Die britische Handelskammer Seafish stellt neuerdings eine Online-Datenbank zur Verfügung, in der Im- und Exporteure beispielsweise Daten zum Seafood-Handel oder Zollsätze abfragen können, meldet IntraFish. Das Instrument ermöglicht ein Herunterbrechen der Daten auf einzelne Produkte und Länder nach Menge und Wert und nach Jahren geordnet. Die Datenbank enthält ausschließlich Handelsdaten zu Fisch und Meeresfrüchten für den menschlichen Verzehr und verwendet Zahlen der britischen Finanz- und Zollbehörde HMRC. "Bislang mussten Unternehmen mit uns oder mit dem HMRC in Kontakt treten und diese Informationen anfordern", sagt Arina Motova, leitende Ökonomin bei Seafish. Die Datenbank finden Sie hier.
Homann Feinkost gibt seine Heringsverarbeitung in Sassnitz/Rügen auf, meldet die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Im Sommer diesen Jahres soll die gesamte Matjes-Produktion im polnischen Kompetenzzentrum Fisch in Poznan zusammengeführt werden. "Der Standort in Sassnitz bietet in Bezug auf Infrastruktur und Prozesse nicht die Erweiterungsmöglichkeiten, die für eine langfristig wirtschaftlich tragfähige Produktion von Fischfeinkost notwendig wären", zitiert die LZ die Unternehmensgruppe Theo Müller, zu der Homann gehört. Laut Ostsee-Zeitung (OZ) wurden die rund 50 Mitarbeiter Ende vergangener Woche über die Schließungspläne informiert. Homann hatte den Standort im Jahre 2011 von Rügen Feinkost übernommen. Werksleiter Stephan Wycisk erklärte gegenüber der OZ, dass die Entscheidung nicht mit der Leistung des Standortes zu tun hätte. Im vergangenen Jahr sei in Sassnitz die Rekordmenge von 4.000 t Matjes produziert worden, sagte Wycisk.
Die Shrimp-Produktion in Indien soll bis zum Jahre 2022 von derzeit geschätzten 700.000 t um weitere 450.000 t auf dann 1,15 Mio. t steigen. Das prognostizierte Elias Sait, Generalsekretär der Seafood Exporters' Association of India (SFEA), auf der Seafood Expo North America in Boston. Das größte Wachstum - ein Plus von 250.000 t - werde in der indischen Westküsten-Provinz Gujarat erwartet, sagte Sait. Gegenwärtig wird das Gros der indischen Shrimps in Staaten an der Ostküste produziert. Allerdings werde das Produktionswachstum wenigstens zum Teil vom wachsenden indischen Binnenkonsum absorbiert, der derzeit noch zu vernachlässigen ist.
Das färingische Fischfangunternehmen Christian i Grotinum (CiG) verabschiedet sich mit dem Verkauf seiner Produktionsstätte Larsen Danish Seafood im deutschen Harrislee von der Idee der vertikalen Integration. Vor vier Jahren hatte der Schwarmfischproduzent Larsen aus der Insolvenz gekauft, um die Wertschöpfung für seine Fischerei auf den Färöer Inseln zu steigern. Dort betreibt CiG zwei Fabrikfangschiffe und hält Quoten für insgesamt rund 100.000 t Hering, Makrele, Blauer Wittling und Capelin, die sowohl für den direkten menschlichen Verzehr als auch für die Fischmehlproduktion gefischt werden. In Harrislee bei Flensburg stellten sich die Färinger mit zwei Produktionslinien für Makrele und zahlreiche spezielle Produkte aus Lachs, Hering, Forelle, Sprotte und Muscheln einem von intensivem Wettbewerb gekennzeichneten Markt. Schon 2017 verkaufte CiG eine erste Linie einschließlich der Kontrakte an den dänischen Spezialisten für Makrelen-Konserven, Sæby. Jetzt erwarb der lettische Produzent Karavela den Rest. Nachdem Larsen schon im vergangenen Jahr 60 Beschäftigte entlassen hatte, folgten in diesem Jahr weitere 60. Nach Angaben von IntraFish soll die gesamte Fabrik in Harrislee verkauft werden.
Der isländische Lachszüchter Fiskeldi Austfjarda, der unter dem Namen Ice Fish Farm handelt, hat die Genehmigung erhalten, seine Produktion in den Ostfjorden Islands auf bis zu 20.800 t Lachs auszubauen, melden die Undercurrent News. Bislang durfte Fiskeldi 6.000 t Lachs und 5.000 t Forelle züchten. Der Züchter gehört seit März 2018 zu 62% dem norwegischen Lachsfarmer Midt-Norsk Havbruk (MNH). Einschließlich seiner Lizenzen in Norwegen besitzt MNH eine Produktionskapazität von insgesamt mehr als 40.000 t - 2018 waren es noch rund 15.000 t.
Russlands Institut für Fischereiforschung stimmt einem Anheben der nationalen Fangquote für das Jahr 2020 für den Alaska-Pollack um 24.000 t auf dann mehr als 1,83 Mio. t zu, meldet IntraFish. Im laufenden Jahr 2019 liegt die TAC bei knapp über 1,80 Mio. t, wovon 1,07 Mio. t im Ochotskischen Meer gefangen werden und 693.800 t in den Fangregionen Westliche Beringsee, Ost-Kamtschatka sowie nördliche und südliche Kurilen. Die 2019er TAC für das Japanische Meer wurde auf 16.000 t festgelegt, jene für den Autonomen Kreis der Tschuktschen auf 5.500 t.
Eine Serie von Listerien-Fällen, die in Dänemark zu neun Erkrankungen und mindestens zwei Todesfällen geführt hat, konnte jetzt auf einen Fischproduzenten im Baltikum zurückgeführt werden, schreibt das Portal IntraFish. Die Spur des einzigartigen Erreger mit der Bezeichnung "Listeria monocytogenes ST1247" sei zu dem estnischen Produzenten M.V. Wool in dem Dorf Hüüru (Kreis Harju) zurückverfolgt worden, teilte Nikolas Kühn Hove mit, Leiter Krisenmanagement bei der Dänischen Veterinär- und Lebensmittelverwaltung. Die kaltgeräucherten Forellen- und Lachsprodukte waren seit 2016 von den beiden dänischen Supermarktbetreibern Salling Group und Dagrofa zurückgerufen worden. Dennoch erkrankten neun ältere Menschen im Alter von 52 bis 90 Jahren, die jedoch sämtlich bereits ernsthafte Vorerkrankungen hatten. Zwei von ihnen starben nachweislich infolge der Listerienerkrankung. Der spezielle Erregerstamm besitzt keinerlei Verbindung zu den Listerienfunden in Lachsprodukten, die im Oktober 2018 aus mehreren Ländern gemeldet wurden, die jedoch auf einen polnischen Verarbeitungsbetrieb zurückgeführt wurden.
Der Europäische Rat hat am 19. März zwei Rechtsakte erlassen als Teil eines Notfallplans für den Fall eines Brexits ohne Austrittsabkommen, meldet das Portal IntraFish. Um die Auswirkungen eines derartigen Brexits auf die EU-Fischerei abzumildern, wird es in einer neuen Verordnung Fischern und Seafood-Unternehmen aus der EU ermöglicht, im Rahmen des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) eine Entschädigung für die vorübergehende Einstellung ihrer Fangtätigkeit zu erhalten, sollten die Gewässer Großbritanniens plötzlich für EU-Fischereifahrzeuge geschlossen werden. Mit einer weiteren Verordnung soll sichergestellt werden, dass die EU britischen Schiffen bis Ende 2019 Zugang zu EU-Gewässern gewähren kann. Das jedoch ist an die Bedingung geknüpft, dass die Briten im Gegenzug entsprechende Maßnahmen erlassen. Die Verordnung sieht außerdem ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren für beide Seiten vor.
Aldi-Nord verkauft in der 13. Kalenderwoche norwegischen Winterkabeljau, den Skrei. Im Rahmen der einwöchigen Aktion bietet der Discounter in seiner Frischetruhe "Skrei Winter-Kabeljauloins" in der 250g-MAP-Packung für 5,49 Euro, das heißt für 22,- Euro/kg. "Feines Rückenfilet; aromatisches, festes Fleisch; zum Braten und Pochieren; MSC-zertifiziert", bewirbt Aldi den Aktionsartikel. Der Filialist greift das Thema Skrei damit mehr als zweieinhalb Monate nach Beginn der Saison für den Winterkabeljau auf, der vom 1. Januar bis zum 31. April insbesondere um die Lofoten geangelt wird. Der Skrei stammt aus einer naturnahen, handwerklichen und bestandsschonenden Fischerei. Fangmengen und Fangmethoden sind streng reglementiert und werden stetig kontrolliert. Seit 2005 ist Skrei eine geschützte Marke. Nur erstklassiger norwegisch-arktischer Winterkabeljau, der nach strengsten Kriterien gefangen, verarbeitet und verpackt wurde, erhält das Skrei-Qualitätssiegel - Kriterien, die in der amtlichen Qualitätsnorm NS 9406:16 festgehalten sind. Deutschland erhält seinen Skrei vor allem über Dänemark, das 2018 insgesamt 2.893 t Skrei im Wert von umgerechnet 11,6 Mio. Euro importierte; weitere 136 t im Wert von 626.102 Euro importierte Deutschland direkt.
Mehrer Unternehmen, die Argentinische Rotgarnelen fangen, verarbeiten und verkaufen, streben nach einer Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC), um das Produkt in Nordamerika und Europa besser vermarkten zu können, schreibt das Portal IntraFish. Zu der Gruppe Chubut gehören Pesquera Veraz (Grupo Veraz), Iberpesca (Grupo Iberconsa), Cabo Vírgenes, Food Partners Patagonia, La Escalerona und Consermar-Newsan. In den vergangenen drei Jahren hatten die Unternehmen gemeinsam mit der Nicht-Regierungsorganisation (NGO) CeDePesca, der Kammer der Schiffseigner der Chubut Gelben Flotte und Fischereibehörden als Teil eines Fischerei-Verbesserungsprojektes (FIP) gearbeitet. "Diese Zertifizierung zu erhalten ist sehr wichtig, um die Argentinische Rotgarnele in jenen Märkten Nordamerikas und Europas, die für uns bislang noch nicht zugänglich sind, zu etablieren", begründet Federico Angeleri, kaufmännischer Leiter der Grupo Veraz, das Vorhaben. Innerhalb der ersten vier Monate im MSC-Programm will der Zertifizierer Bureau Veritas zunächst eine neue Auditierung der Fischerei vornehmen.