11.11.2011

Morpol: Nachfrage nach Lachs zieht wieder an

Der polnische Lachsproduzent Morpol meldet für das dritte Quartal ein gutes Betriebsergebnis bedingt durch die gesunkenen Rohwarenpreise, notiere allerdings letztlich Nettoverluste aufgrund hoher Finanzierungskosten, Einkommenssteuern und Nettoverluste bei aufgegebenen Tätigkeitsbereichen, meldet IntraFish. Das EBIT von 14,8 Mio. Euro lag im dritten Quartal erheblich über dem Vergleichsquartal 2010 mit nur 25.900 Euro. Über das Gesamtsortiment bescherte III/2011 einen Umsatzrückgang, während die Abverkäufe der Hauptkategorie kalt geräuchter Lachs jedoch stabil blieben und Spezialitäten sogar einen starken Zuwachs verbuchten. Geschäftsführer Jerzy Malek rechnet mit einer weiteren Verbesserung der Ergebnisse: „Wir erwarten, dass mit sinkenden Preisen im LEH die Nachfrage wieder anzieht. Gestiegene Verarbeitungsmargen bescheren uns für 2012 eine bessere Ausgangssituation als das im Vorjahr der Fall war.“ Morpols Betriebsgewinn für das dritte Quartal belief sich auf 103,4 Mio. Euro, fast elf Prozent höher als im Vorjahresquartal.
Länderreport Länderreport
11.11.2011

Equador: Shrimp-Industrie wächst um 19 Prozent

Equadors Shrimp-Exporteure werden dieses Jahr voraussichtlich mit Rekordumsätzen in Höhe von rund 700 Mio. Euro abschließen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das sind fast 20 Prozent mehr als die Exporterlöse 2010 von 590 Mio. Euro. Equador profitiere von Preisstabilität und Seuchenfreiheit im Lande, begründet der Direktor der Nationalen Aquakultur-Kammer (CNA), Yahira Piedrahita, den Aufschwung. Denn in anderen Shrimp-Produktionsländern - wie Vietnam, Mexiko, Indien und Thailand - haben ernste Gesundheitsprobleme zu ökonomischen Konsequenzen geführt. Diese Rückschläge haben das Angebot auf den internationalen Märkten verringert und die Nachfrage in Equador angekurbelt, schreibt die Zeitung El Ciudadano. Piedrahita verwies auch auf das semi-intensive Produktionssystem in seinem Lande, bei dem der Qualität mehr Gewicht beigemessen werde als der Produktionsmenge. Insgesamt werden in dem lateinamerikanischen Land auf 175.000 Hektar Garnelen gezüchtet. Direkt oder indirekt bietet die Branche 200.000 Arbeitsplätze.
11.11.2011

Island: Duty-free-Shop listet Walfleisch aus

Ein Duty-free-Shop am isländischen Flughafen Keflavik hat nach internationalem Druck den Verkauf von Walfleisch gestoppt. „Es war eines unserer gefragtesten Produkte“, zitiert die Icelandic Review den Geschäftsführer der Lebensmittelkette „10-11“, Arni Petur Jonsson. Allerdings dementierte er, dass er mit der Auslistung auf Maßnahmen des britischen Außenministeriums reagiere. Das Ministerium hatte darauf hingewiesen, dass der Import von Walfleisch Geldstrafen in Höhe von bis zu 5.000,- GBP (5.868,- Euro) oder Gefängnisstrafen nach sich ziehen könne. Man habe von Reisebüros auch aus anderen EU-Ländern Hinweise erhalten, dass Käufer von isländischem Walfleisch behördliche Schwierigkeiten bekommen hätten. Außerdem sei wiederholt erklärt worden, dass Island aufgrund des Walfangs nicht als Reiseziel in Frage käme.
TK-Report TK-Report
10.11.2011

Schweiz: Veterinäramt räumt erneut Melander-Fischzucht

Im schweizerischen Oberriet (Kanton St. Gallen) haben Behördenmitarbeiter die umstrittene Melander-Fischzucht des deutschen Industriellen Hans Raab (70) erneut und jetzt offenbar endgültig geräumt, schreibt die Basler Zeitung. Mitarbeiter des Veterinärdienstes und Fachleute des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei transportierten heute mehrere adulte Exemplare des Welsfisches und einige hunderte Brutfische ab. In einer Anlage des Kantons sollen die Fische tierschutzgerecht getötet werden. Die Haltung der Fische sei illegal gewesen, heißt es in einer Mitteilung der Staatskanzlei in St. Gallen. Seit Mitte August 2011 durfte die Zuchtanlage in Oberriet nicht mehr mit Fischen besetzt werden. Im Zentrum des Konflikts zwischen den Schweizer Behörden und dem Züchter stand Raabs Tötungsmethode der Melander: vor dem Schlachten wurden die Fische, die bei 27 Grad gehalten werden, auf 10 Grad heruntergekühlt, lebend in einer Trommel mit Scherbeneis entschleimt und anschließend getötet. Das Schweizer Tierschutzgesetz verlange jedoch eine Betäubung der Tiere. Die Behörden hatten Hans Raab am 4. November eine am gestrigen Mittwoch abgelaufene Frist gesetzt, die Fische zu entfernen. Raab habe angekündigt, mit seinen Anwälten den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anzurufen.
09.11.2011

Chile: Mitsubishi kauft Lachsfarm

Eine Tochter des japanischen Seafood-Unternehmens Mitsubishi - Southern Cross Seafoods - kauft das chilenische Aquakultur-Unternehmen Salmones Humboldt, meldet das Portal IntraFish. Verkäufer ist die Familie Lecaros Menendez, Eigner der Humboldt-Mutter Coloso, die für ihre Anteile an Salmones und deren Tochterfirmen umgerechnet 47,05 Mio. Euro erhält. Außerdem übernimmt Southern Cross Schulden in Höhe von 42,71 Mio. Euro. Denn Salmones Humboldt gehöre zu jenen chilenischen Lachsfarmern, die von der Infektiösen Salmanämie (ISA) besonders hart getroffen worden waren, schreibt die Zeitung La Tercera. Der Kauf sei eine der wichtigsten Transaktionen in Chiles Lachs-Sektor seit der ISA-Krise. Salmones besitzt in Region 10 drei Farmkomplexe, davon zwei mit Atlantischem Lachs und einen mit Forelle. Southern Cross war erst im Januar 2010 als Joint-Venture der Mitsubishi Corp., der 80 Prozent gehören, und Primar gegründet worden. Primar-Inhaber Eduardo Kipreos war ehemals Direktor des Lachsproduzenten Ventisquero. Mitsubishi wiederum gilt mit einem Seafood-Umsatz von geschätzten 1,6 Mrd. USD (1,16 Mrd. Euro) jährlich als Schwergewicht der Branche. Sie ist Eigner der britischen Princes-Gruppe und ist einer der weltgrößten Händler von Rotem Thun.
09.11.2011

Brasilien: Süßwasser-Produzent forciert Export

Mar e Terra, brasilianischer Verarbeiter von heimischen Süßwasserfischen, will seine Exoten weltweit exportieren. Zunächst habe man „eine gute Partnerschaft mit Whole Foods aufgebaut“, verweist Geschäftsführer Jorge Souza auf erste Kontakte zu der US-amerikanischen, weltweit größten Biosupermarktkette. Mar e Terra verarbeitet vor allem die vier Fischarten Pintado, einen Tigerwels (1.300 t/Jahr), Arapaima oder Paiche (150 t) sowie Tambaqui und Pacu (zusammen rund 600 t). Mit „Tambaqui-Rippchen“ von Mar e Terra hatte der französische Importeur Halieutis schon auf der diesjährigen Brüsseler Seafood-Messe (ESE) einen Seafood Prix d Elite gewonnen. Nachdem der Produzent seine Exporte 2008 wie viele andere brasilianische Unternehmen auch zunächst gestoppt hatte, weil die Währung des Landes, der Real, überbewertet war, wolle man angesichts der leichten Besserung die Ausfuhr jetzt wieder aufnehmen. „Die Nachfrage nach tropischen Süßwasserfischen wie dem Tambaqui oder dem Arapaima außerhalb von Brasilien sind groß“, sagte Souza. Derzeit werde ein erster Container für Halieutis vorbereitet und auch mit Japan stehe man in Verhandlungen. 2016 wolle man über 40 Mio. Euro umsetzen - das wären fünfmal soviel wie 2011 und fast neunmal soviel wie 2010.
09.11.2011

Australien: Erste Garnelenfischerei im Südost-Pazifik erhält MSC-Zertifikat

Die australische Fischerei auf die Königsgarnelen (Penaeus latisulcatus), auch Königs-Geißelgarnelen genannt, im Spencer-Golf ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Es ist damit die erste Garnelenfischerei nicht nur in Australien, sondern in der gesamtem asiatischen Pazifikregion, die das blauweiße Ökolabel tragen darf. Die Fischerei wird auf etwa 15 Prozent der Fläche des Spencer-Golfs betrieben, dem westlichen von zwei großen Meeresarmen, die in die Südküste des Bundesstaates South Australia hineinreichen. Dort fangen 39 Schiffe, zusammengeschlossen in der Spencer Gulf and West Coast Prawn Fisherman’s Association (SGWCPFA), mit Scherbrett-Hosennetzen im Jahr rund 2.000 Tonnen Königsgarnelen (2006/07: 2.024 t, 2007/08: 2.028 t). Die Garnelen werden überwiegend in Australien und Amerika, aber auch in Teilen Südostasiens (Singapur) und in der Europäischen Union vermarktet. Garnelenfischer Jack Davies wertete die Zertifizierung als Belohnung für ein Management, das schon seit mehr als 40 Jahren betrieben werde.
08.11.2011

Chile: Lachsexporte fast auf Rekordniveau

Die Lachsexporte aus Chile könnten in diesem Jahr ein historisches Hoch erreichen, meldet Fish Information & Services (FIS). Dafür sprechen die Ausfuhrerlöse der ersten neun Monate 2011, die mit 1.495,74 Mio. Euro schon leicht über dem Gesamtwert für das Jahr 2010 von 1.495,66 Mio. Euro lagen. Der bislang höchste Ausfuhrwert wurde 2008 erzielt, als Lachs im Wert von 1.737,89 Mio. Euro exportiert worden war, heißt es in einem aktuellen Bericht von InfoTrade, in dem prognostiziert wird: „Wenn der diesjährige Trend auch in den letzten drei Monaten anhält, könnte 2011 mit einem ähnlichen Betrag abschließen.“ Führender Lachs-Exporteur des Landes ist weiterhin die AquaChile-Gruppe, zu der neben dem gleichnamigen Produzenten auch Salmones Chiloé, Salmones Maullin und Aguas Claras gehören, mit Verkäufen im Wert von umgerechnet 150,8 Mio. Euro - ein Plus von 36,5 Prozent gegenüber den ersten neun Monaten 2010. Im Schnitt erhielten Chiles Lachsexporteure für ihr Produkt je nach Markt einen Kilopreis von 5,72 Euro - ein Plus von 14,7 Prozent gegenüber dem Durchschnittspreis des Vorjahreszeitraums von 4,99 Euro/Kilo.
08.11.2011

Protest: Krabbenfischer bieten 50 Kutter zum Verkauf

Mit einer spektakulären Verkaufsaktion machen Schleswig-Holsteins Krabbenfischer auf ihre anhaltend problematische Wirtschaftssituation aufmerksam. In der Oktober-Ausgabe vom ‚Fischerblatt’, dem Verbandsorgan der Kutter- und Küstenfischerei, bieten 50 Krabbenfischer ihre Fischkutter zum Verkauf. Durchgehender Hinweis bei allen Anzeigen: „Noch in der Fischerei tätig“. Mit der kollektiven Aktion protestieren die Fischer gegen die anhaltend niedrigen Preise für Nordseekrabben: statt der benötigten 3,00 Euro erhalten sie momentan nur zwischen 1,30 und 1,50 Euro je Kilo. Nach Streikaktionen im Frühjahr diesen Jahres hatten die Großhändler den Preis zwischenzeitlich auf fast 3,00 Euro angehoben, im September war er jedoch wieder eingebrochen. Als wichtigstes Mittel gegen die Misere sieht die Politik einen Zusammenschluss der derzeit acht deutschen Erzeugerorganisationen zu einer einzigen. „Der Schlüssel für die Lösung dieses Problems liegt aber bei den Fischern selbst“, meint Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf.
06.11.2011

Brandenburg: Erfolgreicher Schlag gegen Fischdiebe

Seit Monaten wurden die Fischer auf zwei Brandenburger Seen, dem Netzener und dem Rietzer See, bestohlen, die Schäden gehen in die Tausende. Jetzt ist der Wasserschutzpolizei ein Schlag gegen die Fischdiebe gelungen, schreibt die Märkische Allgemeine. Anfang November wurden zwei Männer aus Kloster Lehnin und Brandenburg festgenommen, die aus Reusen des Fischers Thomas Völkel Aale gestohlen hatten. Leugnen half den Kriminellen nichts: alle Aale waren mit Farbmarkierungen präpariert. Außerdem waren die Fischdiebe während ihres Raubzuges von Fischereiaufsehern und Spezialkameras observiert worden. Vor Gericht werde sich herausstellen, ob die beiden für weitere Diebstähle verantwortlich sind. Den Festnahmen ging eine sechstägige Observierung voraus. Derartige Straftaten seien im Bereich der Fischereigenossenschaft Havel kein Einzelfall, sagte der Genossenschaftsvorsitzende Ronald Menzel. Angesichts einer Gewässerfläche der FG von 7.755 Hektar werden Diebe selten auf frischer Tat ertappt. Menzel vermutet hinter den Dieben eine Auftragsmafia, die mit gestohlenen Aalen und Zander Geld verdient.
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