Die weltweite Erzeugermenge an Warmwassergarnelen dürfte in den kommenden Jahren anhaltend hoch bleiben, insbesondere in Asien, und könnte die Nachfrage für das Produkt auch in Zukunft übersteigen. Mit dieser Prognose zitiert IntraFish Gorjan Nikolik, leitender Analyst für den Bereich tierisches Protein und Seafood bei der Rabobank. Trotz des globalen Produktionsanstiegs sei die zukünftige Entwicklung in Indien, dem Weltmarktführer, mit Fragezeichen zu versehen. Die bislang zweistelligen jährlichen Zuwachsraten dürften vorerst der Vergangenheit angehören. In Andhra Pradesh, wo 70% der indischen Shrimp-Aquakultur stattfinden, seien nur noch einstellige Wachstumsraten zu erwarten. Neue Zuchtregionen wie Gujarat, Odisha und Westbengalen könnten die Expansion allerdings fortsetzen. "Die Neueinsteiger in diesen Regionen sind - noch - nicht durch die niedrigen Shrimppreise entmutigt, da die biologischen Produktionskosten in diesen neuen Gebieten inbesondere in den ersten Jahren günstig sind, solange die neuen Farmen noch frei von pathogenen Keimen sind", meint Nikolik.
Islands größter Lachszüchter Arnarlax hat sich 200 Mio. NOK - gut 20,7 Mio. Euro - neues Kapital besorgt, um seine Wachstumspläne zu realisieren. Das teilte der norwegische Züchter SalMar mit, der fast 42% der Arnarlax-Anteile hält, schreibt IntraFish. Im zweiten Quartal 2018 hatte Arnarlax nur rund 1.000 t Lachs geerntet. Zum Vergleich: im 2. Quartal 2017 waren es 2.800 t. Entsprechend lag der Quartalsumsatz bei nur 8,1 Mio. Euro gegenüber 20 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Ursache seien eine hohe Sterblichkeit, die Futterkosten und höhere Kosten je Einheit bedingt durch die geringere Schlachtmenge. Die Folge: das Betriebsergebnis lag bei nur noch 268.655 Euro. Der Gewinn je Kilogramm Lachs betrug mit 0,28 Euro/kg nicht einmal ein Drittel des Vorjahresgewinns von 0,96 Euro/kg.
Der norwegische Lachszüchter SalMar will im Norden Norwegens eine neue Lachsverarbeitung mit einer jährlichen Kapazität von 70.000 t Lachs bauen, schreibt IntraFish. Die Fabrik soll eine ähnliche Größe haben wie die vor etwa sieben Jahren neu eröffnete SalMar-Produktion Innovamar. Die Kosten belaufen sich auf 62,2 Mio. Euro, teilte Geschäftsführer Olav Andreas Ervik gestern anlässlich der Präsentation der Quartalsergebnisse mit. Mögliche Standorte seien Tromsø, Sørreisa oder Lenvik auf Senja. SalMar hatte im Juni neue Farmlizenzen für weitere 2.132 t gekauft. In Nordnorwegen erwarte SalMar für dieses Jahr eine Erntemenge von 43.000 t Lachs.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther begleitete vorgestern eine Aalbesatzmaßnahme an der Schlei. Insgesamt 18.000 Jungaale mit einem Gewicht von jeweils 5 Gramm wurden bei dem "Aalutsetten in de Schlie" von Fischern und Anglern eingesetzt. Zehn Köche der regionalen Gastronomie in Arbeitstracht bekundeten ihre Verbundenheit mit der Fischerei. Nachdem schon im März 315.000 Glasaale mit einem Gewicht von nur 0,33 Gramm das Stück besetzt worden waren, summiert sich die diesjährige Gesamtzahl auf 550.000 Miniaale im Wert von 128.400 Euro. "Diese werden zwar zu 60 Prozent über öffentliche Mittel aus der Fischereiabgabe und dem Europäischen Fischereifonds finanziert, die fehlenden 40 Prozent müssen aber durch private Spender aufgebracht werden", erklärte Schleifischer und Mitorganisator Olaf Jensen. Zu den Sponsoren zählen neben der Schleswiger Fischerzunft mit der Gemeinschaft der Fischer aus Arnis, Kappeln und Maasholm unter anderem auch alle Fischräuchereien an der Schlei, viele Restaurants entlang des Meeresarms sowie der Verein "Sustain Seafood" und die "Initiative zur Rettung des Europäischen Aals". Ebenfalls mit im Boot: der Edeka Markt aus Kappeln und Gosch von Sylt.
Transgourmet Deutschland, Marktführer im Bereich Food-Services, und die Oetker-Gruppe, einer der führenden Marken-Hersteller, gehen ein Joint Venture im Bereich des Gastronomiemarktes ein. Ziel sei der systematische Ausbau der Gastronomie- und Getränkegroßhandelsplattform Team Beverage, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. "Die Allianz mit der Oetker-Gruppe soll Team Beverage in Kombination mit unserem Food-Geschäft unumkehrbar als die Plattform auf dem deutschen Gastronomiemarkt etablieren", erklärt Frank Seipelt, Vorsitzender der Geschäftsführung von Transgourmet Deutschland, denn: "Heute gilt es, nicht mehr nur Getränke, eine einzelne Dienstleistung oder auf ein einzelnes Segment begrenzte Leistungen anzubieten, sondern smarte Problemlösungen, die möglichst alles abdecken." Das gemeinsame Unternehmen, die F&B - Food & Beverage Services GmbH, soll in Zeiten zunehmender Digitalisierung, verschwimmender Wettbewerbsumfelder und veränderter Nachfragemuster neue und ganzheitliche Lösungen für den Lebensmittel- und Getränkemarkt bieten.
Island feiert in diesem Jahr den 100. Jahrestag seiner Unabhängigkeit von Dänemark 1918. Bremerhaven und Island wiederum sind seit Jahrzehnten durch eine Sache miteinander verbunden: den Fisch. "Was wäre da naheliegender, als die Islandtage im Schaufenster Fischereihafen zu feiern?", meint die Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG) und hat ein viertägiges Veranstaltungsprogramm vom Donnerstag, den 30. August, bis Sonntag, den 2. September 2018 organisiert.
Die Einfuhrzölle der US-Regierung auf chinesische Waren im Wert von 200 Mrd. USD - fast 173 Mrd. Euro - werden die Fischwirtschaft der USA empfindlich treffen. Das erklärte der stellvertretende Präsident des National Fisheries Institutes (NFI), Robert DeHaan, im Rahmen einer Anhörung vor der US-International Trade Commission (ITC). Der Handelskrieg, meint DeHaan, werde amerikanische Beschäftigte der Branche treffen, er werde die weltweiten Lieferketten für Fisch und Meeresfrüchte erschüttern, werde die Wettbewerbsfähigkeit US-amerikanischer Seafood-Exporteure schwächen und weitere chinesische Vergeltungsaktionen provozieren.
Die Preise für Alaska-Seelachs aus russischer Fischerei lagen im August nach Angaben des dortigen Landwirtschaftsministeriums 24 bis 25 Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres, meldet das Portal IntraFish. Im Fernen Osten des Landes sei der Großhandelspreis je Kilo um 24% auf 78 RUB (= 1,- Euro/kg) gestiegen, in den Zentralregionen Russlands sogar um 25% auf 94 RUB (= 1,20 Euro/kg). Alexander Efremov, Geschäftsführer der auf Kamtschatka ansässigen Dobroflot Holding, nannte dafür mehrere Ursachen. Zum einen gebe es eine starke Nachfrage aus China und der EU. "Der chinesische Markt wechselt von Alaska-Pollack (AP), ausgenommen ohne Kopf (H&G) zu Pollack-Filets", meint Efremov. Dabei seien die Chinesen bereit mehr zu zahlen als die Konsumenten in Russland. Außerdem seien während der Fangsaison für Pazifischen Wildlachs die Logistikkosten aus dem russischen Fernen Osten in die russischen Zentralregionen traditionell hoch. Und die Pollack-Fänge in der Beringsee lägen in diesem Jahr mehrere zehntausend Tonnen hinter den Fangmengen des letzten Jahres zurück. 2017 fing Russland fast 1,8 Mio. t AP, wovon 800.000 t verarbeitete Produkte exportiert wurden. In Russland selber soll der Pro-Kopf-Konsum bei 2,59 kg AP liegen, gleich hinter Hering mit 2,81 kg und Lachs mit 2,73 kg.
Die Pläne des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums, die Muschelfischerei in der Flensburger Förde wieder zu gestatten, stoßen auf den Widerstand zahlreicher Verbände, schreibt das Flensburger Tageblatt. Bis März 2017 hatte Royal Frysk, eine Tochter des niederländischen Muschelverarbeiters Roem van Yerseke, jährlich rund 1.500 t Muscheln in der Flensburger Innenförde gefischt, um gefrorenes Muschelfleisch zu produzieren. Im Mai 2018 stellte das Kieler Ministerium einen Kompromissvorschlag vor: Wiederaufnahme der Muschelfischerei im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Forschungsprogramms bei niedrigeren Fangquoten und Einrichtung von Saatmuschelkulturen. Der Nabu sieht die Gefahr, dass das fragile Ökosystem Flensburger Förde ohne die Sauerstoff spendenden Schadstofffilter Miesmuscheln mittelfristig umkippe. Diese Befürchtung teilt Dr. Dennis Barnekow, Naturschutzbeirat und Leiter des Ostseelabors der Uni Flensburg: "Nicht auszudenken, was passiert, wenn der Filter zu großen Teilen entnommen wird." Die Wassersportler wiederum befürchten, dass die geplanten Saatmuschelanlagen beispielsweise Regattaveranstaltungen unmöglich machen.
Die Hummer-Exporteure im US-Bundesstaat Maine leiden erheblich unter dem 25%igen Einfuhrzoll, den China seit Juli diesen Jahres unter anderem auf lebende Hummer aus den USA als Vergeltung gegen US-Importzölle für zahlreiche chinesische Waren erhebt. Parallel habe China die Zölle auf kanadischen Hummer um 7% gesenkt, schreibt IntraFish. Die Folge: die US-Ausfuhr in die Volksrepublik China sei zum Erliegen gekommen, zitieren die CBS News Lobster-Exporteurin Stephanie Nadeau von The Lobster Co., denn: "Wir haben dasselbe Produkt wie Kanada. Meine Hummer sind mit einem 25 %igen Zoll belegt, ein Unterschied von 2,- USD (= 1,71 Euro) und damit ein unüberwindlicher Unterschied."