Kanadas Hummerfischer haben heute einen mehrtägigen Streik für höhere Preise beendet und sind erstmals seit vergangenem Donnerstag wieder auf Fang gewesen, meldet der in Halifax erscheinende The Globe and Mail. Gut 2.000 Mannschaften im Norden von Nova Scotia, aber auch Fischer in P.E.I, New Brunswick und Quebec waren im Hafen geblieben, weil gestiegene Kosten für Diesel, insbesondere aber auch für Köderfischarten ihre Erlöse auffressen. Die Fischer in Nova Scotia erhielten zum Saison-Beginn zwischen 3,75 für kleinere und 4,- $/Pound für größere Hummer - das sind 6,30 bis 6,72 Euro/kg - , teilweise auch nur 3,- $/Pound (5,04 Euro/kg). Um zu überleben, benötigten sie mindestens 5,- $ (8,39Euro/kg), erklärten die Bootseigner.
Im niedersächsischen Lehrte hat zum Jahresbeginn ein neues Fischfachgeschäft eröffnet, meldet die 'Neue Woche'. In der Burgdorfer Str. 43 bietet Ivica Rozic ein Vollsortiment an: Frischfisch, Räucherfisch, Fischplatten, Fischbrötchen und selbstgemachte Saucen. Täglich - Dienstag bis Sonnabend - von 11:30 bis 14:00 Uhr wird eine Auswahl an Mittagsgerichten zum Verzehr im Ladenlokal oder zum Mitnehmen angeboten. Den Frischfisch bezieht der Händler direkt vom Hamburger Fischmarkt, Marinaden und Salate werden überwiegend in Bremerhaven gekauft. Die "Matjes nach Heuer Art" werden in der eigenen Küche produziert.
Die zu starke Befischung der Weltmeere könnte die Hauptursache für die gegenwärtig global beobachtete Zunahme von Quallen sein. Diese Ansicht vertreten zumindest französische Forscher des in Marseille ansässigen Institut de recherche pour le développement (IRD) in einem Aufsatz im 'Bulletin of Marine Science'. Demnach profitierten die Quallen von einer Überfischung bei Raubfischen wie dem Thunfisch, einem Fressfeind der Quallen, ebenso wie bei kleinen pelagischen Fischen, die mit den Quallen zum einen in einer Nahrungskonkurrenz um das Zooplankton stehen, außerdem die Eier und Larven der gallertartigen Medusen fressen. Für ihre Studie hatten die Forscher zwei Ökosysteme verglichen, die sich in derselben Meeresströmung, dem Benguelastrom, befinden. Der Unterschied: während das fischereiliche Management vor der Küste Namibias eher lax gehandhabt wird, unterliegen die Gewässer vor Südafrika, etwa 1.000 Kilometer weiter südlich, strikten Fischereikontrollen. In Namibia wich etwa ein Bestand von 10 Mio. Tonnen Sardinen, der dort in den 1960er Jahren lebte, einer Population von 12 Mio. Tonnen Quallen. Das Fazit der Studie: um die Ausbeutung der Meere in den Griff zu bekommen, müsse ein ökosystemarer Ansatz gewählt werden: Management-Maßnahmen müssten alle Ebenen der Nahrungskette berücksichtigen und dürften sich nicht beispielsweise auf die Quallen oder eine bestimmte Fischerei beschränken. Das, so meinen die Forscher, sei die einzige Möglichkeit um zu verhindern, dass wir irgendwann keinen Fisch mehr haben und stattdessen Quallen essen.
Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle (* 1947) ist zum neuen Präsidenten des bayerischen Landesfischereiverbandes (LFV) gewählt worden, meldet das Nachrichtenmagazin Focus. Damit vertritt er die Interessen von 130.000 Anglern aus 875 Vereinen und 620 bayerischen Berufsfischern. Der ehemalige Präsident des Landesamtes für Umwelt (LfU) wurde in Augsburg gewählt, teilte der LFV am vergangenen Samstag in München mit. Der Fischereiverband setzt sich für den Schutz der Natur ein und will die bayerischen Seen und Flüsse mit ihrem Fischbestand so ursprünglich wie möglich erhalten.
Norwegen konnte den Wert seiner Seafood-Exporte diesen April um 105 Mio. Euro auf insgesamt 583 Mio. Euro steigern - ein Plus von 22 Prozent gegenüber April 2012. Das teilte aktuell der Norwegian Seafood Council (NSC) mit. In den ersten vier Monaten des Jahres 2013 exportierte Norwegen Seafood im Wert von 2,357 Mrd. Euro und damit 5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. "Das Wachstum im April ist vor allem auf einen Wertanstieg bei den norwegischen Lachsexporten zurückzuführen", erklärte Egil Ove Sundheim, NSC-Direktor für Marketing. Aufgrund eines Lachspreises in "Rekordhöhe" erlöste Norwegen alleine im April für seine Lachsausfuhren 397 Mio. Euro und damit 106,7 Mio. Euro oder 38 Prozent mehr als im April 2013. Seit Jahresbeginn exportierte das Land Lachs für 1,469 Mrd. Euro - 305 Mio. Euro oder 25 Prozent mehr als von Januar bis April 2012. Die Industrie profitiert von einem Lachspreis, der im April mit 5,56 Euro/kg (42,01 NOK/kg) 42 Prozent höher lag als der Preis von 3,92 Euro/kg (29,58 NOK/kg) im Vergleichsmonat 2012. Auch die Fjordforellen-Exporte stiegen um 37,6 Prozent oder 7 Mio. Euro auf 25,7 Mio. Euro, für die ersten vier Monate lag das Wachstum bei 17,3 Mio. Euro auf ein Gesamt von 89,4 Mio. Euro - immerhin noch 24 Prozent Zuwachs.
Am vergangenen Sonnabend, den 4. Mai fand zum dritten Jahr in Folge der Weltfischbrötchentag statt. Die jährlich wiederkehrende Marketingaktion - eine Erfindung des Ostsee-Holstein-Tourismusverbandes - findet an den Küsten immer mehr Anhänger, schreibt die Nordsee-Zeitung (NZ). Nicht nur in Schleswig-Holstein, auch im Niedersächsischen wurde der Tag genutzt. "Das Fischbrötchen nimmt eine positive Entwicklung, es wächst in seiner Bedeutung", zitiert die NZ den Geschäftsführer von Abelmann (Bremerhaven), Lars Gieseking. Karina Beier, Marktleiterin beim Nachbarn "Fiedlers Fischmarkt" im Schaufenster Fischereihafen, nennt konkrete Zahlen: von Montag bis Donnerstag verkaufe sie täglich rund 320 Brötchen und am Wochenende gut 720. Das Besondere an den Brötchen: seit vier Jahren werden sie in Muschelform gebacken. Der Renner unter den Varianten sei der Matjes. Ein starkes Produkt sind Fischbrötchen auch bei der Fischgastrokette Nordsee. Deutschlandweit wurden in den mehr als 400 Fililalen im vergangenen Jahr 29,7 Mio. Brötchen verkauft - knapp 100.000 pro Tag. Favorit der Kunden sei das Backfisch-Baguette mit 7,4 Mio. Verkäufen, gefolgt von Bismarck- und Matjes-Baguette. Eine eigene Philosophie des Belegens verrät Horst Degenhard, seit 1975 Inhaber des Fischbrötchenwagens "Roter Sand". Beim Matjes-Brötchen müsse "auf der linken Seite immer ein bisschen Matjes rausgucken, ungefähr zwei Zentimeter. Der erste Biss soll nur nach Fisch schmecken, beim zweiten kommt das Brötchen dazu, beim dritten die Zwiebel."
Der norwegische Lachszüchter Norway Royal Salmon schloss das 1. Quartal 2013 mit einem Ergebnis ab, das dreimal so hoch war wie im 1. Quartal 2012: das EBIT von 5,9 Mio. Euro bedeutete ein Plus von 350 Prozent, meldet IntraFish. Basis waren Betriebseinnahmen von 69,1 Mio. Euro (I/2012: 49,9 Mio. Euro). Das positive Ergebnis bescherte ein starker Lachsmarkt mit erheblich gestiegenen Preisen: das EBIT je Kilo lag mit 1,20 Euro nahezu dreimal so hoch wie die 0,42 Euro/Kilo im 1. Quartal 2012. Die Erntemenge lag in den ersten drei Monaten 2013 mit 5.405 Tonnen 19 Prozent höher als im 1. Quartal 2012. Insgesamt handelte Norway Royal Salmon 13.574 Tonnen - 6 Prozent mehr als 2012. Auch für das laufende 2013 ist der Züchter optimistisch gestimmt und will insgesamt 30.000 Tonnen Lachs ernten. NRS will sich auch um einige der 20 neuen Zuchtlizenzen bewerben, die Norwegen in der Region Troms und Finnmark vergeben will.
Der norwegische Produzent Norway King Crab hat seine Fischerei auf Königskrabben (Paralithodes camtschaticus) erfolgreich von der Organisation Friend of the Sea (FoS) als nachhaltig zertifizieren lassen, meldet das Portal IntraFish. Die Fischerei wird von kleinen, höchstens elf Meter langen Booten betrieben, die jeweils mit bis zu 30 Korbfallen fischen. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist die Fischerei unproblematisch: gefischt wird außerhalb von Meeresschutzzonen, der Meeresboden wird nicht beeinträchtigt und Beifänge oder Discards werden nicht produziert, da die Fallen Fluchtausgänge für Nicht-Zielarten besitzen. Untermaßige Jungtiere werden lebend wieder freigelassen. Der Bestand gilt als nicht überfischt. Örtliche Behörden kontrollieren die Fischerei und jährlich werden neue Fangquoten vergeben. Die Fischerei und die Verarbeitungsbetriebe besitzen ein effizientes Energie- und Wassermanagement. Abfälle werden recycled und auf den Einsatz ozonschädigender Kühlmittel wird verzichtet. Svein Ruud, Geschäftsführer von Norway King Crab, begrüßte die Zertifizierung als "wichtigen Mehrwert" für seine Produkte.
Pesca Chile, chilenische Tochter des insolventen spanischen Fischereikonzerns Pescanova, ist bankrott. Das erklärte der 4. Zivilsenat in Santiago de Chile, meldet die chilenische Zeitung Diario Financiero. Unter dem Dach von Pesca Chile waren die Lachszucht-Töchter von Pescanova - Acuinova und Novaustral - zusammengefasst. Das Farmunternehmen ist mit 53,7 Mio. Euro bei acht chilenischen Banken verschuldet, die sich durch einen Verkauf der Zuchtanlagen schadlos halten wollten. Pescanova wollte ursprünglich Acuinova für umgerechnet 194,8 Mio. Euro verkaufen, um seine Verschuldung abzubauen.
Bonus-Zahlungen an die Geschäftsführer der Völklinger Stadtwerke sind in die Kritik mehrerer Ratsfraktionen der saarländischen Stadt geraten. Den Geschäftsführern der Stadtwerke Holding (SWV) und der Tochtergesellschaften Vertrieb und Netz, Jochen Dahm und Ralph Schmidt, hat der Aufsichtsrat einen 15-prozentigen Lohnaufschlag jeweils für die Jahre 2010 und 2011 gewährt, schreibt die Saarbrücker Zeitung. Jochen Dahm ist gleichzeitig auch Geschäftsführer der umstrittenen Meeresfischzucht Völklingen (MFV). Norbert Degen, früherer SPD-Oberbürgermeisterkandidat, spricht von "Selbstbedienung bei den Stadtwerken" und kritisiert, dass Geschäftsführer Jochen Dahm (CDU) "für seine dilettantischen Leistungen auch noch mit 39.000 Euro belohnt" werde. Auf SZ-Anfrage, für welche besonderen Leistungen diese Tantiemen gewährt worden seien, hatte Völklingens Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU) nicht geantwortet. Für die Meeresfischzucht Völklingen waren bis Ende 2012 geschätzte 21 Mio. Euro investiert worden. Die Planungen ging zuletzt davon aus, dass die Gewinnzone frühestens in zehn bis elf Jahren - 2023/2024 - erreicht werde.