Über das norwegische Handelsportal Fish Pool sind im vergangenen Jahr Derivate über 102.295 t Lachs im Wert von 440 Mio. Euro gehandelt worden, teilt Fish Pool mit. Gegenüber dem Vorjahr habe Fish Pool damit die Handelsmenge verdoppeln können, da insbesondere die Lachseinkäufer in einem Jahr mit Rekordpreisen nach Stabilität suchten. Täglich seien im Schnitt 445 Kontrakte geschlossen worden. "Ende 2013 hatten wir erstmals Lachspreise von mehr als 50,- NOK/kg (= 5,95 Euro/kg), während die Lachspreise bis Herbst 2011 teilweise bei nur 20,- NOK/kg [= 2,38 Euro/kg] lagen", umreißt Fish Pool-Geschäftsführer Søren Martens die erhebliche Schwankungsbreite. Inbesondere die Lachseinkäufer trachteten darnach, Preisrisiken zu vermeiden und sich ihre Spannen bei der Weiterverarbeitung zu sichern. Gleichzeitig wollten Lachsfarmer einen Teil ihrer Produktion vor sinkenden Preisen schützen. Fish Pool war Ende 2012 von der Osloer Börse gekauft worden - ein Umstand, der den Aktivitäten förderlich war. 17 weitere handelnde Mitglieder hätten sich bei dem Internet-Fischhandelsplatz registrieren lassen, so dass deren Gesamtzahl jetzt bei 223 liege.
Die dänischen Schwesterunternehmen Cimbric und Jeka Fish werden den Cimbric-Standort in Sindal (Nordjütland) zu Ende April schließen und die gesamte Produktion am Sitz von Jeka Fish in Lemvig an der dänischen Westküste zusammenlegen, teilt das Unternehmen mit. Sämtlichen Beschäftigten in Sindal sei eine Weiterbeschäftigung im 210 km bzw. gut zweieinhalb Autostunden entfernten Lemvig angeboten worden. Dort werde die Produktion in neuen Räumlichkeiten aufgenommen. Durch die Zusammenlegung verspricht sich Cimbric & Jeka Fish eine Optimierung der Produktion, zahlreiche neue Chancen und eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Außerdem wolle man als Vollsortimenter mit einem breiten Produktportfolio auftreten und wahrgenommen werden. Bei Jeka Fish produzieren 90 Beschäftigte ein breites Spektrum an Weißfisch-Produkten und Fischfrikadellen aus MSC-zertifiziertem Kabeljau und Lachs. Alle Produkte werden frisch auf Eis, unter MAP verpackt oder gefrostet verkauft. Bei Cimbric produzieren 18 Mitarbeiter insbesondere Garnelen, Flusskrebsschwänze und Muscheln in Lake und unter modifizierter Atmosphäre.
Die hohen Lachspreise haben in Norwegen im vergangenen Jahr zu einem erheblichen Einbruch der Exporte in die beiden wichtigsten Märkte, die EU und Russland, geführt. Das war die zentrale Botschaft, die Lars Liabø, Vorsitzender von Kontali Analyse, anlässlich des Neujahrstreffens der Norwegischen Seafood-Föderation (FHL) diese Woche im norwegischen Tromsø vermeldete. So fiel die Ausfuhrmenge in die EU seinen Schätzungen zufolge im Jahre 2013 um 9 Prozent auf 836.000 t Lebendgewichtäquivalent (WFE). Die Direktlieferungen aus Norwegen gingen um 10 Prozent auf 686.000 t zurück. Das zweitwichtigste Lieferland Schottland notierte bei seinen Lachsexporten in die EU mit rund 82.000 t sogar ein Minus von 17 Prozent, ebenso hatten die Färoer Inseln und Irland Einbußen zu verzeichnen, allerdings auf Basis geringer Volumina. Profiteur dieser Entwicklung waren die Chilenen, die 76 Prozent mehr Lachs nach Europa verkauften, jedoch mit 48.000 t noch vergleichsweise kleine Mengen. Noch offensichtlicher war die Entwicklung im Russland-Geschäft: das Land kaufte 2013 gut 28 Prozent weniger Norweger-Lachs - knapp 106.000 t (WFE) statt 147.000 t im Jahre 2012. Schottland und die Färöer exportierten dorthin jeweils 64 Prozent weniger. Einen beachtlichen Zuwachs um 325 Prozent verzeichneten Chiles Russland-Exporte, die sich auf 26.000 t summierten.
Die Meeresfischzucht Völklingen (MFV) will "etwa im März" erstmals Fische ernten. "Die Abnehmer wollen vor Ostern Fisch haben", zitiert die Saarbrücker Zeitung (SZ) den Geschäftsführer der Zuchtanlage im saarländischen Völklingen, Jochen Dahm. Im Frühjahr sollen zunächst Wolfsbarsch und Dorade geliefert werden, im Sommer Yellowtail Kingfish. Unter anderem mit einer großen Einzelhandelskette, deren Namen Jochen Dahm allerdings nicht nennen wollte, gebe es bindende Vereinbarungen, auch über die Preise sei man einig geworden. Die Störe hingegen hätten noch nicht Marktgröße erreicht. Verzögerungen gibt es bei den Bauarbeiten für die Schlachthalle auf dem Gelände der Fischzucht. Dahm: "Es gibt eine Zwischenlösung mit Containern." Die mit den Veterinärbehörden abgestimmte Lösung sei in Lebensmittelbetrieben durchaus üblich. Bis spätestens August diesen Jahres soll ein fester Hallenbau das Provisorium ersetzen. Bauträger sei der Völklinger Immobilien-Makler Kennedy-Center AG, von dem die MFV das Gebäude miete.
Die zu Villa Arctic gehörende Jarfjord Farm in Norwegen ist die erste Lachszucht weltweit, die erfolgreich nach den Kriterien des Aquaculture Stewardship Council (ASC) zertifiziert worden ist, meldet der ASC. Schon in der kommenden Woche sollen die ersten ASC-zertifizierten Lachse verkauft werden. ASC-Geschäftsführer Chris Ninnes feiert das Ereignis als "entscheidenden ersten Schritt für die Lachsaquakultur-Industrie". Das Mutterunternehmen von Villa Arctic, Villa Organic, gilt als Pionier in puncto nachhaltige Fischzucht und war schon als 'Stakeholder' an der Ausarbeitung des ASC-Lachsstandards beteiligt, der im Juni 2012 als Ergebnis des Lachsaquakultur-Dialogs der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Eigner von Villa Organic wiederum sind zwei große Lachsproduzenten, Salmar ASA und die Lerøy Seafood Group ASA. Sie werden den ASC-zertifizierten Lachs vermarkten. Die Lerøy Seafood Group besitzt eine ASC-Produktkettenzertifizierung für ihre Lieferkette von der Value-added-Produktion einschließlich der Räucherei über den Verkauf bis zur Distribution. Villa Artic produzierte 2013 schätzungsweise 12.000 t und zwar überwiegend in der norwegischen Finnmark.
Der Tsukiji-Fischmarkt in Tokio soll bis zum Jahre 2020 an einem neuen Standort auf aktuellem Stand der Hygiene und Kühltechnik neu errichtet werden, melden die ABC News. Seit acht Jahrzehnten ist der Markt, der sich in Japans Hauptstadt über eine Fläche von 20 Hektar im Stadtteil Chuo erstreckt, die "Küche der 10 Millionen Einwohner Tokios". Jährlich werden hier eine halbe Million Tonnen Fisch und Seafood im Wert von mehr als 15 Mrd. Euro umgesetzt. Doch die Gebäude sind alt und entsprechen zunehmend nicht mehr dem hohen Hygiene-Anspruch der Japaner. Weiteres Motiv für die Verlegung: das Tsukiji-Areal ist teuerster Baugrund mit Milliarden-Wert und soll mit mehrstöckigen Apartment-Häusern bebaut werden.
Russlands Fischexporte sind in den ersten elf Monaten 2013 im Vorjahresvergleich um 14,5 Prozent auf 1,74 Mio. t gestiegen. Das geht aus aktuellen Daten der Russischen Fischerei-Behörde (Rosrybolovstvo) hervor, zitiert bei IntraFish. Insbesondere die Ausfuhrmengen von Wildlachs, Hering und Alaska-Pollack stiegen sprunghaft. Die Lachsexporte nahmen von Januar bis Dezember um 35,5 Prozent auf 111.400 t zu, der Heringsverkauf an ausländische Handelspartner verzeichnete ein Plus von 41,8 Prozent auf 218.000 t und bei Alaska-Pollack-Filet bedeutet die Exportmenge von 32.800 t einen Zuwachs von 40,5 Prozent. Leicht rückläufig war nur der Export von AP ausgenommen, ohne Kopf (H&G) und von ganzem AP, der um 1,4 Prozent auf 732.000 t zurückging. Begünstigt wurde der florierende Export durch gesunkene Exportzölle ebenso wie durch die generell gestiegenen Weltmarktpreise für die wichtigsten Fischarten (siehe Tabelle). "Zum 1. September 2013 wurden die Ausfuhrzölle für gefrorenen Fisch von 5 auf 3,75 Prozent gesenkt und für Krustazeen von 10 auf 7,5 Prozent", erklärte Alexander Saveljev, Sprecher von Rosrybolovstvo. Die Behörde rechne damit, dass die Gesamtexportmenge zum Jahresende bei etwa zwei Millionen Tonnen liegen werde - ein Plus von 13 bis 14 Prozent. Gleichzeitig werde der Fischkonsum in Russland selbst um 18 Prozent auf 18 kg/Kopf zurückgehen.
Eine Garnelenseuche hat die Shrimp-Produktion in der mexikanischen Region Sonora - betrieben auf 25.000 Hektar - in den letzten vier Jahren von über 90.000 t (2009) auf zuletzt nur noch 12.000 t (2013) reduziert, schreibt das Portal Dossier Politico. Finanzminister Luis Vidagary Caso kündigte an, die Entwicklungshilfe für den Bundesstaat auf 16,9 Mio. Euro zu erhöhen. Denn mit dem Produktionseinbruch um fast 90 Prozent ist ein Beschäftigungsrückgang von 7.000 Arbeitsplätzen (2012) auf nur noch 2.500 im Jahre 2013 einhergegangen. Allerdings prognostiziert der Präsident des regionalen Aquakultur-Verbandes, Samuel Fraijo Flores, eine Produktion von 35.000 bis 40.000 t in diesem Jahr.
Das in Spanien ansässige Zuchtunternehmen Fortuna Mare will im kommenden Frühjahr erstmals Roten Thun liefern, schreibt das Portal IntraFish. Vorstandsvorsitzender des vor drei Jahren gegründeten Unternehmens ist Harald Dahl, ehemals Geschäftsführer des 2013 in die Insolvenz gegangenen norwegischen Kabeljau-Züchters Codfarmers. Die Geschäfte führt Jan Helge Dahl. Schon für dieses Jahr hoffe Harald Dahl auf Verkaufsumsätze von über 1,1 Mio. Euro - etwa soviel sei bislang in das Projekt investiert worden. "Die Marktpreise für Roten Thun aus Wildfang liegen derzeit bei 22 bis 25 Euro/kg und wir kriegen bestimmt mehr", erklärte er gegenüber IntraFish. Die Fische hätten ein Marktgewicht von 15 bis 25 Kilo. Fortuna Mare profitiert bei der Produktion seiner Thunfisch-Setzlinge von jahrelangen Erfahrungen aus der Kabeljauzucht. Dahl betont jedoch das im Vergleich zum Kabeljau zehnmal schnellere Wachstum des Roten Thuns. Der zügige Gewichtszuwachs und der höhere Marktpreis stimmten ihn optimistisch. Außerdem habe Fortuna Mare die finanzielle Unterstützung dreier solventer Investoren: das seien zum einen der norwegische Reeder Arne Blystad sowie der ebenfalls norwegische, aber in den USA ansässige Investor Alexander Vik und seit zwei Monaten als Dritter im Bunde Bernt Bodal, Geschäftsführer von American Seafoods (USA).
Das erst im Juli 2013 in der Münchener Schrannenhalle eröffnete Fischlokal "Krake" hat zum Ende des vergangenen Jahres wieder geschlossen, meldet die Abendzeitung. In Anwesenheit zahlreicher Lokalprominenter hatten die jungen Gastronomen Patrick Bertermann und Marko Huth das Restaurant am 25. Juli eröffnet und wollten der Stadt zeigen, wie "das beste Fischlokal der Stadt" auszusehen hat. Mitten in der Vorweihnachtszeit erhielten nun 15 Mitarbeiter die Kündigung und auch Michael Käfer, Hauptmieter der 800 Quadratmeter großen Gastrofläche in der 'Schranne', erfuhr von der vorfristigen Beendigung des Mietverhältnisses, das zunächst bis zum März 2014 laufen sollte. Bertermann und Huth kündigten allerdings an, die "Krake" an anderem Ort neu eröffnen zu wollen: "Ein Fischlokal ist unser Lebenstraum." Beide führen eigene Restaurants: Huth das Steakhaus "Zum goldenen Kalb" am Viktualienmarkt und Bertermann das "Miura". Den Ausstieg aus der Schrannenhalle begründete Patrick Bertermann gegenüber der Abendzeitung mit den Räumlichkeiten, die insbesondere das Tagesgeschäft beeinträchtigt hätten: "Wir sind bis zur Stunde abends immer ausgebucht. Unser Problem ist das Tagesgeschäft im Erdgeschoss, eine nicht zu unterschätzende Spielfläche." Die Eingangstüren der Halle hätten sich nur ganz öffnen lassen, so dass die Gäste im Kalten saßen. Außerdem sei jegliche Werbung einschließlich der Namensnennung 'Krake' untersagt gewesen. Nun liebäugele der Gastronom damit, das Fischlokal-Konzept im 'Miura' umzusetzen. In der Schrannenhalle wird, schreibt die Süddeutsche Zeitung (SZ), am 10. Januar Leonidas Arachovitis das griechische "Spaßrestaurant" 'Kytaro' eröffnen, das für Fisch- und Fleischspezialitäten vom Grill und "ausgelassene Partys mit Tanz am späteren Abend" (AHGZ) stehe.