10.10.2008

Island: 100.000 Tonnen Makrele ins Fischmehl – als politische Geste

Island hat geschätzte 100.000 t Makrele außerhalb seiner Fangquote fast ausschließlich für die Fischmehlindustrie angelandet, um Druck auf die Europäische Union, Norwegen und die Färöer auszuüben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Isländer hoffen, auf diese Weise einen Anteil an der Quote 2008 für die Makrele im Nordatlantik zu erhalten, die sich derzeit auf 398.000 t beläuft. In der Vergangenheit blieben die Makrelenschwärme den isländischen Hoheitsgewässern fern. Das Land habe darum weder die technische Ausrüstung noch die Kapazität, größere Makrelenanlandungen zu verarbeiten. Deshalb haben Islands Fischer ihre Makrelen für 15 bis 20% des Preises, den norwegische Produzenten zahlen, quasi „verramscht“. Durchschnittlich lag der Preis in Norwegen in diesem Jahr bei 1.100 €/t Makrele, in der letzten September-Woche waren 31.000 t sogar für 1.380 €/t im Schnitt verkauft worden. Island hingegen erlöste keine 200 Mio. € für die genannte Fangmenge, während der Marktwert zwischen 1,1 und 1,2 Mrd. € lag. Islands Anlandungen jenseits des Quotensystems müssen als politischer Protest gewertet werden, um die übrigen Nationen zu drängen, dem Land einen Anteil an der Makrelenquote zuzubilligen, meint FIS-Autor Terje Engoe.
10.10.2008

Thailand: EU zertifiziert nationales Kontrollsystem für Meeresprodukte


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Länderreport Länderreport
09.10.2008

Deutschland: Seelachs erhält als erste deutsche Fischerei MSC-Siegel

Erstmals ist ein deutscher Fischfangbetrieb mit dem Umweltsiegel des MSC ausgezeichnet worden, teilt die Organisation mit. Seelachs aus den Fängen der Kutterfischzentrale, Cuxhaven, ist ab sofort im deutschen Handel erhältlich. Seelachs zählt mit einem Marktanteil von 3,3% zu den wichtigsten Konsumfischarten in Deutschland. Die Nachhaltigkeit der Fischerei ist in mehrfacher Hinsicht gewährleistet. So arbeitet Kutterfisch ausschließlich mit großmaschigen Netzen, die Jungfischen ein Entweichen ermöglichen. Da Seelachs ein Schwarmfisch ist, der nicht mit anderen Fischarten schwimmt, ist der Beifang sehr gering. Die Netze werden ausschließlich über steinigen Untergrund gezogen, der wenig empfindlich ist. Sie verwenden außerdem leichte Netze mit Rollengeschirr statt Eisenketten und befahren immer wieder dieselben Routen. Die Auswirkungen des Fangbetriebes auf den Meeresboden sind somit gering. Das leichte Fanggeschirr sorgt zusätzlich für einen niedrigen Dieselverbrauch. Angesichts der Zertifizierungskosten von rund 100.000 € erwarten die Großhändler einen Aufschlag von rund zehn Cent pro Kilo zertifizierten Seelachses, erklärte Kai-Arne Schmidt von der Kutterfisch-Geschäftsführung gegenüber den Cuxhavener Nachrichten. Geschäftsführer Horst Huthsfeldt wies jedoch daraufhin, dass Voraussetzung für den Thekenverkauf im Fischfachhandel sei, dass auch das jeweilige Fachgeschäft eine MSC-Zertifizierung besitze.
08.10.2008

Vietnam: Fehlende Lagerkapazität behindert Pangasius-Produzenten

Die vietnamesische Pangasius-Industrie leidet unter fehlender Frostlager-Kapazität. Aufgrund nicht hinreichend vorhandener Kühlhäuser seien die Produzenten einem volatilen Weltmarkt mit seinen derzeit niedrigen Pangasius-Preisen ausgeliefert, berichtet die Vietnam News Agency. In einer der Hauptproduktionsregionen, dem Mekong Delta, stehen einer Produktionskapazität von 2.000 bis 3.000 t täglich Kühllagerflächen für insgesamt nur 5.000 t gegenüber, die sich auf ein Dutzend Lagerhäuser verteilen. Fehlendes Kapital habe die Erzeuger bisher gehindert in TK-Lager zu investieren. Das ändere sich gegenwärtig. Die Binh An Seafood Processing Plant in der Provinz Southern Can Tho kann bisher, obwohl mit einer Tagesproduktion von 300 t einer der größten Pangasius-Produzenten Vietnams, nur 2.500 t lagern. Jetzt will Binh An in ein Kühlhaus für 5.000 t investieren. Wettbewerber Agifish baut im Hafen von Vam Cong momentan ein 10.000 t-Kühllager – nach Vollendung das größte im Delta. Dennoch benötige alleine das Mündungsgebiet des Mekong Lagerraum für weitere 50.000 bis 100.000 t, wenn das Problem der Preisfluktuationen gelöst werden solle. Da für 10.000 t Kapazität rund 1,1 bis 1,5 Mio. € Investitionsvolumen erforderlich seien, fordere der Sektor von der Regierung Investitionsanreize, u.a. vergünstigte Kredite.
TK-Report TK-Report
07.10.2008

Thailand: Carrefour kauft Shrimps direkt ab Farm

Die französische Hypermarkt-Kette Carrefour, zweitgrößter LEH-Spieler weltweit, will einen Teil seiner Shrimps in Thailand zukünftig direkt ab Farm kaufen, schreibt die Bangkok Post. Carrefour beabsichtigt, ein Team zur Kaset Somboon Farm zu schicken, um die Aufzucht und die Garnelen-Produkte auf Einhaltung der Produktionsstandards und eventuelle Chemikalienbelastung zu überprüfen. Vanich Sowanapreecha, Inhaber der Zucht mit mehr als 20 Teichen, erklärte, Foodservice-Unternehmen, Super- und Hypermärkte würden sich vermehrt direkt an die Farmen wenden, um ein Plus an Frische, vernünftige Preise und eine verbesserte Qualitätskontrolle zu gewährleisten. Carrefour könne von ihm bis zu 10.000 t Garnelen erhalten, wobei er angesichts dieser Menge eventuell auch bei anderen Farmern zukaufen müsste. Auch Sureerath Farm in Chanthaburi beliefert Supermarktketten in Thailand (Tops, Villa Supermarkets, Siam Paragon) direkt mit Bio-Garnelen. Ein Sprecher des thailändischen Fischereiministeriums ermutigte die Züchter, Foodservice-Kunden im Umkreis von zehn Stunden Transportdauer direkt mit frischen Shrimps zu beliefern.
06.10.2008

Österreich: Frische-Paradies übernimmt Eurofisch in Wien

Die Frische-Paradies-Gruppe hat den Wiener Eurofisch-Supermarkt in Wien-Meidling übernommen, meldet der Österreichische Rundfunk (ORF). Schon ab Mitte Oktober (42. KW) sollen in dem rund 1.400 Quadratmeter großen Markt nicht mehr nur Fisch und Meeresfrüchte, sondern auch Fleisch, Geflügel, Wurst- und Terrinenspezialitäten, Käse, Pasta und Gebäck angeboten werden, insgesamt etwa 5.000 Artikel. Das dem Markt angeschlossene Restaurant „Blue Marlin“ werde weitergeführt, allerdings mit einem neuen Küchenchef. Der Eurofisch-Betreiber hatte vor einigen Wochen Konkurs angemeldet.
01.10.2008

Island: Regierung übernimmt Glitnir-Bank

Islands Regierung hat 75 Prozent der Bank Glitnir, drittgrößtes Kreditinstitut des Landes, übernommen, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Der Marktwert der Bank beträgt etwa 600 Mio. €. Ohne die staatliche Intervention wäre Glitnir innerhalb weniger Wochen bankrott gewesen, sagte der Leiter der isländischen Zentralbank (Sedlabanki) David Oddsson. Glitnir verzeichete für das zweite Quartal 2008 Gewinneinbrüche von 20 Prozent. Nachdem die isländische Krone gegenüber dem US-Dollar seit Jahresbeginn um 60 Prozent an Wert verloren hatte, litten die isländischen Banken zunehmend unter ihrer Auslandsverschuldung und erschwertem Zugang zu frischem Kapital. Glitnir zählt unter anderem die Hälfte der weltweit führenden 100 Seafood-Unternehmen zu ihren Kunden. Die Übernahme werde weder die strategische Ausrichtung noch das Tagesgeschäft der einflussreichen Seafood-Abteilung beeinträchtigen, beruhigte Jon Gardar Gudmundsson, Glitnir-Geschäftsführer für Asien und Lateinamerika. Glitnir will auch mit seiner internationalen Expansion fortfahren. Erst kürzlich hatte die Bank neue Mitarbeiter unter anderem in Peru, Chile und Indien eingestellt.
29.09.2008

Schottland: Lachsverarbeiter Lighthouse Caledonia droht Schließung

Der erst Ende 2007 gegründete schottische Lachsverarbeitungsbetrieb von Lighthouse Caledonia – eine Kooperation der vormaligen Lachsproduzenten Pan Fish Scotland und Fjord Seafood Scotland – steht nach eigenen Angaben möglicherweise vor dem Aus, meldet Fish Information & Services (FIS). Den 130 Mitarbeitern in Stornoway, Hauptort der Hebriden-Insel Lewis, sei mitgeteilt worden, dass ein Modernisierungsstau und aktuelle Probleme bei der Rohwarenversorgung die Einstellung des Schneidebetriebs im ersten Halbjahr 2009 zur Folge hätten. Derzeit verhandelt Unternehmenssprecher Russell Ferguson mit Politikern und Behördenvertretern über eine Sanierung des größten Arbeitsgebers auf der Insel. In jedem Fall werde Lighthouse Caledonia weiterhin Lachs farmen.
26.09.2008

IFR Capital: Heiner Kamps verdreifacht Ergebnis

Das Investment-Unternehmen IFR Capital unter Führung von Heiner Kamps konnte Umsatz und Gewinn in den ersten sechs Monaten erheblich steigern, heißt es in einer IFRC-Mitteilung. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 von 5,0 Mio. € auf 15,5 Mio. € auf der Basis eines Umsatzes von 374 Mio. € (2007: 164,3 Mio. €). Bis Jahresende erwartet Heiner Kamps unter Berücksichtigung der Saisonalität des Geschäfts ein Betriebsergebnis von 52 Mio. € bei Umsätzen von 763 Mio. €. Zur IFR Capital gehören Nordsee, Homann, die Bäckerei Bastian’s und Hamker Lebensmittel. Das EBITDA der Nordsee in Deutschland und Österreich verbesserte sich um 2 Mio. € von 6,6 Mio. € auf 8,6 Mio. €. Nordsee expandiert in den Mittleren Osten und nach Osteuropa. Zuletzt wurden Filialen in den Hauptstädten Budapest, Bukarest und Prag eröffnet, im November soll ein Geschäft in Dubai folgen, in naher Zukunft solle der türkische Markt angegangen werden. Die Abteilung Homann/Hamker notierte bei Verkäufen von 209 Mio. € ein EBITDA von 6,8 Mio. €. Um die Marke Homann zu stärken, wurden 5 Mio. € in eine Werbekampagne im deutschen Fernsehen investiert.
26.09.2008

Grönland: Garnelen-Bestände brechen offensichtlich weg

Die Tiefseegarnelen-Bestände um Grönland brechen offenbar weg. Damit verliert die zu Dänemark gehörende autonome Region eine wesentliche Quelle ihres Wohlstandes, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Fischerei insgesamt mache noch 90% der grönländischen Exporte aus und davon wiederum erwirtschaften Garnelen mehr als 50% der Ausfuhrerlöse. Doch die Fangmengen gingen von 150.536 t im Jahre 2005 auf 139.500 t im vergangenen Jahr zurück. „Wir konnten unsere Quote nicht ausfischen“, klagt ein Fischer. Die Ursache des Rückgangs sei unklar, sagt Helle Siegstad, Biologe am grönländischen Institut für natürliche Ressourcen (INR). Grund könne eine Kombination aus globaler Erwärmung und der Rückkehr des Kabeljaus in grönländische Gewässer sein. Siegstad empfiehlt eine Senkung der Fangquote auf 110.000 t: „Andernfalls könnten die Bestände in vier bis fünf Jahren auf 40.000 t einbrechen.“ Mancher Grönländer hofft, dass die wachsenden Kabeljaubestände die Einbußen bei der Garnelenfischerei wettmachen können. Doch Außen- und Finanzministerin Aleqa Hammond warnt davor, den Kabeljau schon jetzt intensiv zu befischen. In den kommenden fünf bis zehn Jahren werde es nicht genug Kabeljau geben, um die möglichen Verluste bei der Shrimp-Fischerei zu kompensieren, sagte sie und wandte sich gegen eine Regierungsentscheidung, die Kabeljau-TAC von derzeit null auf 15.000 t zu heben.
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