zum Schutz der Gesundheit der Verbraucher hat „Deutsche See“ als vorsorgliche Maßnahme die ausgelieferte Red Snapper-Ware sofort gesperrt und aus dem Handel genommen. Der Einzelhandel wurde bereits informiert, die betroffene Ware umgehend aus den Bedientheken entfernt. Der betroffene Red Snapper wurde ausschließlich als lose Ware an den Frischfisch-Theken des Lebensmitteleinzelhandels angeboten, nicht als verpacktes Produkt. Die Lieferung stammt aus dem Indischen Ozean vor Sri Lanka. Typischerweise treten Ciguatera-Vergiftungen in anderen Gebieten auf, hauptsächlich in der Karibik, dem Pazifik und rund um Madagaskar.
Weltweit wächst die Aquakultur mit Raten von rund zehn Prozent pro Jahr, aber in Europa herrscht Stagnation. "Verpassen wir in Deutschland die Chancen einer globalen Wachstumsbranche durch falsche Gesetzgebung, überzogene Naturschutzauflagen und mangelnden politischen Willen?" Diese Frage stellt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) und hat für die morgen in Hannover beginnende "EuroTier 2012" gemeinsam mit der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Unter der Überschrift "Parteien zur Bundestagswahl: 'Wenn Aquakultur und Fischerei 'die Wahl' hätten ..." stellen sich die im Bundestag vertretenen Fraktionen erstmals einer Diskussion über die Zukunft der Aquakultur. Unter der Moderation des DFV-Generalsekretärs Dr. Peter Breckling nehmen teil: Holger Ortel (MdB, SPD), Hans-Michael Goldmann (MdB, FDP), Cornelia Behm (MdB, Grüne), Kirsten Tackmann (MdB, Linke) und Clemens Große-Macke (MdL, CDU). Im Austausch mit dem Fachpublikum sollen die Positionen der Parteien erörtert und gemeinsame Lösungsansätze geprüft werden. Veranstaltungsort und -zeit: Dienstag, 13.11., um 11:30 Uhr im Forum Aquakultur.
Die Wiener Städtische Versicherung hat ein Drittel der Soravia Food Market GmbH, des Mutterunternehmens der Alpenlachs Soravia GmbH, und der VVT Vermögensverwaltungs GmbH übernommen, meldeten österreichische Zeitungen Ende Oktober. Je ein weiteres Drittel halten weiterhin die Soravia-Gründer - die Bauunternehmer Hanno und Erwin Soravia - sowie die Autofelgen-Unternehmer Alexander und Adrian Riklin. "Ein reines Finanzinvest, das auf rund fünf Jahre angelegt ist", kommentiert Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen. Hanno Soravia erklärte, die Versicherungsgesellschaft ermögliche dem Züchter, weitere Kapazitäten aufzubauen. Bislang vermarktet die Soravia-Gruppe Fische von zehn österreichischen Züchtern, die als Lizenznehmer unter der Marke 'Alpenlachs' Eismeersaibling produzieren. Die erste Fischzucht, die von der Soravia-Gruppe selbst betrieben werden soll, stehe derzeit in Hermagor am Pressegger See vor der Fertigstellung, schreibt die 'Kleine Zeitung'. "An die 100 Tonnen Fisch pro Jahr wollen wir produzieren. Die Fischzucht inklusive der für 2013 geplanten Verarbeitungsstätte wird in der Region zehn Arbeitsplätze schaffen", kündigt Alpenlachs-Geschäftsführer Lukas Werner an. Der Hermagorer Alpenlachs solle größtenteils an die Rewe-Gruppe geliefert werden.