Fischer von der Unterelbe melden in diesen Wochen schlechte Fänge, schreibt das Hamburger Abendblatt. "Die Fangmenge an Stint hatte 2018 ihren bisherigen Tiefpunkt erreicht. Nun sieht es so aus, dass sie in diesem Frühjahr noch einmal deutlich unterschritten wird", zitiert das Hamburger Abendblatt den Biologen Dr. Veit Hennig von der Universität Hamburg. Er fragt seit Jahren die beiden Fischer Claus und Harald Zeeck an der Unterelbe sowie Wilhelm Grube in Hoopte nach deren Fangzahlen. Die Familie Zeeck aus Geversdorf an der Oste, die bereits im Januar mit der Stint-Fischerei begonnen hatte, teilte mit, dass ihnen nur etwas mehr als die Hälfte der Vorjahresmenge in die Netze gegangen sei. Lothar Buckow aus dem Jorker Ortsteil Wisch berichtete, dass er ein Drittel der Vorjahresmenge gefangen habe. Auch Wilhelm Grube meldete, dass ihm nur am ersten Fangtag Anfang dieser Woche die passable Menge von 350 Kilogramm in die Reusen geschwommen sei - ansonsten seien die Fänge schlecht. Einige Restaurants in der Region zwischen Over und Hoopte würden schon auf den Stint verzichten, weil sie in den vergangenen Jahren Probleme hatten, Fische zu bekommen, sagt Karl-Rudolf Sievers von Sievers Gasthaus in Hoopte, betont aber gegenüber dem Abendblatt: "Wir verkaufen seit dem 23. Februar Elbstint, weil wir die Lieferungen rechtzeitig gesichert haben."
Der Marine Stewardship Council (MSC) konnte seine Einnahmen seit dem Berichtsjahr 2008/09, damals lagen sie bei 9,2 Mio. Euro, auf zuletzt 28,6 Mio. Euro im Berichtsjahr 2017/18 mehr als verdreifachen, meldet IntraFish. Das Gros der Finanzmittel, nämlich 73 Prozent, sind Logo-Lizenzgebühren, die die Unternehmen für die Nutzung des MSC-Ökolabels zahlen. Weitere 24% der MSC-Einnahmen sind Spenden wohltätiger Organisationen wie der David und Lucile Packard Foundation, der Walton Family Foundation und des WWF. Ingesamt hat der MSC Zuwendungen von mehr als 25 Stiftungen, Nicht-Regierungsorganisationen und Körperschaften erhalten. Zehn Jahre zuvor war das Verhältnis nahezu umgekehrt: damals stammten 38 Prozent der Gelder aus Logonutzungsgebühren, während wohltätige Organisationen zu 49 Prozent den MSC finanzierten. Die Ausgaben im Finanzjahr 2017/18 in Höhe von 23,2 Mio. Euro entfielen größtenteils auf die drei Programm-Initiativen "Richtlinien und Pflege" des MSC-Standards (23%), "Bildungs- und Aufklärungsarbeit" (31%) sowie "Dienstleistungen für Handel und Fischerei" (36%). Die Zahl der zertifizierten Fischereien ist im letzten Jahrzehnt von 42 (2008/09) um den Faktor 7,5 auf 315 gestiegen (2017/18). Inzwischen sind weltweit 10,3 Mio. t Seafood (= 13% der Weltfischfänge) MSC-zertifiziert (2008/09: 2,4 Mio. Euro). Bis zum kommenden Jahr 2020 will der MSC 20% der globalen Meeresfischerei in seinem Zertifizierungsprogramm haben.
Forscher am isländischen Institut für Meer- und Süßwasser (MRI) experimentieren mit der Zucht eines geschlechtslosen Lachses, um die Kreuzung von Farmlachs mit wilden Arten zu verhindern, meldet Fish Information & Services (FIS). Die MRI-Wissenschaftler versuchen, einen geschlechtsneutralen Farmlachs zu züchten, indem sie verhindern, dass dieser die Geschlechtsreife erlangt und sich damit mit natürlichen Lachsbeständen mischt. Das Projekt, berichtet die Iceland Review, wird durchgeführt in Kooperation mit StofnFiskur, die sich mit der Erbrütung von Arten für die Aquakultur beschäftigen, und der Universität von Maryland, die das Copyright auf den Prozess besitzt. Im Erfolgsfall sollen die Ergebnisse auch auf Seesaiblingspopulationen angewendet werden, da 15 bis 20 Prozent von ihnen bereits vor der Ernte die Geschlechtsreife erlangen.
Die isländische Lachszuchtindustrie wird in diesem Jahr voraussichtlich ein wahres "Take-off" erleben, schreibt das Portal IntraFish. Da mehrere Farmen erstmals ernten wollen, soll die Gesamtlachsproduktion des Landes um fast 50 Prozent wachsen. Nach Angaben der Isländischen Lebensmittel- und Veterinärbehörde (MAST) soll Islands Produktion an Atlantischem Lachs gegenüber 2018 von 13.448 t um 49% auf rund 20.000 t im laufenden Jahr steigen. Der Zuwachs ist Züchtern wie Arctic Sea Farm in Dyrafjör∂ur zu verdanken, die im Januar 2019 mit dem Lachsabfischen begonnen haben, oder Laxar fiskeldi in Reydarfjördur, die erstmals im Oktober 2018 ernteten und im Laufe des Jahres 2019 Routine erhalten werden. Fiskeldi Austfjar∂a alias Ice Fish Farm, die erstmals im Frühjahr 2018 geerntet hatten, wollen 2019 mit "voller Kapazität" laufen und ebenso will Arnarlax bei seiner vollen Produktion bleiben. "Der Sektor auf Island bietet jetzt attraktive Investitionsaussichten, was sich daran zeigt, dass SalMar weitere Beteiligungen an Arnarlax zu erhalten versucht", meint Kristjan Davidsson, früherer Manager der Iceland Aquaculture Association (IAA).
Das holländische Seafood-Handelshaus Anova hat angekündigt, dass seine Thunfischerei auf der indonesischen Insel Nord-Buru ein Zertifizierungsverfahren nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) beginnen werde, schreibt Fish Information & Services (FIS). Dabei arbeite Anova eng mit seinem Verarbeitungspartner Harta Samudra, der örtlichen NGO Masyarakat Dan Perikanen Indonesia (MDPI) und dem North Buru Fair Trade Committee zusammen, um Daten für die MSC-Bewertung zusammenzutragen. Bei der Fischerei handelt es sich um die erste indonesische Thunfischerei mit der Handleine, die ins Bewertungshauptverfahren des MSC einsteigt. Schon 2015 hatte Anova eine Fischerei auf der Insel Nord-Buru durch die Organisation Fair Trade zertifizieren lassen. Die Fischerei auf der Insel war schon seit dem Jahre 2011 Teil eines so genannten Fischerei-Verbesserungsprojektes (FIP), bei dem Anova aktiv die Einführung eines Datensammelprogramms unterstützte, das internationalen Standards für wissenschaftliche Fischereidaten entspricht. Im vergangenen Jahr nahm die Einfuhr von Fair Trade-Thunfisch in die USA um 75% zu und bescherte den Fischerei-Gemeinden mehr als 100.000 USD an Fair Trade-Prämien.
Kolumbien will in diesem Jahr, finanziert vor allem durch ausländische Investitionen, seine Shrimp-Produktion verdoppeln, schreibt IntraFish. Diese war schon 2018 um 21% auf 5.307 t gewachsen, lag damit aber noch erheblich unter dem Durchschnitt der Jahre 2009 und 2010 von 12.500 t. Neue Projekte und die Wiederbelebung von alten sollen die Farmproduktion ebenso heben wie die Öffnung neuer Küstengebiete an der Pazifik- und der Karibikküste. Die Shrimpexporte waren 2018 um 3,1% auf einen Ausfuhrwert von 23,3 Mio. Euro gestiegen.
Ÿnsect, ein neues französisches Unternehmen aus dem Bereich der landwirtschaftlichen Technologie (Ag-Tech), hat seit seiner Gründung im Jahre 2011 insgesamt mehr als 154 Mio. Euro an Finanzmitteln akquiriert, um die "weltgrößte Insektenfarm" zu errichten. Das im nordfranzösischen Amiens ansässige Start-up erbrütet Insekten und verarbeitet sie zu Premium-Inhaltsstoffen für Fischfutter, Tiernahrung und biologischen Pflanzendünger. In der Insektenfarm in Amiens sollen jährlich rund 20.000 t Protein hergestellt werden. Zu den produzierten Proteinen für Zuchtfische gehört ŸnMealTM, ein hochverdauliches, natürliches Premium-Protein, hergestellt aus entfetteten Larven und mit einem Anteil von 70% Eiweißkonzentrat. Es soll sich für die Ernährung von Shrimp, Lachs, Forelle und Wolfsbarsch eignen. In seiner Insektenproduktion konzentriert sich Ÿnsect auf den Mehlkäfer (Tenebrio molitor). Neben ŸnMeal produziert Ÿnsect aus Larventeilen ŸnFrass, einen Pflanzendünger. Nach Angaben von Geschäftsführer Antoine Hubert hält Ÿnsect 25 Patente für seine Technologie, die Produkte selbst und für Anwendungen aus ihnen.
Wissenschaftler am Gesamtrussischen Fischerei-Forschungsinstitut (VNIRO) haben für die westliche Beringsee und die Region Tschukotka eine Anhebung der Fangquote für Pazifischen Kabeljau auf 100.000 t empfohlen, meldet IntraFish. Das wäre ein Anstieg um 25%. Falls die russische Fischereibehörde Rosrybolovstvo dem zustimmt, würde die Gesamt-TAC für den Pazifischen Kabeljau bei 175.800 t und damit 23,8% höher liegen als 2018. Damit wäre die Reduzierung der TAC für den atlantischen Kabeljau in der Barentssee und vor Norwegen um 21.000 t auf 310.700 t wenigstens zum Teil ausgeglichen. 2018 fing Russland in toto 429.000 t Kabeljau - 311.000 t im Atlantik und 118.000 t im Pazifik.
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Am Bodensee-Obersee haben die baden-württembergischen Berufsfischer im vergangenen Jahr so wenig Fisch gefangen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1910, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Der Fangertrag von 98 Tonnen lag knapp 20 Prozent unter dem des Vorjahres 2017 und mehr als 50 Prozent unter dem Zehn-Jahres-Mittel. Als Ursachen nannte das Ministerium unter Berufung auf die Fischereiforschungsstelle in Langenargen einen anhaltend niedrigen Nährstoffgehalt des Wassers, die Konkurrenz durch den Stichling sowie die Ausbreitung des Kormorans und der eingeschleppten Quagga-Muschel. "Wir sehen momentan keine Anzeichen, die darauf hindeuten, dass sich die Lage zugunsten eines höheren Fangertrags an Felchen, dem Brotfisch der Bodenseefischer, entspannen könnte", sagte Agrarminister Peter Hauk (CDU). Es sei daher nicht überraschend, dass 2019 so wenige Fischereilizenzen wie nie zuvor beantragt worden seien.