In Schaprode auf der Ostseeinsel Rügen (Mecklenburg-Vorpommern) fand am vergangenen Wochenende erstmals ein Fisch- und Wollmarkt statt. Der am Samstag und Sonntag veranstaltete Markt im Hafen des Ortes will das traditionelle Kulturgut der Küstenfischerei und der Schafhaltung auf Rügen und Hiddensee feiern und für deren Erhalt die Öffentlichkeit mobilisieren. Veranstalter ist der Verein der Hiddenseer Kutterfischer. Die Hiddenseer Stellnetz-Fischer verkaufen ihren Fang unter der Marke "Hiddenseer Kutterfisch" zum großen Teil an Ort und Stelle. Das vom örtlichen Landwirt und Gastronomen Mathias Schilling initiierte Projekt wird über das Bundes-Modellvorhaben Land(auf)Schwung gefördert und ist inzwischen zu einem Botschafter für das Rügener Fischerhandwerk geworden.
Eine kleine handwerkliche französische Fischerei auf den Roten Thun (Thunnus thynnus) im östlichen Atlantik und im Mittelmeer will sich nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifizieren lassen. Weltweit ist es erst die zweite Fischerei auf Roten Thun, die ins MSC-Programm einsteigt. Die Fangschiffe sind sämtlich unter 18 Meter lang und fischen in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Frankreichs, insbesondere im Golf von Lion und nordwestlich von Korsika. Sie agieren unter dem Dach der Marke "Thon rouge de ligne - peche artisanale" - zu deutsch: "Roter Thun geangelt - handwerkliche Fischerei". Insgesamt werden im Fangzeitraum von April bis Dezember jährlich rund 200 t Roter Thun angelandet, der vor allem in der Region und dort insbesondere an gehobene Restaurants verkauft wird.
Die ostfriesische Insel Wangerooge organisiert vom morgigen Mittwoch, den 26. bis zum Sonnabend, den 29. September, die ersten Wangerooger Miesmuscheltage, meldet das Portal Emden1. Höhepunkt der viertägigen Veranstaltung wird der Sonnabend, an dem der Wangerooger Einzelhandel und die Kurverwaltung ein buntes Programm aus Kinderaktionen und Musikdarbietungen anbieten. Den ganzen Tag über wird es darüberhinaus Miesmuscheln in kleinen Portionen und in den unterschiedlichsten Varianten in den Wangerooger Betrieben und an einigen Verkaufsständen geben. Verbunden ist die Probiermeile mit einem Gewinnspiel. Zu Beginn holen sich die Besucher des Festes einen Miesmuschelpass ab und erhalten für jede Probierportion - ausgegeben in zwölf Restaurants und Geschäften - einen Stempel. Ist der Pass mit drei Portionen gefüllt, wandert er in eine Losbox. Um 20:45 Uhr werden Preise verlost, darunter Hotel-Übernachtungen, Fahrkarten für Schiffe und die Inselbahn, ein Thalasso-Paket und Restaurantgutscheine. Außerdem erhofft sich Wangerooge, über die große Zahl der verkauften Miesmuschelportionen einen Weltrekord aufzustellen.
Ein Lizenznehmer von Gosch Sylt wird im Dezember diesen Jahres ein Gosch-Restaurant im Ostseebad Travemünde eröffnen, meldet das Portal Travemünde Aktuell. Das ehemalige Restaurant "Fisherman" an der Kaiserbrücke des Ortes wurde von der Hamburger PS Betriebs GmbH/BTS GmbH gepachtet und soll nun für 1,2 Mio. Euro - so heißt es aus unbestätigter Quelle - weitgehend entkernt und neu eingerichtet werden. Die Investoren sollen seit gut zehn Jahren versucht haben, sich in Travemünde anzusiedeln. Währenddessen hat Gosch Sylt sein 27 Jahres altes Restaurant am Hamburger Hauptbahnhof nach einer zweieinhalb Monate dauernden Umbauphase am 2. September wiedereröffnet, schreibt die Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ). Als "industriellen Hafenchic" bezeichnet der Autor das auf rustikale Holz- und Metallelemente setzende typische Gosch-Ambiente, das den Reisenden das Sylter Urlaubsgefühl vermitteln will. Dafür sorgt auch ein neues großes Panorama-Bild mit Sylter Strandmotiv. Der Umbau des Restaurants soll darüberhinaus den Mitarbeitern ein schnelleres Servieren der Gerichte ermöglichen. Das vor allem auf Fisch und Meeresfrüchte setzende Haus unter der Leitung von Christian Prigge hat insgesamt mehr als 80 Sitzplätze.
Der chilenische Lachszüchter Invermar hat für eine erste Farm eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten, melden die Undercurrent News. Die Lachsfarm "Traiguen 2" auf der Insel Quinchao (Región de los Lagos) im Süden Chiles ist gleichzeitig die erste Farm für Atlantischen Lachs, die im Chiloé-Archipel ein ASC-Zertifikat erhalten hat. Die Region gilt aus biologischer Sicht als "notorisch schwierig". Ende 2017 hatte Invermar durch eine Algenblüte rund 1.600 t Lachse verloren. Lag die Produktion 2017 bei 23.000 t, rechnet der Züchter für 2018 mit einer Ernte von 28.000 t. In der Farm sei die Gefahr eines Lachslausbefalls hoch, sagt Mario Pasten Soto, bei Invermar für Zertifizierungen zuständig. Denn der ASC-Standard verlangt eine Verringerung der Parasitenbekämpfung und eine Beschränkung des Antibiotika-Einsatzes auf drei Behandlungen während eines Produktionszyklus'. Pasten betont, dass geringere Besatzdichten der Zucht jedoch eine bessere Fischgesundheit, bessere Wasserqualität und Futterverwertung ermöglichen. Bis Ende dieses Jahres will Invermar für vier weitere Lachsfarmen eine ASC-Zertifizierung erreichen.
Der Fleischgroßmarkt Hamburg (FGH) will an der Sternschanze eine Lebensmittel-Manufaktur einrichten, in der auch Fischprodukte hergestellt werden sollen, meldet das Hamburger Abendblatt. "Wir denken an Fisch, Fleisch, Wurst, Patisserie, Eis und Bäckereien", erläutert FGH-Geschäftsführer Frank Seitz. Besucher des Großmarktes sollen die Zubereitung beobachten können. Möglich wird diese Manufaktur, weil der Großhandel Delta-Fleisch den Großmarkt verlässt und sich in Norderstedt ansiedelt. Das Unternehmen, das Gastronomie und Fachhandel mit mehr als 8.000 Lebensmitteln beliefert, stieß an der Lagerstraße an seine Kapazitätsgrenzen. Ein Abholmarkt und ein Bistro sollen jedoch bleiben. "Wenn Delta Ende des Jahres auszieht, wird eine rund 6.000 Quadratmeter große Halle frei", sagt Seitz und skizziert das geplante Objekt: "Hinten handgemacht produziert und nach vorne heraus verkauft." Die Produktion soll das Wichtigste sein, es werde keine Markthalle. Im Fleischgroßmarkt zwischen S-Bahnhof Sternschanze und Hamburger Messegelände arbeiten rund 4.000 Beschäftigte.
Silver Bay Seafoods errichtet in False Pass (Alaska) eine neue Fabrik, die neben Wildlachs auch Alaska-Pollack und Kabeljau verarbeiten soll, meldet IntraFish. In dem kleinen Ort an der Ostküste der Aleuten-Insel Unimak stehen schon Verarbeitungsbetriebe von Bering Pacific Seafoods (BPS), im Gemeinschaftsbesitz von Trident Seafoods und eines Kommunalverbands, sowie von Peter Pan Seafoods. Da die Lachs-Runs in der Region in den letzten Jahren stärker geworden seien, ist der Standort günstig. Die Produktion soll ganzjährig arbeiten. Silver Bay besitzt fünf weitere Betriebe. Erst 2016 hatte Silver Bay eine 6.500 qm große Fabrik in Valdez (Alaska) in eröffnet.
In einer Farm des Lachszüchters Bakkafrost sind auf den Färöer Inseln am 20. September 750.000 Lachse mit einem Stückgewicht von 500g verendet, teilte das Unternehmen in einer Mitteilung an der Osloer Börse mit. Die Ursache für das Sterben ist unbekannt. Am selben Tag hatte Bakkafrost an dem Standort Algen der Gattungen Phaeocystis, Pseudo-nitzschia und Heterosigma nachgewiesen. Außerdem war auf einem Feld 200 Meter entfernt Dünger ausgebracht worden. Allerdings werde dort seit 30 Jahren Landwirtschaft betrieben, ohne dass es zu einem vergleichbaren Vorfall gekommen sei, sagte Bakkafrost-Geschäftsführer Regin Jacobsen. Die Fische waren versichert, die Schadenshöhe ist unbekannt, doch werde sich der Verlust 2019/20 auf die Erntemenge auswirken, meint Jacobsen.
Eat Happy, junger Betreiber von Sushi-Inseln, plant den Schritt vom Start-up zum Mittelständler, schreibt die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Gegründet im Jahre 2013, wolle man bei Eat Happy in Deutschland in diesem Jahr beim Umsatz die 100 Mio. Euro-Marke reißen, kündigt Hartwig Retzlaff an. Er war im Februar 2018 aus der Geschäftsführung der Fischmanufaktur Deutsche See in die Chefetage von Eat Happy gewechselt. Für 2019 prognostiziert Retzlaff ein erneutes Umsatzplus von 30 Prozent. Die Zahl der Stores im deutschen Lebensmitteleinzelhandel werde bis Ende 2018 bei "über 400" liegen. Der Geschäftsführer weist jedoch Gerüchte im Markt, dass die Eat-Happy-Gesellschafter das Unternehmen auf Wachstum trimmten, um einen gewinnbringenden Verkauf vorzubereiten, entschieden zurück. "Wir befinden uns in einem sehr intensiven Transformationsprozess", sagt der Mitgesellschafter. So soll noch 2018 ein Konzept marktreif werden, eine Sushi-Bar auch in weniger stark frequentierten Supermärkten zu betreiben. Innovativ ist das neue Konzept "Poké Bay". An den Gastrostandorten wird nicht nur der Trend Poké Bowl aufgegriffen, vielmehr dienen die aktuell vier Läden - jeweils zwei in München und Berlin, zwei in Köln sollen bald folgen - als Testlabor für andere Asian-Food-Innovationen für den LEH. Aktuell werden außerdem Anfragen von Händlern aus dem europäischen Ausland bearbeitet. Außerhalb Deutschlands ist Eat Happy bereits an 40 Standorten im österreichischen LEH vertreten.
Die Krabbenfischer der Nordseeküste landen derzeit rekordverdächtige Mengen an. Der Friedrichskooger Krabbenfischer Mike Adam etwa löschte Mitte September nach einer Fangfahrt 300 Kisten Nordseegarnelen. So eine Situation habe er "schon seit Jahren nicht gehabt", zitieren die Boyens Medien aus Heide den 47-Jährigen. Dieter Voss, Vorsitzender des Fischervereins Friedrichskoog, bestätigt, dass es so viele Krabben gebe wie zuletzt im Jahre 2011. Eine Erklärung sehen die Fischer in den Witterungsbedingungen. "Der Sommer war sehr warm und deshalb auch das Nordseewasser. Dadurch hat sich der Wittling, eine Dorschart, ins kältere Wasser zurückgezogen", sagt Mike Adam. So fehle zum einen einer der größten Fressfeinde der Krabbe. Außerdem vermutet Dieter Voss, dass die Garnelen mehr Eigelege als üblich abgelegt haben.