Der Fischabsatz im britischen Lebensmitteleinzelhandel ist in den letzten zwölf Monaten - bis Stichtag 17. August 2013 - auf Basis Menge um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gefallen und war sogar 2,4 Prozent niedriger als zwei Jahre zuvor. Das berichtet IntraFish unter Verweis auf aktuelle Statistiken des Marktforschungsunternehmens AC Nielsen. Der Wert des verkauften Fischs sei allerdings Jahr um Jahr gestiegen: von 3,5 Mrd. Euro (2011) über 3,6 Mrd. Euro (2012) auf 3,7 Mrd. Euro im letzten Bemessungszeitraum. Motor für diesen Aufwärtstrend sei vor allem der Bereich Frischfisch, der für 57,7 % des Umsatzes stand (zum Vergleich: TK-Fisch 25,3% und Konserven 16,9%). Die Verbraucher zahlten mit 2,2 Mrd. Euro gut 6,2% mehr als 2012 und auch die Frischfischmenge stieg von 146.133 t um 4,4% auf 152.509 t. TK-Fisch hingegen verlor auf Basis Menge 3,3% und lag bei 123.410 t, auf Basis Wert sank der Konsum um 3,2% auf 886,4 Mio. Euro. Die wichtigsten Fischarten waren Lachs auf Basis Wert und Thunfisch auf Basis Menge. Stabil ist der britische Seafood-Markt hinsichtlich des Anteils der einzelnen Supermarktketten. Das Ranking führt weiterhin Tesco mit einem Anteil von 25,%, gefolgt von Sainsbury's mit 17,7%. Waitrose und Aldi konnten ihren Anteil am LEH-Seafoodmarkt um 0,6% respektive 0,8% steigern.
Heute geht die diesjährige Aktionswoche des Marine Stewardship Councils (MSC) zuende. Unter dem Motto "Schwarz auf Weiß - Wahrhaftiges aus der Welt der nachhaltigen Fischerei" haben vom 4. bis 8. November rund 500 MSC-zertifizierte Gastronomiebetrieb aus der Gemeinschaftsverpflegung verstärkt auf ihr Fischangebot mit MSC-Siegel aufmerksam gemacht und ihre Gäste darüber informiert, wofür das blaue Siegel steht. An der diesjährigen Aktionswoche haben sich fünfmal so viele Kantinen, Caterer und Studentenwerke beteiligt wie im Vorjahr. "Herzstück" der Kampagne ist die erste Ausgabe des MSC-Zines, einer 8-seitigen Zeitung, in der das Thema nachhaltige Fischerei mit allem, was dazu gehört, wissenschaftlich und humorvoll aufbereitet ist. Das Heft, das als Titel das Kampagnen-Motto trägt, kann man auch auf dem Computerbildschirm oder dem Smartphone durchblättern: www.msc.org/schwarzaufweiss. Darüber hinaus erinnern eine Posterserie mit "Schlagzeilen, wie wir sie gern' hätten!", Tischaufsteller mit "News aus der Kombüse" sowie Glückskekse mit verschiedenen Seemannsweisheiten die Gäste an das Motto der Woche und weisen auf das informative und unterhaltsame MSC-Zine hin.
Marine Harvest hat für rund 77,8 Mio. Euro mehr als 25 Prozent der Anteile an Grieg Seafood erworben, meldet das Portal IntraFish. Zum Preis von 2,70 Euro je Aktie hatte der weltgrößte Lachskonzern insgesamt 28.826.736 Anteile gekauft. Grieg Seafood besitzt Lachs- und Forellenfarmen in Norwegen (Rogaland, Finnmark), Großbritannien (Shetland-Inseln) und Kanada (British Columbia) mit einer Gesamtkapazität von 95.000 t (ausgenommen). Das vergangene Jahr hatte Grieg mit einem Minus von 23,7 Mio. Euro (EBIT) bei einem Umsatz von 254 Mio. Euro abgeschlossen.
Ein Fisch-Kühltransporter ist gestern auf der Autobahn A20 bei Grimmen-West (Mecklenburg-Vorpommern) verunglückt, meldet das Hamburger Abendblatt. Etwa 35 Kilometer südlich von Stralsund kam der Lkw von der Straße ab und durchbrach zwei Leitplanken. Dabei wurde alleine die Mittelleitplanke auf fast 200 Metern aufgerissen. Der Schaden soll mehr als 100.000 Euro betragen und die A20 musste in beiden Richtungen für mehrere Stunden gesperrt werden. Der 26-jährige Fahrer und sein Beifahrer blieben unverletzt. Als Unfallursache gab die Polizei in Grimmen Unaufmerksamkeit an.
Björn Niemann, bislang Einkaufsleiter bei Pickenpack Europe in Lüneburg, leitet seit Anfang November den Einkauf Tiefkühlfisch bei der Edeka. Das meldet das Nachrichtenportal Undercurrent News unter Berufung auf nicht genannte "Quellen". Der Einkauf bei Pickenpack liegt jetzt in Händen von Regina Gonzalez.
Die auch für Fischereikontrolle zuständige Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat den Reeder und die Besatzung des Fischereifahrzeuges „Jan Maria“ vom Vorwurf des „Highgradings“ freigesprochen. Die BLE teilte dem Kapitän sowie der Reederei Doggerbank Seefischerei schriftlich mit: „Aufgrund der Bewertung des Sachverhaltes unter Einbeziehung der erfolgten Anhörungen, Ihrer Einlassung sowie der Doggerbank Seefischerei GmbH sowie der durchgeführten Zeugenvernehmungen war ein Verstoß zum Vorwurf des ‚Highgradings‘ sowie in Hinblick auf falsche Angaben im Logbuch nicht nachweisbar. Diesbezüglich wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt“.
Chinas Tilapia-Züchter leiden derzeit unter vergleichsweise niedrigen Preisen. Die vielfältigen Ursachen für die gegenwärtige Situation schilderte der stellvertretende Präsident der Chinese Aquatic Products Processing and Marketing Alliance (CAPPMA), Cui He, auf dem 10. Tilapia-Industrie-Entwicklungsforum vergangene Woche im chinesischen Dalian. "Es hat dazu geführt, dass einige Farmer Tilapia aufgegeben haben", beschrieb er die Folgen. Ein Grund sei der rückläufige Fischkonsum in den USA, der 2012 um weitere vier Prozent auf den niedrigsten Pro-Kopf-Konsum seit 20 Jahren sank. Der Anteil der USA am chinesischen Exportmarkt für Tilapia ist auch deshalb von 76 Prozent im Jahre 2005 auf 42 Prozent in diesem Jahr gefallen, weil die USA zunehmend frische Filets aus Honduras, Costa Rica und Ecuador importieren statt TK-Ware aus China. Allerdings steigerte Mexiko seine Tilapia-Importe aus China 2012 von 10 auf 14 Prozent und auch die EU kaufte in den ersten Monaten 2013 mit 220.000 t erheblich mehr als im Vergleichszeitraum 2012, als die Einfuhrmenge bei 190.000 t lag.
Brennende Reifen und Holzpaletten blockierten seit Montagnachmittag die Zufahrt zu einer Marine Harvest-Lachsräucherei im französischen Poullaouen, meldet die Nachrichtenagentur AFP. Gut 50 Menschen verhinderten die Ein- oder Auslieferung von Waren. Anlass war die im Juni verkündete Entscheidung des weltweit größten Lachsproduzenten, den Standort in der Bretagne, gut 80 Kilometer östlich von Brest, sowie eine weitere ebenfalls bretonische Fabrik in Châteaugiron (Marine Harvest Rennes) zu schließen. Die Schließungen sind Teil einer Restrukturierung, in deren Rahmen die Norweger die Zahl ihrer Produktionsstandorte in Europa von 13 auf acht reduzieren. Im Westen Frankreichs wird Marine Harvest weiterhin in Landivisiau (Kritsen), Lorient, einer neuen MAP-Fertigung in Boulogne-sur-Mer sowie in seiner Appeti'marine-Fabrik in Dunkerque produzieren. In Poullaouen sind 187 feste und 100 saisonale Arbeitsplätze betroffen, in Châteaugiron 125 ständige und 50 temporäre. Bislang habe die Belegschaft eine Verschiebung der Standortaufgabe in Poullaouen von März auf Mai 2014 durchgesetzt. Die Mitarbeiter verlangten jedoch, dass entweder Marine Harvest die Fabrik weiter betreibe oder einen Käufer für die Räucherei finde.
Die Garnelenpreise im ostindischen Bundesstaat Odisha, einer wichtigen Produktionsregion des Landes, sind im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 200 Prozent gestiegen, meldet das Portal IntraFish. Ursache sind schwere Überflutungen großer Farmflächen, verursacht durch den Zyklon Phailin am 12. Oktober. 80 Prozent der Shrimp-Zuchten liegen im Bezirk Balasore im Norden von Odisha, bis 2011 Orissa. Dort sollen über 2.000 Hektar Farmfläche mit einer Produktionskapazität von fast 3.000 t Garnelen verloren gegangen sein. Insgesamt habe der Zyklon den Shrimp-Züchtern in den Bezirken Gopalpur, Puri und Jagatsinghpur Verluste in Höhe von 41,9 Mio. Euro beschert, schätzt Manoranjan Panda, stellvertretender Präsident der Vereinigung der Shrimp-Farmer von Odisha. Jetzt seien die Preise für Black Tiger-Garnelen in der Region von 200 Rupien - 2,38 Euro/kg - im selben Zeitraum 2012 auf rund 630 Rupien - 7,50 Euro/kg - gestiegen. "Die Preise sind aufgrund der Engpässe, die durch die von Phailin verursachten Überflutungen entstanden sind, in die Höhe geschnellt", bestätigte Gorachand Mohanty, Präsident der Vereinigung der Seafood Exporteure von Odisha. Im Finanzjahr 2012/13 wurden aus Odisha etwa 23.000 t Seafood im Wert von 106,5 Mio. Euro exportiert, vieles davon in die USA, nach Japan und Europa. Insidern zufolge soll in dem Bundesstaat Aquakultur auf 16.000 Hektar betrieben werden, wovon allerdings nur 4.327 Hektar offiziell als Farmland registriert seien.
Das im vergangenen Monat zwischen der Europäischen Union und Mauretanien unterzeichnete neue Fischereiabkommen ist gestern in Kraft getreten, meldet IntraFish. Das bis Ende 2014 laufende Abkommen ist in puncto Fangmenge und Artenvielfalt das größte der EU-Fischereiabkommen. Gegen eine jährliche Zahlung von 70 Mio. Euro dürfen Fangschiffe aus sieben EU-Nationen zahlreiche Spezies Fisch und Meeresfrüchte in den Gewässern des westafrikanischen Staates fischen. Drei Millionen Euro hiervon sind als Entwicklungshilfe für den örtlichen Fischereisektor vorgesehen. Das Abkommen ist im EU-Parlament durchaus umstritten: es wurde mit 467 gegen 154 Stimmen bei 28 Enthaltungen angenommen. Parlamentsabgeordnete aus Spanien beispielsweise, jenem Land, das vor allem von dem Vertrag profitiert, befürchten höhere Lizenzabgaben für ihre Fischer und kritisieren eine Verringerung der Fangrechte. So dürfen die EU-Boote nicht auf Oktopus fischen. Die fischereipolitische Sprecherin der FDP-Delegation im EU-Parlament, Gesine Meißner, begrüßte das Abkommen hingegen als vorbildlich: "Die mauretanischen Verhandlungsführer haben nun erklärt, welche Fische sie selbst fangen können und wo Spielraum für die europäische Flotte besteht. Das müssen wir akzeptieren. Schließlich geht es darum mit diesen Ländern fair und auf Augenhöhe zu verhandeln."