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12.03.2013

Schleswig-Holstein: Begrenzung der Stellnetzfischerei

Allein in Mecklenburg-Vorpommern sterben pro Winterhalbjahr etwa 17.000 bis 20.000 Vögel als Beifang in der Küstenfischerei. Eine Quantifizierung für ganz Deutschland ist jedoch schwierig. Die Umweltschutzorganisationen BUND, NABU und WWF fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme den mittelfristigen Ausstieg aus der Stellnetzfischerei in deutschen Meeresschutzgebieten. In diesem Zusammenhang loben sie die geplanten Ansätze und Sofortmaßnahmen des schleswig-holsteinischen Ministers für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Robert Habeck (Grüne). So soll nach Änderung der Küstenfischereiverordnung noch in diesem Jahr die Stellnetzfischerei begrenzt werden, um den Beifang von Seevögeln und Schweinswalen zu reduzieren. Außerdem sieht der Plan vor, alternative Fangmethoden zu fördern und zu erproben. Begleitend soll ein Monitoring der Beifänge durchgeführt werden. Ziel dieser "Paketlösung" sei es, die handwerkliche Küstenfischerei zu erhalten und zugleich mit dem Meeres- und Walschutz in Einklang zu bringen. Minister Habeck hatte jedoch schon Ende 2012 betont: "Uns ist daran gelegen, die heimische, handwerkliche Fischerei zu stärken."
11.03.2013

Vietnam: Geldbußen für ausländische Aufkäufer

Die vietnamesische Regierung will mit härteren Geldbußen gegen ausländische Seafood-Aufkäufer vorgehen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Ein neuer Gesetzesentwurf sieht vor, dass vietnamesische Unternehmen, die heimische Fischereiprodukte an ausländische Händler verkaufen, mit Geldbußen von bis zu 100 Mio. VND (3.640,- Euro) und Einzelpersonen mit Strafen von bis zu 50 Mio. VND (1.820,- Euro) belegt werden können. Seafood-Verarbeiter unterstützen den Schritt, um zu verhindern, dass örtliche Produzenten von Ausländern überboten werden. Denn in den Küstenregionen Zentralvietnams bieten insbesondere Handelsunternehmen aus Australien, Südkorea und Taiwan den Fischern beispielsweise für Thunfisch wesentlich mehr als die Vietnamesen offerieren können. Die Folge: die heimischen Händler müssen 60 bis 70 Prozent ihrer Ware importieren, um ihre Produktion am Laufen zu halten. Die örtlichen Fischer lassen sich selbstverständlich auf die Geschäfte ein. Viele Produzenten befürchten jedoch, dass die neue Regelung an der Beweisführung scheitern werde, da meistens vietnamesische Mittelsmänner den Einkauf für die ausländischen Handelsunternehmen tätigen.
Länderreport Länderreport
07.03.2013

Chile startet Zucht von Schwarzem Seehecht

In Chile wird im Rahmen eines weltweit einmaligen Pionier-Projektes der auf dem Markt gefragte Schwarze Seehecht (Dissostichus eleginoides) gezüchtet, meldet Fish Information & Services (FIS). Nach vierjähriger Forschungsarbeit erhielten die Wissenschaftler im November 2012 erstmals Seehecht-Larven von lebend gefangenen Weibchen. Die Jungfische dienen jetzt als Erstbesatz für eine experimentelle Mastanlage, in der die Technologie innerhalb der kommenden sechs Jahre auf Industrieniveau gehoben werden soll. Ziel sei es, die chilenische Aquakultur, die sich zu 95 Prozent auf verschiedene Lachs- und Forellenarten beschränkt, zu diversifizieren. Da der Schwarze Seehecht - engl. Patagonian toothfish oder Chilean seabass - aus Wildfischerei einen Markt besitzt, versprechen sich die Akteure von einer möglichen Aquakultur des Fisches erhebliche ökonomische und soziale Vorteile für den Süden Chiles. Bislang ist die Initiative mit 6,3 Mio. USD (4,8 Mio. Euro) vom Nationalen Forschungs- und Technologierat 'Conicyt Fondef' und mit weiteren 2,7 Mio. USD (2,1 Mio. Euro) von der La Araucana Education Corporation gefördert worden. Beteiligt sind außerdem mehrere Universitäten, Privatunternehmen sowie internationale Fachleute.
07.03.2013

Bottrop: Homann Feinkost streicht 43 Stellen bei Nadler

Der Feinkosthersteller Homann entlässt an seinem Standort Bottrop 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nadler-Produktion, meldet das Portal der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). In dem Werk mit derzeit noch 255 Beschäftigten fallen 30 Stellen in der Produktion und 13 weitere in der Logistik weg. Mit der Maßnahme, die bis Ende des Jahres umgesetzt werden soll, sichere Homann die Zukunft des Standortes an der Bottroper Scharnhölzstraße, erklärte Alexander Truhlar, Unternehmenssprecher der Müller-Gruppe. Betroffen sind vor allem Frauen und ungelernte Kräfte. Die Betriebsratsvorsitzende Suzann Dräther verweist auf die Verantwortung der Verbraucher, die gerade beim Lebensmitteleinkauf häufig "keine Marken, sondern Discountware kaufen." Homann produziere zwar auch Eigenmarken für den Handel und Salate für den Discounter, aber - vom Krautsalat abgesehen - nicht am Standort Bottrop.
TK-Report TK-Report
07.03.2013

Russland: Pollack-Produzenten wehren sich gegen Kartellvorwürfe

Neun Mitgliedsunternehmen der Vereinigung der Russischen Pollack-Fischer (PCA) haben formal Einspruch erhoben gegen eine Entscheidung der Anti-Kartellbehörde (FAS), die Ende Dezember ergangen war und der PCA sowie 26 ihrer Mitglieder Preisabsprachen vorwirft. Bislang liegen dem Gericht Einsprüche von JSC Dalryba LLC, Pollux LLC, Okeanrybflot, Vostokrybprom sowie der PCA vor, schreibt das Portal IntraFish. Ähnliche Anträge gegen die FAS haben auch TURNIF, Intraros, Kamchatimpeks und Sovganaryba gestellt. Die Behörde geht davon aus, dass die Alaska-Seelachs-Produzenten der Strafverfolgung entgehen bzw. die Zahlung der Geldbußen verzögern wollen. Die FAS wirft den Fischindustriellen illegale Aktivitäten vor, die in Russland nicht nur die Preise für Alaska-Seelachs, sondern auch für weitere Seelachs-Erzeugnisse - Kaviar, Filets, Fischmehl und anderes - in die Höhe getrieben hätten. Den einzelnen Produzenten drohten jetzt Strafen in Höhe von 1 bis 15 Prozent ihres Umsatzes. Bemessungsgrundlage ist das Jahr, in dem die Ermittlungen der FAS begannen. Die 47 PCA-Mitglieder fangen 30 Prozent der gesamten russischen Fänge und halten über 60 Prozent der Alaska-Seelachs-Quoten. 2013 dürfen in Russland 1,7 Mio. t Seelachs im Wert von etwa 1,8 Mrd. USD (1,4 Mrd. Euro) gefangen werden.
05.03.2013

Norwegen: Hohe Preise für Frischlachs

Der Exportpreis für frische ganze Lachse lag im Februar im Schnitt bei 37,61 NOK/kg - etwa 5,04 Euro/kg - und erreichte damit das höchste Niveau seit Mai 2011, meldet das Portal IntraFish. Verglichen mit Februar 2012 lagen die Preise durchschnittlich 34 Prozent höher. Damit war auch der Wert der norwegischen Lachsexporte 20 Prozent höher als im Vorjahresmonat, obgleich die Exportmenge 6 Prozent geringer war. Das Gros nahmen europäische Länder ab, wobei Großbritannien und Polen Wachstum notieren. Die Ausfuhr nach Osteuropa ging um 24 Prozent zurück, insbesondere nach Russland. Asien kaufte 20 Prozent weniger.
05.03.2013

Alaska: Fischerei-Gruppen unterstützen regionales Nachhaltigkeits-Label

27 Vertreter der United Fishermen of Alaska (UFA) haben eine Resolution unterzeichnet, in der sie die auf FAO-Richtlinien gründende regionale Zertifizierung "Responsible Fisheries Management" (RFM) unterstützen, teilt das Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI) mit. Die Resolution "zeige, dass eine große Mehrzahl der Fischindustrie in Alaska die Zertifizierung unterstütze", kommentiert ASMI. In der UFA sind 37 Fischerei-Gruppen aus Alaska zusammengeschlossen. In der Erklärung unterstützen sie ausdrücklich die Entscheidung des Staates Alaska, sich als Auftraggeber aus der MSC-Zertifizierung für den Alaska-Wildlachs zurückzuziehen. Die Fischer meinen, dass die Marke Alaska für wildes, natürliches und nachhaltiges Seafood stehe, zumal die Nachhaltigkeit seit mehr als einem halben Jahrhundert in der Verfassung des Bundesstaates verankert sei. Die fischereilichen Management-Praktiken der Behörde für Fisch und Wild (ADF&G) und ihre objektive Zertifizierung durch Dritte seien international anerkannt. Mehr brauche es nicht, damit die Kunden in LEH und Großhandel begreifen, dass Seafood aus Alaska "nachhaltig" ist. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die United Cook Drift Association, die Alaska Trollers Association, die Petersburg Vessel Owners Association und die Cordova District Fishermen United.
05.03.2013

Vietnam: Neuer Verband soll Rechte der Pangasius-Farmer stärken

In Vietnam wurde am vergangenen Sonnabend mit der Vietnam Tra Fish Association (VTFA) ein neuer Verband gegründet, der die Rechte der Pangasius-Züchter verteidigen und einen fairen Wettbewerb fördern soll, schreibt die Global Times. Die in der Provinz An Giang im südlichen Mekong-Delta ins Leben gerufene Vereinigung zählt derzeit 145 Mitglieder aus ganz Vietnam. Vorsitzender ist der frühere stellvertretende Landwirtschaftsminister Nguyen Viet Thang, schreiben die Vietnam News. Vietnam wird in diesem Jahr voraussichtlich 1,2 bis 1,5 Mio. Tonnen Pangasius produzieren, wovon etwa 150.000 Tonnen auf den Binnenmarkt gelangen.
04.03.2013

Irland: 2.000 demonstrieren gegen geplante Lachsfarm

In der westirischen Stadt Galway haben am vergangenen Wochenende rund 2.000 Menschen gegen eine von der Seefischereibehörde Bord Iascaigh Mhara (BIM) geplante große Lachsfarm vor den Aran-Inseln demonstriert, schreibt die Tageszeitung The Irish Times. Den Aufruf zur Demonstration hatten mehr als 20 Angler-Vereinigungen und Umweltschutzgruppen unterzeichnet, die negative Auswirkungen der 456 Hektar großen Farm befürchten. Mehrere Sprecher wiesen darauf hin, dass die Schädlingsbekämpfungsmittel, deren Einsatz BIM gegen Lachsparasiten ins Auge fasse, auch die Krustentiere unter den Lachsgehegen töten würde. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins "Galway gegen Lachsgehege" fragte, was mit den Fäkalien der voraussichtlich sieben Millionen Lachse geschehen werde. Er selber habe sich an Lachs-Besatzmaßnahmen beteiligt, die die Bestände in den Zuflüssen des River Clare wieder auf das Niveau von vor 40 Jahren gebracht hätten: "Jetzt wollen sie eine giftige Wolke, die sieben Millionen Käfiglachse mit all diesen Fäkalien und Chemikalien und Läusen enthält, zwischen jene 15.000 Wildlachse schieben, die durch diese Gewässer ziehen."
01.03.2013

Holland: Austernfischereien erhalten MSC-Zertifizierung

Die beiden Fischereien der holländischen Austernfischer, der "Nederlandse Oestervereniging", haben sich erfolgreich nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifizieren lassen. Die unabhängige Zertifizierungsorganisation Intertek Moody Marine urteilt, dass die an der holländischen Nordseeküste betriebene Fischerei - in der Oosterschelde und im Grevelingen, auch Grevelingenmeer genannt - nachhaltig ist und gut gemanaged wird. Rund 30 Unternehmen und Einzelpersonen fischen zum einen heimische Europäische Austern (Ostrea edulis), zum anderen Pazifische Felsenaustern (Crassostrea gigas). Im Rahmen dieses 'Catch and Grow'-Systems (CAG) - einer so genannten 'erweiterten Fischerei' - werden die Muscheln mit Harken, den 'kors', von den Austernbetten geschabt. Insgesamt ernten die Mitglieder der Vereinigung auf diese Weise im Jahr zur Zeit 700.000 Europäische und 35 Millionen Pazifische Austern - nahezu die gesamte Ernte der Niederlande. Verkauft werden die Austern vor allem nach Belgien, Deutschland, Frankreich und Italien. Verbandssekretär Jaap de Rooij und Nathalie Steins, MSC-Geschäftsführerin für die Beneluxstaaten, begrüßten die Zertifizierung.
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