Die Bauarbeiten für das neue Fischumschlagszentrum der Nordwest Logistik und Spedition im Bremerhavener Fischereihafen gehen voran: im Juli 2019 soll der Neubau an der Ecke Am Lunedeich/Lofotenstraße fertig sein, schreibt die Nordsee-Zeitung. In der "Logistik-Abteilung für die Fischunternehmen" des Hafens wurden schon bislang an Spitzentagen bis zu 80 Tonnen Frischfisch und Tiefkühlware umgeschlagen. "Der Fischereihafen braucht diese Dienstleistung", betont Simon Schach, der zusammen mit Roland Seeckt die Geschäfte bei der Nordwest Logistik und Spedition führt. Mit dem Neubau werde die Belegschaft von derzeit 20 auf künftig 25 Mitarbeiter aufgestockt. Durch Digitalisierung und Prozessoptimierung soll jedoch mit 20 Prozent mehr Personal die doppelte Umschlagleistung erbracht werden, kündigt Schach an. Die Hallenfläche wird von 900 auf 1.500 Quadratmeter vergrößert, aus 120 Tiefkühlstellplätzen werden 400. 450 Quadratmeter entstehende Bürofläche werden zum Teil vermietet, unter anderem an die Spedition Brüssel & Maass. Trotz doppelter Fläche soll der Energiebedarf halbiert werden. Nach Fertigstellung des Neubaus werde die Sanierung des alten Trakts beginnen. Außerdem will sich das Fischumschlagszentrum bis Ende des Jahres nach dem IFS zertifizieren lassen. "Wir machen einen Quantensprung", fasst Schach das Gesamtpaket an Optimierungen zusammen.
Das Bad Bramstedter Traditionsunternehmen Seestern Feinkost stellt zum 1. März seine Produktion von Matjes-, Marinaden- und Seelachserzeugnissen für den Großverbraucher ein, melden die Kieler Nachrichten. Inhaber Gerhard Schönau (57) wolle aber sein bisher als Fabrikladen geführtes Fischgeschäft weiterführen. Von den derzeit noch 40 Beschäftigten werden 19 entlassen, kündigt Schönau an, betont aber: "Wo es ging, haben wir versucht, soziale Härten zu vermeiden." Als Ursache nennt der Fischproduzent einen zu großen Konkurrenzdruck, immer höhere Hygieneauflagen für die Lebensmittelbranche und hohe Betriebs- und Unterhaltungskosten für das zu große Betriebsgebäude. Nicht betroffen von der Produktionsstilllegung sei die Herstellung von Salaten, die bislang im Seestern-Laden an der Hamburger Straße angeboten werden. Das Fischgeschäft zieht eventuell in den benachbarten Edeka-Markt, der erweitert werden soll. Die Marke "Seestern" möchte Gerhard Schönau gerne an einen Feinkosthersteller verkaufen: "Wir stehen zur Zeit noch in Verhandlungen." Seestern war 1960 von August Kelle gegründet worden, der bereits 1948 mit der Heringsverarbeitung in Bad Bramstedt begonnen hatte. 1963 trat Rudolf Schönau, der Vater des derzeitigen Inhabers, in die Firma ein, die er 1982 übernahm.
Die Generaldirektorin für Fischerei von Malta, Andreina Fenech Farrugia, ist wegen des Verdachts der Bestechlichkeit ihres Amtes enthoben worden, meldet die Times of Malta. Die Entlassung erfolgte, nachdem die spanische Online-Tagszeitung El Confidencial einen Telefonmitschnitt der Direktorin veröffentlicht hatte, in dem diese von dem Thunfisch-Magnaten José Fuentes Garcia Geld gefordert hatte. Fuentes ist Chef der Grupo Fuentes, des weltweit größten Händlers von Rotem Thun. Die Gruppe besteht aus mehr als 40 Unternehmen, darunter Mare Blu Fishing, ein Thunfischmastbetrieb auf Malta. Garcia soll verantwortlich sein für einen illegalen Thunfischhandel, der von den Behörden auf einen Wert von 25 Mio. Euro geschätzt wird. In diesem Zusammenhang hatten spanische Behörden im Juni 2018 insgesamt 79 Beteiligte festgenommen. Schon damals war vermutet worden, dass eine Führungsperson in Maltas Fischereiministerium es ermöglicht hatte, Thunfisch aus illegaler Fischerei in den spanischen Markt zu schleusen. Farrugia war seit 2013 zum zweiten Mal Generaldirektorin für Fischerei, obwohl sie 2010 schon einmal gefeuert worden war.
Seit mehreren Jahren wird am Bodensee über die geplante Zucht des Felchens in Netzgehegen auf Deutschlands größtem See gestritten. Jetzt schlägt ein Fischereiexperte der Grünen-Fraktion im baden-württembergischen Landtag vor, den in der Region begehrten Speisefisch in geschlossenen Kreisanlagen zu züchten, schreibt der in Konstanz erscheinende Südkurier. "Diese könnten, zusätzlich zum Wildfang als Premium-Produkt, auch von den Fischern vermarktet werden", meint der Grüne Reinhold Pix, ein studierter Forstwirt. Zunächst solle ein wissenschaftlich begleiteter Pilotversuch in einer KLA durchgeführt werden.
Vietnam will in diesem Jahr Pangasius im Wert von 2,4 Mrd. USD (= 2,1 Mrd. Euro) exportieren, was einem Plus von 4,2% gegenüber den 2,3 Mrd. USD (= 2,0 Mrd. Euro) des Jahres 2018 entspräche, schreiben die Undercurrent News. Die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) rechnet mit einer höheren Exportmenge, insbesondere weil die Nachfrage aus China steige aufgrund des anhaltenden Handelskonflikts der Volksrepublik mit den USA. Einen weiteren Schub könne ein Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU bewirken, das noch 2019 in Kraft treten soll und die derzeitigen Einfuhrzölle auf rohen und verarbeiteten Pangasius von 5,5% respektive 7% abschaffen würde. Im vergangenen Jahr importierte die EU Pangasius für 244 Mio. USD (= 216 Mio. Euro) und war damit der wichtigste Pangasius-Markt nach den USA (549 Mio. USD = 486 Mio. Euro) sowie China und Hongkong (529 Mio. USD = 468 Mio. Euro). Zufrieden sind die Pangasius-Züchter nach Mitteilung von IntraFish mit dem aktuellen Preis von 29.000 VND/kg (= 1,10 Euro/kg), der ihnen einen Gewinn von 8.000 VND oder 0,30 Euro/kg gewähre - so hoch wie noch nie in der Branchengeschichte.
Die LEH-Vertriebsgesellschaft ist neuer strategischer Vertriebspartner von Followfood. Als einer der größten Vertriebsdienstleister im deutschen Lebensmitteleinzelhandel soll die LEH-Vertrieb die Topseller der nachhaltigen Fischmarke Followfish sowie der Followfood Bio-Pizzen am Point of Sale für die wachsende Nachfrage verfügbar machen, Märkte systematisch erschließen und kontinuierlich betreuen. Die Zusammenarbeit fokussiert auf Bio-Lachs, Bio-Garnelen und MSC-Kabeljau von Followfish, aber auch das Top-Produkt, die Fair Trade- und MSC-Followfish-Dosenthunfische. "Mit der Vertriebspower von LEH-Vertrieb treten wir als Followfood in eine neue Phase. Wir sind längst keine Nischenmarke mehr", kommentiert Lars Braker, Vertriebschef von Followfood. LEH-Vertrieb öffnet Markenartiklern in rund 10.000 Stores die Türen zum regionalen und nationalen LEH. Ein Schwerpunkt der Stuttgarter liegt auf nachhaltigen Marken und Bioproduktlinien. Top-Marken wie Dallmayr, Weleda, Bio Gourmet und Illy nutzen deren Kompetenz. Bis vor kurzem gehörte nach Angaben der Lebensmittel-Zeitung (LZ) auch die Fischmanufaktur Deutsche See zu den LEH-Vertrieb-Kunden.
Ein Index zur illegalen, unregulierten und nicht dokumentierten Fischerei, der so genannten IUU-Fischerei, hat Asien als die Weltregion mit der höchsten Kriminalitätsrate bei Fischereiverstößen ausgemacht. Der interaktive 'IUU Fishing Index', erstellt von dem Menschenrechts-Netzwerk Global Initiative Against Transnational Organized Crime und den Fischereiberatern von Poseidon Aquatic Resource Management, klassifiziert Länder, Fanggründe und Weltregionen auf einer Skala von Eins bis Fünf, wobei Fünf ein Höchstmaß an IUU-Fischerei beschreibt.
Die Fischmanufaktur Deutsche See und das Cateringunternehmen Compass Group weiten ihre seit vielen Jahren bestehende Lieferbeziehung aus, teilen die Unternehmen in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Damit werde Deutsche See die Compass Group nun bundesweit als Hauptlieferant für Fisch, Meeresfrüchte und Feinkostsalate beliefern, teilte Frank Helpap mit, Key Account Manager Food-Service bei Deutsche See. Dem waren erfolgreiche Verhandlungen mit der vor drei Jahren gegründeten Einkaufsgesellschaft der Compass Group in Continental Europe, Foodbuy, vorausgegangen (Einkaufsumsatz: 1,4 Mrd. Euro/Jahr). Als eines der größten Cateringunternehmen weltweit produziert Compass alleine in Deutschland täglich über 200.000 Essen. Deutsche See veredelt die Produkte dafür in der Bremerhavener Manufaktur sorgfältig und kundenindividuell: von handfiletierten Fischfilets in exakt kalibrierter Portionsgröße bis hin zu küchenfertigen, servierfertigen und verzehrfertigen Produkten. "Durch die Integration von Deutsche See in die niederländisch-deutsche P&P-Gruppe und der damit einhergehenden vertikalen Kette vom Fang bis zum Teller können wir die jeweiligen Food-Konzepte der Compass Group noch besser, spezifischer und passgenauer umsetzen", sagt Frank Helpap.
Peru hat im vergangenen Jahr insgesamt 7,2 Mio. t Meeresressourcen angelandet, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr 2017 um 70,3%, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Verweis auf einen Bericht des peruanischen Produktionsministeriums (PRODUCE). Das gute Ergebnis sei vor allem auf die um 91,2% gestiegenen Sardellenanlandungen für den indirekten menschlichen Verzehr zurückzuführen, sagt Minister Raúl Pérez-Reyes. Die Anlandungen für den direkten menschlichen Konsum stiegen um nur 7,8%. Alleine im Dezember 2018 fischte Peru dreizehn mal mehr Seafood (+ 1.235,9%) als im Dezember 2017, ebenfalls bedingt durch die guten Sardellenfänge.
Cooke Inc., die Muttergesellschaft des kanadischen Fischfang- und Fischzuchtunternehmens Cooke Aquaculture, hat den lateinamerikanischen Shrimp-Züchter Seajoy Seafood Corporation übernommen, meldet IntraFish. Die Seajoy-Gruppe produziert wertgesteigerte biologische Pazifische White Shrimp und verkauft an Kunden in Europa, Amerika und Asien. In Honduras und Nicaragua betreibt Seajoy Garnelenfarmen, außerdem Brutanstalten und Verarbeitungsbetriebe, in denen insgesamt 1.400 Menschen arbeiten. Cooke produziert nach mehreren Übernahmen inzwischen mit 6.000 Beschäftigten weltweit jährlich 275.000 t Seafood mit einem Verkaufswert von 1,5 Mrd. Euro.